Rezension: Eliane Kurmann, Fotogeschichten und Geschichtsbilder

Familienfoto vor einem Haus
Als ich auf das Buch „Fotogeschichten und Geschichtsbilder. Aneignung und Umdeutung historischer Fotografien in Tansania“ aufmerksam gemacht wurde, war mein erster Gedanke: endlich! Genau auf diese Kombination von geografischem Fokus (Tansania), historischer Quellenart (Fotografien aus kolonialen Kontexten) und postkolonialen Gegebenheiten (Aneignung und Umdeutung) hatte ich gewartet. Und mein Leseerlebnis wurde nicht enttäuscht. Dabei möchte ich […]

Quelle: https://visual-history.de/2024/11/25/natermann-rezension-kurmann-fotogeschichten-und-geschichtsbilder/

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Die Ethnogenese und der Tutsizid in Ruanda

Mann mit Rind auf Grasland
Ausgehend vom „Bildervorrat“ der einstigen, 1887 gegründeten „Deutschen Kolonialgesellschaft“, möchte ich einem Detail nachgehen, das mit Blick auf den Genozid an den Tutsi, der ab dem 6. April 1994 in Ruanda über eine Million Menschen das Leben kostete, von großer Bedeutung ist.

Quelle: https://visual-history.de/2024/06/04/peiter-die-ethnogenese-und-der-tutsizid-in-ruanda/

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CfP: Communication Socialis Bildethik im digitalen Zeitalter

Blaue Schrift auf weißem Hintergrund
  Die medienethische Zeitschrift „Communicatio Socialis“ bittet um Einreichungen für das kommende Heft 4/2024 zum Thema „Bildethik im digitalen Zeitalter“.   Die Zeitschrift „Communicatio Socialis“ behandelt aus medienethischer Perspektive Trends und Probleme gesellschaftlicher, medienvermittelter Kommunikation. Die Digitalisierung mit ihren Folgen für Öffentlichkeit und Gemeinwohl steht dabei im Fokus. Das Heft erscheint vier Mal im Jahr […]

Quelle: https://visual-history.de/2024/03/18/cfp-communication-socialis-bildethik-im-digitalen-zeitalter/

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Bild(un)fälle. Immer dieser Ärger mit dem Visuellen

Eine Plexiglasbox mit Broschüren u.Ä. auf einem Tisch

Dr. Sylvia Necker lebt und arbeitet als Historikerin, Ausstellungsmacherin sowie Klangwerkerin im ostwestfälischen Minden. Seit 2019 ist sie Leiterin des LWL-Preußenmuseums Minden und des LWL-Besucherzentrums im Kaiser-Wilhelm-Denkmal.

 

 

Christine Bartlitz: Dein Vortrag bei dem Workshop am ZZF in Potsdam zum Thema „Bildethik[1] hatte den Titel „Nazis im Bild. Die Online-Ausstellungen Deutscher NS-Dokumentationszentren“. Damals hast du diesen wunderbaren Begriff des „Bildunfalls“ geprägt. Daran knüpft meine erste Frage an: Wie viele Hitler-Bilder verträgt eine Website?

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Quelle: https://visual-history.de/2023/11/15/bartlitz-necker-bildunfaelle-immer-dieser-aerger-mit-dem-visuellen/

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Othering in der Fotografie. Gender- und rassismuskritische Betrachtungen

Ankündigung der Veranstaltung in Weiß und Lila: nur Schrift, kein Bild

Quelle: https://visual-history.de/2023/06/29/othering-in-der-fotografie-gender-und-rassismuskritische-betrachtungen/

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Was erzählen Fotografien? Albert Dieckmanns Bilder aus dem besetzten Osteuropa 1941/42

Screenshot einer Website mit vier Kacheln, die jeweils mit einem Foto und/oder einer Grafik auf die Ausstellung hinweisen (Eröffnung, Informationen, Begleitprogramm, Publikation)

Screenshot der Website: Museum Berlin-Karlshorst „Was erzählen Fotografien? Albert Dieckmanns Bilder aus dem besetzten Osteuropa 1941/42“

In der Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg spielen Fotografien eine zentrale Rolle. Als vermeintlich objektive Quelle wurden und werden sie in Büchern, Filmen, Dokumentationen und Ausstellungen reproduziert und prägen das visuelle Gedächtnis bis heute. Dies gilt auch für den Krieg gegen die Sowjetunion, in dem die Deutschen nach dem Überfall am 22. Juni 1941 bis dahin beispiellose Verbrechen an Kriegsgefangenen und der Zivilbevölkerung begingen.

Albert Dieckmann (1896-1982) war leidenschaftlicher Amateurfotograf, der schon früh die Farbfotografie für sich entdeckte. Anfang Juli 1941 wurde der Arzt, Ehemann und Vater dreier Kinder als Stabsoffizier in die kurz zuvor von der Wehrmacht eroberten sowjetischen Gebiete versetzt. Bis zu seiner Rückkehr ins Deutsche Reich im Sommer 1942 machte er viele Aufnahmen in Belarus, Russland und Polen.

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Quelle: https://visual-history.de/2023/06/23/was-erzaehlen-fotografien-albert-dieckmanns-bilder-aus-dem-besetzten-osteuropa-1941-42/

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Kontextualisierung oder Eine Fotografie und ihre Geschichte(n)

Kontextualisierung oder Eine Fotografie und ihre Geschichte(n)

 

Entstehung – Verbreitung – Rezeption

Jede Fotografie hat ihre eigene Entstehungsgeschichte. Eine Person drückt mit einer individuellen Intention auf den Auslöser einer Kamera: Die Linse ist dabei auf ein Motiv gerichtet, das für den Bruchteil einer Sekunde abgelichtet und konserviert wird. Vielleicht zeigt es Menschen, Tiere, Landschaften, einen Straßenzug, Gebäude oder den Wimpernschlag eines historischen Ereignisses. Als entwickelte oder digitale Fotografie begibt sich diese Momentaufnahme auf eine Reise an andere Orte und in neue Bedeutungszusammenhänge. Sie wird mit anderen Fotos in ein Album geklebt oder als Pressefotografie veröffentlicht, versehen mit einer Bildunterschrift, eingebettet in einen Text oder andere Bilder. Sie wird eingespeist in die Datenbank einer Bildagentur zusammen mit einer kurzen Notiz zu Urheber:in und Motiv, auf einer Festplatte oder in einer Cloud gespeichert, in sozialen Netzwerken geteilt, sie wird Teil eines Ausstellungsnarrativs, vielleicht auch einer Werbekampagne. Oder sie landet ganz unrühmlich schließlich als analoge Fotografie ohne Beschriftung in einer Schublade alter Erinnerungsstücke und nach vielen Jahren in einer Kiste auf dem Flohmarkt.



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Quelle: https://visual-history.de/2022/11/07/rudolf-kontextualisierung-oder-eine-fotografie-und-ihre-geschichten/

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Der Versuch, den Menschen aus dem Foto zu befreien

Der Versuch, den Menschen aus dem Foto zu befreien

Abb. 1: Foto-Installation in der Dauerausstellung Das KZ Sachsenhausen 1936-1945. Ereignisse und Entwicklungen, Gedenkstätte Sachsenhausen, Oranienburg 2022, Foto: Mareike Otters ©

Aus einem auf durchscheinenden Gaze-Stoff gedruckten, überlebensgroßen, schwarz-weißen Foto-Porträt schaut mich ein bärtiger Mann mit zusammengekniffenen Augenbrauen und glasigen, traurig wirkenden Augen an. Durch sein abgemagertes, verhärmtes Gesicht ziehen sich tiefe Furchen. Er wirkt erschöpft. Auf dem Kopf trägt der Mann eine verfilzte, an den Seiten eingeklappte Fellmütze, am Körper einen zugeknöpften, gesteppten Armeemantel und darunter einen stark ausgefransten Rollkragenpullover. Im Hintergrund erkenne ich zwei weitere Personen in Armeekleidung und die Fenster einer Holzbaracke.

Wer ist der Mann auf dem Foto?

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Quelle: https://visual-history.de/2022/10/17/otters-der-versuch-den-menschen-aus-dem-foto-zu-befreien/

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Tagung: Bilder – Macht – Antiziganismus

Tagung: Bilder – Macht – Antiziganismus

Welche Wege können wir gehen, wenn wir rassifizierende, sterotypisierende und in vielen Fällen klischeebehaftete Bildbestände digitalisieren und öffentlich publizieren möchten? Welche Aspekte sollten einbezogen werden?

Die Tagung gibt einen Überblick über aktuelle Debatten und Diskussionen, die im Prozess der Digitalisierung mitgedacht werden sollten.

„Was gezeigt werden kann und was nicht gezeigt werden darf – es gibt wenige Fragen, die in der Öffentlichkeit heftiger umstritten sind als diese“, schreibt Susan Sontag 2003 in ihrem Werk über Kriegsfotografie „Das Leiden anderer betrachten“. Dass diese Frage inzwischen auch wissenschaftliche und kulturelle Einrichtungen erreicht hat, zeigen zahlreiche Diskussionen und Projekte der vergangenen Jahre, die sich um eine neue Sicht auf problematische Bildzeugnisse bemühen, auch weit über Kriegsfotografien hinaus. Es gilt, einen längst überfälligen reflektierten und sensibilisierten Umgang mit rassistischen, sexistischen, antisemitischen oder antiziganistischen Darstellungen von Menschen zu entwickeln. Und diesen nicht erst vom Ende, sondern vom Anfang eines solchen Bestandes her zu denken – z.B.

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Quelle: https://visual-history.de/2022/09/29/tagung-bilder-macht-antiziganismus/

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