Die Ethnogenese und der Tutsizid in Ruanda

Mann mit Rind auf Grasland
Ausgehend vom „Bildervorrat“ der einstigen, 1887 gegründeten „Deutschen Kolonialgesellschaft“, möchte ich einem Detail nachgehen, das mit Blick auf den Genozid an den Tutsi, der ab dem 6. April 1994 in Ruanda über eine Million Menschen das Leben kostete, von großer Bedeutung ist.

Quelle: https://visual-history.de/2024/06/04/peiter-die-ethnogenese-und-der-tutsizid-in-ruanda/

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Les Lieux de mémoire européens

Dans cet article, Wolfgang Schmale reprend le concept des Lieux de mémoire européens dont il est l'un des auteurs et examine de nouvelles pistes à suivre.

Quelle: https://wolfgangschmale.eu/les-lieux-de-memoire-europeens/

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AKTUELLES HEFT DER „FOTOGESCHICHTE“: DEN BLICK ERWIDERN

AKTUELLES HEFT DER „FOTOGESCHICHTE“: DEN BLICK ERWIDERN

In der postkolonialen Forschung sind die Wechselwirkungen von Fotografie und Kolonialismus umfassend thematisiert worden: die repressive Kraft fotografischer Aufnahmen, die Menschen stereotypisieren und soziale Konflikte verschleiern, die Land kartografieren und sich dadurch zu eigen machen. Fotografien aus kolonialen Kontexten sind aber nicht allein Spiegel von Gewaltverhältnissen, sondern vielschichtige und mehrstimmige Dokumente, die aus unterschiedlichen Perspektiven neu befragt werden können und müssen. Im Fokus dieses Themenhefts stehen jene Wissensorte, die in großem Maße für die Deutungshoheit, Zugänglichkeit und Sichtbarkeit von kolonialen Fotografien verantwortlich sind, nämlich Archive und Sammlungen.

Die Autorinnen und Autoren plädieren dafür, Fragen nach der Ikonografie, Provenienz, nach historischen und aktuellen Besitzverhältnissen anders zu stellen: Welche Auswirkungen hat die zunehmende digitale Verfügbarkeit von Sammlungen auf die Deutung der Bilder und die abgebildeten Personen? Dürfen Fotografien, die in einer traumatischen und gewaltvollen Aufnahmesituation entstanden sind, öffentlich zur Schau gestellt werden oder müssen sie institutionell geschützt bleiben? Welche politische Verantwortung geht mit der Erforschung und Sichtbarmachung von Fotografien ehemals kolonialisierter Menschen, Länder und Regionen einher? Und wie können wir in den Blick nehmen, was Archive nicht bewahren und Fotografien nicht abbilden?

 



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Quelle: https://visual-history.de/2022/02/14/aktuelles-heft-der-fotogeschichte-den-blick-erwidern/

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Der Prozess um den Sturz des Denkmals des Sklavenhändlers Edward Colston in Bristol endet mit einem Freispruch – richtig so!

Am 7. Juni 2020 stürzten im Kontext einer Black Lives Matter-Demonstration in Bristol vier junge Leute die Statue des Sklavenhändlers Edward Colston (1636-1721) vom Sockel. Am 5. Januar 2022 wurden sie nun in Bristol vom Vorwurf einer Straftat freigesprochen. Colston war (und ist) in Bristol mehr oder weniger allgegenwärtig.Die Meinungen zum Vorgang selber und zum Freispruch sind in Großbritannien klarerweise geteilt. Das Problem, das solche Statuen aufwerfen, ist genereller Natur, ebenso der Umstand, dass es nach wie vor zahlreiche Menschen gibt, die am Kolonialismus und dem Sklavenhandel nichts oder wenig auszusetzen finden.Spontan erinnert man sich an den früheren französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy, der einen positiven Blick auf den französischen Kolonialismus dessen umfassender Kritik vorzog. Der aktuelle Präsident Emmanuel Macron hingegen hat sich Kritik am Kolonialismus seines Landes zu eigen gemacht und bereits zahlreiche Schritte eingeleitet, um insbesondere staatliches Unrecht, etwa in Bezug auf Algerien, öffentlich zu bekennen oder um geraubte Objekte (Benin) zurückzugeben. Dazu hat er Kommissionen eingesetzt und sich bei Expert*innen Rat geholt.

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Quelle: https://wolfgangschmale.eu/der-prozess-um-den-sturz-des-denkmals-des-sklavenhaendlers-edward-colston-in-bristol-endet-mit-einem-freispruch-richtig-so/

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William Henry Sheppard

William Henry Sheppard

Abb. 1: Die Missionare William Henry Sheppard und William Morrison gemeinsam mit 13 Angehörigen einer Ethnie aus der Föderation des Kuba-Königreichs, die in einem gegen Sheppard geführten Prozess als Zeugen aussagen sollten, Lèopoldville (heutiges Kinshasa, Kongo), Sommer 1909. Die Bildunterschrift im Fotoallbum der presbyterianischen Missionsgesellschaft lautet: „witnesses in the morrison, sheppard trial.“ Fotograf: unbekannt, Quelle: Wikimedia Commons, public domain

Die hier als Einleitung fungierende Fotografie zeigt den afro-amerikanischen Missionar William Henry Sheppard mit seinem Vorgesetzten William Morrison. Zwischen ihnen stehen 13 in traditioneller Tracht gekleidete Angehörige einer Ethnie aus der Föderation des im südlichen Kongo gelegenen Kuba-Königreichs. Sheppard trägt im Kontrast zu Morrison auffällig weiße Kleidung und steht in selbstbewusster Pose ganz rechts im Bild. Die neben Morrison stehende Person hält einen menschlichen Oberschenkelknochen in die Kamera. In der Mitte des Bildes befindet sich Chief N’joka, der sich durch seine weiße Halskette von den anderen Gruppenmitgliedern abhebt.



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Quelle: https://visual-history.de/2021/12/20/william-henry-sheppard/

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Rezension: „Beute. Ein Bildatlas zu Kunstraub und Kulturerbe“

Beute. Ein Bildatlas zu Kunstraub und Kulturerbe

Cover: Merten Lagatz/Bénédicte Savoy/Philippa Sissis (Hg.), Beute. Ein Bildatlas zu Kunstraub und Kulturerbe, Matthes & Seitz, Berlin 2001 ©In den vergangenen Jahren hat das Thema der Translokation von Objekten, mit einem besonderen Schwerpunkt auf der Verlagerung von Kunstwerken, und der Frage ihrer Restitution eine stärkere Präsenz in der öffentlichen Wahrnehmung erhalten. So setzte George Clooney mit seinem Film „The Monuments Men“ 2014 den Kunstschutzoffizieren der Monuments, Fine Arts, and Archives Section der amerikanischen Armee im Zweiten Weltkrieg ein Hollywood-Denkmal. Sie waren unter anderem für die Bergung und Rückführung der von den Nationalsozialisten geraubten Kunst- und Kulturgüter verantwortlich.[1]

Mit der Debatte um das Humboldt Forum in Berlin, das seit Ende 2020 in Etappen eröffnet und unter anderem die Sammlungen des Ethnologischen Museums und des Museums für Asiatische Kunst zeigen wird, rückten auch unter den asymmetrischen Machtverhältnissen des Kolonialismus verbrachte Objekte und die Frage nach dem Umgang mit diesen verstärkt in das öffentliche Bewusstsein. Ein weiterer Katalysator für diese Entwicklung war das Versprechen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron bei einer Rede in Burkina Faso 2017, Kulturgüter nach Afrika zurückzugeben. Diesem folgten mit dem von Felwine Sarr und Bénédicte Savoy verfassten Expertengutachten und der Rückgabe von Objekten auch erste Taten. In Deutschland kulminiert diese Entwicklung in der geplanten Rückgabe der Benin-Bronzen, die medial breit begleitet wird.

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Quelle: https://visual-history.de/2021/10/19/rezension-beute-ein-bildatlas-zu-kunstraub-und-kulturerbe/

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Wer schaut hier wen an?

Wer schaut hier wen an?

1896 kaufte sich der Kameruner Kwelle Ndumbe, der auch als Bismarck Bell bekannt war, ein Opernglas und blickte mit diesem auf die Besucher*innen der Ersten Deutschen Kolonialausstellung im Treptower Park in Berlin. Bismarck Bell, Anführer der Duala-Gruppe, war einer von 106 afrikanischen Teilnehmer*innen der Berliner Kolonialausstellung, die dort das alltägliche Leben in ihren Herkunftsländern vorführen sollten. Der etwa Zwanzigjährige leistete aktiv Widerstand gegen die stereotype Rolle als „primitiver Eingeborener“ und provozierte nicht nur mit seinem Opernglas. Er ließ sich auch in westlicher Kleidung anstatt traditionell afrikanischer Tracht fotografieren und wirkte damit exzeptionell auf die zeitgenössischen, europäischen Darstellungsweisen von Afrikaner*innen ein.[1]

In unserer digitalisierten Welt werden Bilder massenhaft medial reproduziert und global verbreitet. Dadurch verankern sie sich in wachsender Anzahl im kollektiven Bildgedächtnis verschiedener Gesellschaften. Unter anderem historische Fotografien aus kolonialen Zusammenhängen haben in ihrer heutigen, postkolonialen Erinnerung eine besondere Brisanz: Da sie häufig diskriminierende oder kolonialrassistische Bildinhalte transportieren, sehen sich Ausstellungsmacher*innen, die koloniale Themen für eine breite Öffentlichkeit aufbereiten, ohne eine ausreichende Kontextualisierung der Gefahr einer bloßen Reproduktion dieser Bildinhalte und damit eines kolonialen Rassismus gegenüber.

Mit den Postcolonial Studies werden seit den 1990er Jahren die Visualisierungen der Kolonialzeit und des „Anderen“ aus Sicht der deutschen Kolonisierenden, aber auch das Verständnis von Fotografie als kolonialrassistischer Herrschaftspraxis auch in der Geschichtsvermittlung präsenter.

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Quelle: https://visual-history.de/2021/06/28/wer-schaut-hier-wen-an/

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Familiarizing the Colony: Distance and Proximity in Dutch and German Colonial Photography and Visual Culture

Familiarizing the Colony: Distance and Proximity in Dutch and German Colonial Photography and Visual Culture

Kolonie und Heimat in Wort und Bild, Verlag kolonialpolitischer Zeitschriften, 3. Jahrgang, Berlin 1909

It is the aim of this workshop to explore this visual and discursive paradox by looking at German and Dutch colonial photography and visual culture between 1850 and 1950 from a comparative perspective. Also longterm, 21st-century situations will be highlighted.

The last – and most formative – century of European global colonialism coincided with a media-technological revolution that would change public images of the world forever: the invention of photography. While photographic images shaped all aspects of modern public and private life, it was of particular significance for colonial culture and imagination: overseas colonies were no longer just distant territories beyond the horizon but could now be looked at and visualized from home. This sudden nearness of colonized territories resulted in a visual culture that illustrated the very paradox of Europe’s global ambitions: on the one hand, the legitimization of colonialism relied on images of alterity of the non-Western World, on the other, new territories had to be familiarized and thereby claimed as part of the empire and the homeland.

It is the aim of this workshop to explore this visual and discursive paradox by looking at German and Dutch colonial photography and visual culture between 1850 and 1950 from a comparative perspective.

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Quelle: https://visual-history.de/2021/06/21/familiarizing-the-colony/

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