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Quelle: http://geschichts-blog.blogspot.com/2018/07/glanz-und-elend-der-sozialdemokratie.html
Geschichtswissenschaftliche Blogs auf einen Blick
Quelle: http://geschichts-blog.blogspot.com/2018/07/glanz-und-elend-der-sozialdemokratie.html
All monuments must fall
Spuren kolonialer und nachkolonialer Geschichte in europäischen Großstädten werden in den letzten Jahren von verschiedensten Basisinitiativen kritisch reflektiert und rekonstruiert. Im deutschsprachigen Raum – siehe auch den Blogroll auf dieser Seite – scheint die Suche nach kreativen Umsetzungsmöglichkeiten dekolonialer Wahrnehmungen der jeweiligen Stadt geradezu zu boomen.
In München etwa gab es 2013/14 die Ausstellung „Decolonize München“, und aktuell erscheint das Münchner Stadtplan-Projekt mit seinen Elementen „Erzählungen“, „Schichten“ und „Gespenster“ als eines der engagiertesten und gelungensten. „Decolonizing Hamburg“ berichtet auf dem Blog regelmäßig von Veranstaltungen zu hegemoniekritischen, antirassistischen Themen und hat sein Gegenstück in der neueren, höchst rege und ambitioniert kommunizierenden Forschungsstelle „(Post-)koloniales Hamburg“ an der Uni. In Berlin machten zuletzt vor allem die Kämpfe um Straßenumbenennungen[1] von sich reden – besonders prominent die „M*Straße“ –; in die Dokumentationen und Interventionen kann via „Just Listen. Globalgeschichte(n) von unten und zivilgesellschaftlicher Dialog“ hier hineingelesen werden; und an den aktuellen Planungen des Humboldt Forum (ein hoch prestigöses Berliner Kulturzentrum für „die Verflechtungen in der Welt“) entzünden sich intensive Debatten um Repräsentationen des Eigenen, des Fremden und der kolonialen Gewalt in der deutschen Geschichte. Im Übrigen wird auch die „postkoloniale Schweiz“, zum Beispiel im gleichnamigen Buch von Francesca Falk et al.
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Die geschichtswissenschaftliche Prognostik kann für sich in Anspruch nehmen, sagen zu können, was sich nicht so schnell fundamental ändern wird. Sie kann das natürlich nur, wenn sie die Gegenwart genauso umfassend in die Analyse einbezieht wie die Vergangenheit. Und sie muss tatsächlich beides tun. Spezialisierte ZeithistorikerInnen sind dabei im Nachteil, während NeuzeithistorikerInnen, die sich mit den letzten 500/600 Jahren befassen, im Vorteil sind.
Der Beitrag Geschichtswissenschaftliche Prognostik und Zukunftsforschung erschien zuerst auf Wolfgang Schmale.
Quelle: http://wolfgangschmale.eu/geschichtswissenschaftliche-prognostik-und-zukunftsforschung/
Klappentext | Hilde Spiel, die „Grande Dame der Österreichischen Literatur“, hat Wien 1936 verlassen und sich eine neue Existenz in London aufgebaut. Zehn Jahre später kehrt sie als Nachkriegskorrespondentin nach Wien zurück und hält ihre Beobachtungen und Gedanken in Tagebuchaufzeichnungen fest.1
Es gibt Augenblicke, in denen ich mich frage, ob in dieser Stadt etwas Lebendiges und Gegenwärtiges besteht, das ich rückhaltlos bewundern kann, das nicht wie ein Schwamm vollgesogen ist mit Vergangenheit oder erst erfüllt von einem schwachen Hoffnungsschimmer der Zukunft. Die Kräfte der Vernunft liegen verschüttet unter vielen Schichten von Trümmern, Verwesung und Verfall, und es scheint ein langwieriger und schwieriger Vorgang, sie wieder auszugraben. Andere Kräfte haben sich freilich dicht unter der Oberfläche erhalten: man stößt plötzlich auf sie, wie man auf einer Bombenruine Blumen unter dem Unkraut entdeckt.2
Kommentar | Hilde Spiels Aufzeichnungen ihrer Rückkehr nach Wien vom Jänner und Februar 1946 handeln von innerer und äußerer Zerrissenheit; sie befinden sich in einer Schwebe, die so einfach nicht aufzulösen ist. Wen bemitleiden, wen verurteilen, mit welcher Vergleichsgröße lassen sich Greuel messen?
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Quelle: http://geschichts-blog.blogspot.com/2017/08/der-lange-weg-nach-charlottesville-teil_26.html
Quelle: http://geschichts-blog.blogspot.com/2017/08/der-lange-weg-nach-charlottesville-teil_20.html
Seit die Großfabriken die Städte verlassen haben, gärt es im „Rust Belt“ der USA. Detroit, bald ein Jahrhundert lang eine blühende Autometropole, war schon durch den Strukturwandel schwer verwundet, als die Finanzkrise 2009 es endgültig in Trümmer legte.[1] Ruine reiht sich an Ruine. Die Bilder der berühmten Stadt sind erschütternd, ganze Stadtteile verfallen.[2] Die meisten Spekulanten wurden in der Finanzkrise gerettet, nicht aber die Millionen, die dadurch an vielen Orten ihr Heim verloren.[3] Überliefert ist, wie sich Banker sogar noch über die dämlichen Steuerzahler amüsierten, während jene ihnen gerade hektisch Milliarden in den Hals stopften, um selbigen aus der Schlinge zu ziehen.[4] Nun nehmen sie im Chor mit anderen Finanzwirtschaftlern die überbordende Verschuldung mancher Gemeinwesen zum Anlass, nach engeren Gürteln und einem schlanken Staat zu krakeelen. Kein Wunder, dass die Wut wächst und mancherorts in Hass umschlägt.