Fǫgr er hlíðin … („Schön ist der Hang …”). Das „Njál’s saga Centre“ in Hvolsvöllur (Sögusetrið Hvolsvelli)

„Schön ist der Hang, nie habe ich ihn schöner gesehen! Die gelben Äcker und gemähten Wiesen! […] Ich werde zurück nach Hause reiten und nirgendwohin fahren.“ (Fǫgr er hlíðin, svá at mér hefir hon aldri jafnfǫgr sýnzk, bleikir akrar ok slegin tún, ok mun ek ríða heim aptr ok fara hvergi.) So beschreibt Gunnarr Hámundarson, ein Protagonist der altisländischen Brennu-Njáls saga, seine Heimat Hlíðarendi („Hangende“; „Haldenende“) in Südisland. Zu dieser Einsicht gelangt er, ausgerechnet durch das Straucheln seines Pferdes, als er seinen Hof für immer verlassen soll. Er ist auf dem Weg zu einem Schiff, das ihn nach seiner Verurteilung zur „Kleinen Acht“ (Friedlosigkeit Islands auf drei Jahre) außer Landes bringen soll. Gunnarrs Schicksal ist mit diesem Sinneswandel besiegelt; er kehrt auf seinen Hof zurück, wo er schließlich in Überzahl angegriffen und im Kampf getötet wird.



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Quelle: https://mittelalter.hypotheses.org/11244

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Experimente mit Gephi: Beziehungen im Textkorpus visualisieren

Vor mir liegt eine Sammlung von historischen Zeitungstexten zwischen 1874 und 1878, die sich alle mit der „Messa da Requiem“ von Giuseppe Verdi befassen. Alle Texte sind XML/TEI kodiert. Was können Visualisierungstools über dieses Textkorpus verraten? Einige Experimente mit dem Netzwerk-Visualisierungs-Tool Gephi förderten mehrere interessante Aspekte zutage – gerade im Zusammmenspiel mit bisherigen Kenntnissen über das Korpus.

Jeder Knoten im Netzwerk repräsentiert einen Text. Die Pfeile untereinander zeigen Erwähnungen, Zitationen oder Repliken.

Öfters kam es vor, dass Autoren sich gegenseitig zitierten oder auch (ohne zu fragen) voneinander abschrieben. Ich extrahierte dazu alle Bezüge der Texte untereinander, die ich vorher in XML kodiert hatte.

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Quelle: http://dhdhi.hypotheses.org/2872

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Projekt Nico Kunkel: Modulares Erzählen – Serialität und Mouvance in der spätmittelalterlichen Erzähltradition der „Sieben weisen Meister“ #dhmasterclass

An der methodischen Schnittstelle zwischen klassischer Philologie und Digital Humanities untersuche ich in meiner Dissertation die spätmittelalterliche Erzähltradition der Sieben weisen Meister (SwM)Ich konzentriere mich dabei anhand verschiedener Versionen aus der französischen, lateinischen und deutschen Tradition auf das Verhältnis von überlieferungsgeschichtlicher Varianz (Mouvance) und seriell erzählter Grundstruktur. Dazu digitalisiere ich die Versionen in einem ersten Schritt (TEI XML), bevor ich im close reading modulare Erzähleinheiten festlege, die ich dann als digitale Annotation hinzufüge. Diese Annotationen erlauben in einem dritten Schritt statistische Abfragen, die Eindrücke aus der Lektüre der Texte bestätigen oder widerlegen sowie neue Impulse für die literaturwissenschaftliche Auseinandersetzung mit den SwM geben können.

Quelle: http://dhdhi.hypotheses.org/2858

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Herbsttagung Bonn: Zur frühneuzeitlichen Friedensstiftung

Kürzlich erst fand in Bonn eine Tagung statt, die anhand des Westfälischen Friedens nach den Diskursen und Praktiken des Friedenschließens fragt (vgl. dazu auch #Bonn1648). Jetzt hat sich wiederum eine Bonner Veranstaltung einer ähnlichen Thematik gewidmet, nämlich der „Frühneuzeitlichen Friedensstiftung in landesgeschichtlicher Perspektive“. Da hier neben der Abteilung für Geschichte der Frühen Neuzeit und der Rheinischen Landesgeschichte an der Uni Bonn auch der Verein der geschichtlichen Landeskunde der Rheinlande sowie der Landschaftsverband Rheinland Mitausrichter waren, prägte eine landesgeschichtliche Ausrichtung die Themen der Tagung. Dabei ging es aber nicht allein um rheinische Bezüge, sondern auch andere Regionen wurden in komparatistischer Hinsicht miteinbezogen und erweiterten so ganz wesentlich den Horizont der Diskussionen. Zeitlich wurde praktisch die gesamte Frühe Neuzeit abgedeckt (das Tagungsprogramm hier), doch im Rahmen dieses Blogs möchte ich vor allem die drei Beiträge herausgreifen, die sich auf die Zeit des Dreißigjährigen Kriegs und des Westfälischen Friedens bezogen.

Einem „Stiefkind“, wie er meinte, der historischen Forschung wandte sich Michael Rohrschneider zu, als er gescheiterte Friedenskongresse in den Blick nahm. Konkret ging es um die vergeblichen Versuche, in den Jahren 1636 und 1673/74 in der Reichsstadt Köln einen Friedensschluß zuwege zu bringen. Besonders 1636 kam die Idee überhaupt nicht voran: Fast alle Kriegsparteien hatten unterschiedliche Vorstellungen darüber, wo man Friedensverhandlungen am besten ausrichten sollte.

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Quelle: http://dkblog.hypotheses.org/1188

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#Bonn1648

Am 30. Aug / 1. Sept 2017 fand in Bonn eine internationale Tagung zum Westfälischen Frieden statt. Mit knapp 30 Vorträgen an zwei Tagen war sie viel zu kompakt, als daß sie hier en detail vorgestellt werden kann. Außerdem bespielen die beiden Organisatorinnen Dorothée Goetze und Lena Oetzel unter dem Hashtag #Bonn1648 selbst die sozialen Medien zu diesem Thema. Ich kann mich also auf einige wenige Punkte beschränken, die mir im Rahmen dieser Veranstaltung aufgefallen sind.

Der Titel der Tagung lautete „Warum Friedenschließen so schwer ist“. Daß der Westfälische Friedenskongreß nicht einfach ins Werk zu setzen gewesen war, stellte eine Erkenntnis in den Mittelpunkt, die die Tagung von vornherein in eine sehr fruchtbare Richtung steuerte. Frieden schließen kann man als Technik, als Handwerk begreifen; allerdings ist das Gelingen eines Friedensprozesses keine Selbstverständlichkeit.

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Quelle: http://dkblog.hypotheses.org/1172

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Heidnischer Kuchen und andere Köstlichkeiten des Mittelalters. Ein kulinarischer Selbstversuch in zwei Akten

Rauch steigt auf in der Küche. Es riecht wie in einer Räucherkammer, die Augen tränen. Im Feuer steht ein schwerer Kessel, in dem eine trübe Flüssigkeit brodelt. Die Geschmacksprobe mit dem hölzernen Löffel verspricht allerdings eine baldige Mahlzeit – köstlich und sättigend. Doch noch liegt Arbeit vor der Hofgemeinschaft. Auf dem Tisch stehen weitere Zutaten, die präpariert werden müssen, bevor an der Tafel geschmaust werden darf. Wir befinden uns auf dem karolingerzeitlichen Herrenhof Lauresham im experimentalarchäologischen Freilichtlabor des Klosters Lorsch. Drei Studenten der Technischen Universität (TU) Darmstadt haben ein Menü zusammengestellt, das gerade nachgekocht wird. Wie kam es dazu?



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Quelle: http://mittelalter.hypotheses.org/11092

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Tagungsbericht: Der erste Genozid im 20. Jahrhundert: Herero und Nama in Deutsch-Südwestafrika, 1904-1908

Bericht von Konradin Eigler, Mareike König und Moritz Schertl

Vom 26. bis 27. Februar 2017 fand am Mémorial de la Shoah und am Deutschen Historischen Institut Paris ein gemeinsam organisiertes Kolloquium zum Thema „Le premier génocide du XXe siècle: Herero et Nama dans le Sud-Ouest africain allemand, 1904-1908“ statt. Das Kolloquium richtete sich ausdrücklich an eine breite Öffentlichkeit, was sich in der hohen Teilnehmerzahl von über 100 Gästen sowie bisweilen an der Diskussion zeigte. Das Kolloquium wird von einer Ausstellung im Mémorial begleitet, mit der zum ersten Mal der Genozid an den Herero und Nama durch deutsche Kolonialtruppen für eine breite französische Öffentlichkeit thematisiert wird.

In ihren Einführungen verwiesen Thomas MAISSEN (DHIP) und Jacques FREDJ (Mémorial de la Shoah) auf die zentrale Bedeutung der wissenschaftlichen Beschäftigung mit den Mechanismen von Genoziden. Beide begrüßten es besonders, dass eine Delegation aus Namibia, präsidiert von Ida HOFFMANN und Ester MUINJANGUE, die Perspektive der Nachfahren der Herero im Rahmen des Kolloquiums vertraten. Die historische Ausrichtung des Kolloquiums wurde so um eine politische Dimension erweitert, deren Aktualität sich auch darin äußert, dass die Nachfahren der Opfer erst vor kurzem eine Sammelklage vor einem US-Gericht auf Entschädigung eingereicht haben.

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Quelle: http://19jhdhip.hypotheses.org/2942

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München für Mediävisten. Einblick in die deutsche Forschungslandschaft zur mittelalterlichen Geschichte, 4.–8. September 2016

Bereits zum sechsten Mal organisierte das Deutsche Historische Institut Paris eine Studienreise nach München. Am 4. September 2016 trafen wir, zehn französische, belgische und deutsche Studierende bzw. Promovierende, uns dort, um unter Leitung von Herrn Prof. Große Forschungsinstitutionen und Bibliotheken…

Quelle: https://mittelalter.hypotheses.org/10140

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Aldo Moro Opernheld

Sandro Cappelletto

Sandro Cappelletto

Ein zahlreiches und begeistertes Publikum wohnte am Freitag, dem 9. Dezember 2016, im Teatro Palladium zu Rom der Weltpremiere von „Un’infinita primavera attendo“ (Einen nicht endenden Frühling erwarte ich) bei, einer Kurzoper in einem Prolog und neun Szenen mit Aldo Moro als Protagonisten. Eine Verspätung der historiographischen Auseinandersetzung mit dem 1978 von den Roten Brigaden ermordeten Christdemokraten und zweimaligen italienischen Ministerpräsidenten beklagt im Programmheft der veranstaltenden Accademia Filarmonica Romana deren Präsident Paolo Baratta. Man habe deshalb zur hundertsten Wiederkehr von Moros Geburtstag gemeinsam mit dem Istituto della Enciclopedia Italiana Treccani einen Impuls geben wollen, einen Impuls in Form eines Auftrags zur Komposition einer Aldo Moro-Oper. Herausgekommen ist in jedem Fall ein wieder überzeugendes Zeichen des Engagements der altehrwürdigen (deswegen keineswegs angestaubten) römischen Musikakademie für die Neue Musik und für Italiens junge Komponistengeneration. Sandro Cappellettos Text ist kein wirklich politischer Operntext und schon gar kein agitativer. Aldo Moro alias Il Presidente (Daniele Adriani, Tenor) wird vor allem in seinen christlich-humanistischen Zügen gezeichnet und über eine Sequenz  mehr oder weniger distinkter Bilder in dieser seiner Gesinnung bestätigt. Aber er ist von Anfang an vor allem Opfer, Opfer einer alles beherrschenden Feindseligkeit und Gewaltsamkeit zumal zwischen den ideologisch verhärteten politischen und gesellschaftlichen Fronten. Moros unablässiges Bemühen, Brücken zu schlagen und Prioritäten der Menschlichkeit und des Dialogs zu setzen, führt ihn in erschütternde Konfrontationen mit einer sich intellektuell gebärdenden, aggressiv herausfordernden Presse, mit von Kommunistenangst neurotisierten politischen „Partnern“ – glänzend die Szene mit dem amerikanischen Senator (Giorgio Celenza, Bass, zugleich dritter Journalist) auf einer Hotelterrasse in Puerto Rico – sowie mit dem rigorosen Apparat der Heiligen Kirche.

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Quelle: https://musicaroma.hypotheses.org/816

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Carlo der Geiger als Kantatenkomponist

Als „Carlo Cesarini aus Urbino“ und „Carlo der Geiger“ (Carlo del Violino) reüssierte in Rom ein Zeitgenosse Georg Friedrich Händels. 1690 wurde er zum Leiter der musikalischen Akademien des Kardinals Benedetto Pamphilj bestellt, dem er auch die folgenden drei Jahre diente, als dieser als päpstlicher Legat nach Bologna entsandt wurde. Die enge Verbindung zur Familie Pamphilj, zu der der Borghese und der Ruspoli als den wichtigsten Musikmäzenaten des barocken Rom, bestimmte die Karriere des späteren Kirchenmusikers an Pietà dei Fiorentini, dem Oratorio S. Marcello und der Gesù-Kirche maßgeblich, verhalf ihm zu Wohlstand, wie unter anderem die satte Mitgift seiner beiden Töchter zeigt. Das in den vier Jahrzehnten von Cesarinis Wirken an der Gesù entstandene umfangreiche Oeuvre hat den Verlust von deren Musikarchiv infolge der Auflösung des Jesuitenordens nicht überdauert. Dagegen ist sein Kantatenschaffen, seine Opern und Oratorien, zu denen er meist im Verbund mit anderen im Dienste des römischen Adels stehenden Musikern beigetragen hat (unter ihnen Giovanni Lorenzo Lulier, Tommaso Bernardo Gaffi, Giovanni Bononcini, Alessandro Scarlatti, Giovanni und Franceco Gasparini, Antonio Caldara, Giovanni Andrea Valentini), ein höchst beeindruckendes klingendes Zeugnis des Ende des 17. bis weit in das 18. Jahrhundert hinein ungemein produktiven römischen Musiklebens, in dessen Bann auch ein Georg Friedrich Händel als junger Italienreisender geriet und das er durch eigene Beiträge und brillante Auftritte bereichert hat.  Über den dichtenden Kardinal Benedetto Pamphilj gibt es mehrere Verbindungen zwischen Cesarini und Händel, und Händels Italianità trägt ihren Teil dazu bei, dass sich die Forschung mit anhaltendem Interesse dem Instrumental-, aber auch dem Kantaten-, Oratorien- und Opernschaffen zumal seiner „römischen“ Zeitgenossen widmet. So findet heute in Rom in der Biblioteca Casanatense ein Studientag statt mit dem Titel „Carlo Francesco Cesarini e la cantata a Roma fra Sei e Settecento: Dall’edizione critica all’esecuzione“ (Carlo Francesco Cesarini und die Kantate in Rom zwischen 17.

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Quelle: http://musicaroma.hypotheses.org/810

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