Quelle: http://geschichts-blog.blogspot.com/2012/05/zur-debatte-um-die-wiederauflage-von.html
Renée Schroeder: Austritt aus Österreichischer Akademie der Wissenschaften
Die Macht des Geldes – Glaube und Opferkult?
Das Geld ist heute in erster Linie durch den menschlichen Körper gedeckt, so die These von Christina von Braun, Professorin der Kulturwissenschaften an der Humboldt Universität zu Berlin. Im MONTAGSRADIO, Ausgabe 06/2012, sprechen Markus Heidmeier und Jochen Thermann mit Christina von Braun, Professorin für Kulturwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin, über die Geschichte des Geldes und ihr Buch “Der Preis des Geldes. Eine Kulturgeschichte”.
Geld betrifft jeden. Es ist die Grundlage des Wirtschaftslebens, organisiert Arbeit, menschliche und staatliche Beziehungen und regelt in der Form von Renten und Erbe die Verhältnisse zwischen Generationen. Doch immer wieder gerät das Geldsystem in die Krise. Der Glaube ans Geld schwindet. 2008 hat eine Finanzkrise den globalen Kapitalismus erschüttert, zur Zeit erleben wir eine Schulden- und Währungskrise in Europa. Die Krise des Finanzkapitalismus ist zugleich eine Krise des Geldes und des Glaubens an den Wert des Geldes. Wodurch sind Geld und Schulden heute eigentlich gedeckt?
Konnten in früheren Zeiten materielle Gegenwerte wie Gold oder staatliche Autorität den Wert des Geldes verbürgen, kommt in der kulturgeschichtlichen Analyse von Christina von Braun ein alter, vergessener Gegenwert des Geldes zum Vorschein: Geld stand zur Zeit seiner Einführung im antiken Griechenland für ein Götteropfer. Christina von Braun ist in ihrem Buch “Der Preis des Geldes” den kulturgeschichtlichen Implikationen des Geldwesens nachgegangen und kommt zu unheimlichen Schlussfolgerungen: Geld steht in einer Kette von symbolischen Stellvertretungen und Beglaubigungen, an deren Ende der menschliche Körper steht. Söldner und Prostituierte sind nicht nur als neue Berufe mit dem Geld entstanden, sie verkörpern auch unmittelbar, wodurch Schulden letztlich beglichen werden können.
Und hier noch die Timeline zu dem Gespräch:
1:00 Beglaubigungen des Geldes
5:00 Opfer und Geldzeichen
8:00 Menschenopfer, sozialer Tod und Geldsystem
10:00 Körper decken Kapital
15:00 Abstraktion des Geldes und seine Macht
17:00 Entmaterialisierung des Geldes begleitet von erhöhter Tötungsfähigkeit und (Re)Produktion
19:30 das Geld schafft zwei neue Berufe: der Söldner und die Prostituierte
21:30 Wirkmächtigkeit der Geldtradition
24:30 soziale Gerechtigkeit als Gegenpol
25:30 Glaube ans Geld und Glaube an die Gemeinschaft
27:00 EU-Währungskrise als Glaubenskrise
29:00 Gefahren einer Glaubenskrise und Glaubensgemeinschaft
34:00 Papiergeld, Demokratisierung, soziale Mobilität
36:00 Kultur ohne Geld? Allmende und Internet
40:00 Digitales Geld
43:30 Geld und Scham
45:00 Geld im Islam, im Judentum und Christentum
47:00 Fragebogen
Quelle: http://www.montagsradio.de/2012/05/08/die-macht-des-geldes-%E2%80%93-glaube-und-opferkult/
Historische Quellenkritik im Digitalen Zeitalter
de.hypotheses.org: Neue Chancen für geisteswissenschaftliches Bloggen
"Weblogs in den Geisteswissenschaften. Oder: Vom Entstehen einer neuen Forschungskultur" lautete der Titel der Tagung, die am 9. März 2012 in München stattfand. Die Beiträge über den aktuellen Stand und das Potenzial wissenschaftlichen Bloggens umrahmten den eigentlichen Höhepunkt der Veranstaltung: Der offizielle Onlinegang des Blogportals de.hypotheses.org.
de.hypotheses.org: Neue Chancen für geisteswissenschaftliches Bloggen
"Weblogs in den Geisteswissenschaften. Oder: Vom Entstehen einer neuen Forschungskultur" lautete der Titel der Tagung, die am 9. März 2012 in München stattfand. Die Beiträge über den aktuellen Stand und das Potenzial wissenschaftlichen Bloggens umrahmten den eigentlichen Höhepunkt der Veranstaltung: Der offizielle Onlinegang des Blogportals de.hypotheses.org.
Call4Papers für das ÖZS-Sonderheft zum Thema „Potentiale einer pragmatistischen Sozialtheorie. Beiträge anlässlich des 150. Geburtstags von George Herbert Mead“
Die Rezeptionsgeschichte des amerikanischen Pragmatismus weist markante Eigenheiten und Ambivalenzen auf. Dies trifft sowohl auf die Aufnahme im Mutterland, noch mehr aber auf die europäische Rezeption zu. Vorschnell wurde der Vorwurf erhoben, es würde sich beim Denken von Charles Sanders Peirce, William James, John Dewey oder George Herbert Mead um einen „logischen Utilitarismus“ handeln (Émile Durkheim); wahlweise konnte man den Pragmatismus als „Philosophie des Dollars“, als verdünnte amerikanische Nietzscherezeption (so wohl Georg Simmel) oder Reduktion der menschlichen Erkenntnis auf reines „Herrschaftswissen“ (Max Scheler) abtun. [...]
Ein weiterer Übelstand bei der Hausnummerierung in Innsbruck, 1874
(Zur Häusernummerirung.) Wir werden auf einen Uebelstand bei der neuen Häusernummerirung auf dem Stadtplatze aufmerksam gemacht, der wohl behoben zu werden verdiente. Die neuen Hausnummern sind nämlich an den Häusern außerhalb der Lauben angebracht, während sich doch der ganze Verkehr zu Fuß unterhalb der Laubengänge bewegt, wo dem entstprechend auch seinerzeit die alten Hausnummern angebracht worden sind. Wenn nun ein Fußgänger eine Hausnummer in der Herzog-Friedrichsstraße aufzusuchen hat, so muß er aus den Laubengängen heraustreten, um dieselbe zu finden. Zu Gute kömmt diese gegenwärtige Placirung der Nummern nur dem nicht bedeutenden Verkehre zu Wagen, während sie für die Fußgänger sehr unbequem ist. Am zweckentsprechendsten wäre es wohl, die Häuser mit Laubengängen mit Nummern-Doubletten zu versehen, wenn aber diese doppelte Nummerirung allenfalls wegen der Kosten nicht durchgeführt werden könnte, so entspräche es den Bedürfnissen des Verkehrs, daß die Nummern-Täfelchen unter den Lauben angebracht werden.
SdK 33: Jörg Rogge über kultur-wissenschaftliches Arbeiten
Quelle: http://feedproxy.google.com/~r/kulturwissenschaften/~3/BlnsWTH4XEE/sdk33