Johann von Eych: Kommunionverbot für die Diözese Eichstätt. Edition und Kommentar

Kommentar *

Das Kommunionverbot ist eine in der germanistischen Forschung bislang ignorierte Textsorte. Die bislang einzige Edition eines Kommunionverbotes bietet Elisabeth Kully in ihrer Ausgabe des Cod. Quart 565 der Herzogin Anna Amalia Bibliothek Weimar. Sie verweist zudem auf die lateinische Tradition und weitere Textzeugen.[1] In den Handschriftenbeschreibungen werden Kommunionverbote uneinheitlich als Kommunionverbot, Kommunionsverbot, Kommunionshindernis, Prohibitionsliste, Prohibitionserlass oder als Inhibitiones a sacra communione bezeichnet.[2] Das nach heutiger Forschungslage am häufigsten überlieferte deutschsprachige Kommunionverbot ist das ‚Kommunionverbot für die Diözese Eichstätt‘ des Eichstätter Bischofs Johann III. von Eych (1404‒1464).[3] Dieser Text ist allein aus dem 15. Jahrhundert in mindestens fünf Handschriften[4] und in den drei Inkunabeldrucken der Synodalstatuten der Diözese Eichstätt überliefert:

  • Erlangen, Universitätsbibl.

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Quelle: http://mittelalter.hypotheses.org/11007

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Michel Foucault und das Mittelalter? Analysebegriff „Selbsttechnologien“

Dieser Beitrag ist das dritte Diskussionspapier in unserer Reihe zur Rezeption der Werke und Ideen Michael Foucaults in den deutschen Geschichtswissenschaften. Der am 27. November 2016 veröffentlichte Artikel zur Einführung in diese Reihe ist hier verfügbar.

Selbsttechnologien und Selbstsorge sind zentrale Termini der Foucault’schen Subjekttheorie. Im zweiten Band der Reihe „Sexualität und Wahrheit“ beschreibt Foucault diese als Kulturtechniken, welche „[…] die Formen und die Modalitäten des Verhältnisses zu sich sind, durch die sich das Individuum als Subjekt konstituiert und erkennt“.[1] Neben Subjektivierungstechnologien, die den einzelnen Menschen von außen zum Subjekt machen bzw. werden lassen, betreffen Selbsttechnologien das subjektivierte Individuum, indem sie von innen auf es selbst wirken.

Diese Techniken entwickelt das Subjekt jedoch nicht autonom,[2] sondern in Abhängigkeit von seiner spezifischen Lebenswelt.

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Quelle: http://mittelalter.hypotheses.org/9279

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Hieronymus zu Gen 4,6

Hieronymus beschäftigt sich im 4. Kapitel seines Buches mit einer schwierigen Stelle aus der Erzählung von Kain und Abel. Ihn interessiert dabei die Frage, warum »die Sünde« im Hebräischen in einem anderen Genus steht, als eigentlich zu erwarten wäre.

Vers. 6) »Et dixit Dominus ad Cain: Quare concidit vultus tuus? Nonne si recte offeras, non recte autem dividas, peccasti? Quiesce, ad te conversio eius, et tu dominaberis eius«. Necessitate compellimur in singulis diutius immorari. Siquidem et nunc multo alius in Hebraeo, quam in Septuaginta translatoribus, sensus est. Ait enim Dominus ad Cain: »Quare irasceris, et quare concidit vultus tuus? Nonne si bene egeris, dimittetur tibi, et si non bene egeris, ante fores peccatum tuum sedebit? et ad te societas eius: sed tu magis dominare eius«. Quod autem dicit, hoc est: »Quare irasceris«, et invidiae in fratrem livore cruciatus, vultum dimittis in terram? »Nonne si bene feceris dimittetur tibi omne delictum tuum«: sive ut Theodotion ait, acceptabile erit: id est, munus tuum suscipiam, ut suscepi fratris tui? »Quod si male egeris: illico peccatum ante vestibulum tuum sedebit«, et tali ianitore comitaberis. Verum quia liberi arbitrii es: moneo ut non tibi peccatum, sed tu peccato domineris. Quod autem in Septuaginta interpretibus fecit errorem, illud est: quia peccatum, id est, ATTATH (חטאת) in Hebraeo generis masculini est, in Graeco feminini. Et qui interpretati sunt, masculino illud (ut erat in Hebraeo) genere transtulerunt.

(Gen 4,6) »Und der Herr sprach zu Kain: ‘Warum verfällt dein Angesicht? Hast du nicht, wenn du zwar recht opferst, aber nicht teilst,* gesündigt? Sei ruhig,auf dich richtet er sich und du wirst von ihm beherrscht werden’«. Wir sind (hier) notwendigerweise gezwungen, lange Zeit bei den Einzelheiten zu verweilen, da ja nun die Bedeutung im Hebräischen um vieles anders ist, als bei den Siebzig Übersetzern. Denn der Herr sagt zu Kain: »Warum wirst du zornig, und warum verfällt dein Angesicht? Wird dir nicht, wenn du gut handelst, vergeben werden, und wenn du nicht gut handelst, wird dann nicht deine Sünde vor der Tür sitzen? Auf dich zielt seine Gesellschaft, aber du wirst eher von ihm beherrscht werden.« Folgendes aber sagt er: »Warum bist du zornig?« und warum senkst du, gepeinigt und blau vor Neid** auf den Bruder dein Angesicht zur Erde? »Wird dir nicht, wenn du gut handelst, jede Schuld vergeben werden?«: oder wie Theodotion sagt, es wird willkommen sein; das bedeutet: ich werde deine Opfergabe annehmen, wie ich (die) deines Bruders angenommen habe. »Darum: wenn du schlecht gehandelt hast: sogleich wird die Sünde vor deinem Eingang sitzen«, und du wirst durch eine solche Türhüterin begleitet werden. Da du aber einen freien Willen hast: ich erinnere dich daran, dass die Sünde nicht dich, sondern du die Sünde beherrschen sollst. Dass aber die Siebzig Übersetzer einen Fehler gemacht haben, zeigt Folgendes: Sünde – das heißt chattāāh – ist im Hebräischen maskulin, im Griechischen feminin. Und die, die ausgelegt haben, übersetzten es (wie es im Hebräischen war) als Maskulinum.

* LXX versucht, mit dem im Hebräischen nicht vorkommenden Ausdruck »wenn man richtig darbringt, aber nicht richtig teilt« zu erklären, warum Gott das Opfer Kains nicht annahm. Augustinus, der die LXX Fassung auslegte, schreibt dazu im Gottesstaat: »Es ist nicht klar, warum und wovon das gesagt ist, und die Dunkelheit dieser Stelle hat zu vielerlei Auffassungen geführt in dem Bestreben der Ausleger der Heiligen Schrift, sie nach der Glaubensregel zu deuten.« (Gottesstaat, XV,7) Die ganze Auslegung Augustins ist hier nachlesbar.

** Im Deutschen: grün vor Neid