Quantitativ unterwegs. Ein paar Gedanken zur Geschichtsschreibung im digitalen Zeitalter

„Statistical research is for the historian a good servant but a bad master. It profits him nothing to make statistical generalizations, unless he can thereby detect the thought behind the facts about which he is generalizing.“

(Robert George Collingwood: The Idea of History, Oxford 1946)

Seit einigen Jahren ist ein kräftiges Comeback in der Anwendung quantitativer, computergestützter Ansätze in der historischen Recherche spürbar geworden. Comeback woher? Aus einer eher durch Misserfolg geprägten Tradition.1Nichtsdestotrotz ist Optimismus angesagt. Die begangenen Fehler können das heutige Comeback stärken. Aber nur vorausgesetzt, wir bemühen uns, über sie zu reflektieren und sie zu vermeiden.

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Quelle: https://tgtub.hypotheses.org/1078

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DH-SoftwareentwicklerIn an der Österreichischen Nationalbibliothek (Wien)

Ihre Aufgaben

  • Entwicklung einer Web-Plattform zur wissenschaftlichen Bearbeitung der digitalisierten Bestände der Österreichischen Nationalbibliothek
  • Best-Practice Analyse und Weiterentwicklung bereits bestehender Lösungen
  • User Interface Design und -Implementierung auf Basis aktueller Webframeworks
  • Durchführung von Software-Tests und Erstellung der technischen Dokumentation

Unsere Anforderungen

  • Abgeschlossenes IT-Studium oder geisteswissenschaftliches Studium mit fundierter IT-Zusatzausbildung oder vergleichbare Berufserfahrung
  • Fundierte Kenntnisse und Erfahrung in der Software-Entwicklung im Bereich serviceorientierter Architekturen, Java, Web-Services, Webfrontend-Entwicklung und XML-Technologien
  • Affinität zu Geistes- und Kulturwissenschaften sowie Digital Humanities-Kenntnisse von Vorteil
  • Sehr gute Deutsch- und Englischkenntnisse

Bewerbung

Ausschließlich online über unser Bewerberportal bis spätestens 31.7.

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Quelle: http://dhd-blog.org/?p=8308

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Unhöflichkeit

Während meines ersten Chinaufenthaltes lernte ich nach einiger Zeit die Romane von Yú Huá 余華 kennen, der relativ offen und auf eine faszinierende Art über chinesische Verhältnisse, vor allem zur Zeit der Kulturrevolution, berichtet. Die Erzählungen schwanken ständig zwischen Komik und Depression. Einer Passage, während derer man Tränen lacht, folgt mitunter schon eine Seite später ein Abschnitt, der einem Tränen der Entrüstung über das Unrecht, das Menschen einander antun können, in die Augen treibt. Viele von Yú Huás Büchern wurden inzwischen auch ins Deutsche übersetzt, und ich kann vor allem die Romane „Brüder“ (Xiōngdì 兄弟 im Original) und „Der Mann, der sein Blut verkaufte“ (Xǔ Sānguān Màixuèjì 許三觀賣血記 im Original) allen empfehlen, die an der Vielfalt von Literatur interessiert sind.

Für mich waren Yú Huás Werke auch deshalb so interessant, weil er relativ einfach und mit viel umgangssprachlicher Färbung schreibt. Solche Texte sind natürlich besonders geeignet für diejenigen, die eine Sprache erlernen wollen, da sie einen behutsam an die Schriftsprache anführen und gleichzeitig auch für tägliche Konversationen wappnen können.
Beim Lesen des Romans „Brüder“, zum Beispiel, fiel mir während meines Aufenthaltes in Shanghai auf, dass man im Chinesischen in bestimmten Situationen auf sich selbst als lǎozǐ referieren kann, was entweder auf den Philosophen Lǎozǐ anspielt (wahlweise auch Lao Tse oder Lao Tzu geschrieben) verweist, der im sechsten Jahrhundert v. Chr. lebte, aber vielleicht auch wörtlich als „Alter Herr“ oder „Alter Meister“ interpretiert werden kann.

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Quelle: http://wub.hypotheses.org/117

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Umgang mit dem baulichen Erbe der Osmanen – Überlegungen anhand von fünf Städten

Karte von Südosteuropa 1812, Foto: Alexander Altenhof (KaterBegemot) [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons

Gibt es den Typus der „südosteuropäischen Stadt“? Der Historiker Wolfgang Höpken jedenfalls lehnt eine derartige Verallgemeinerung ab: Es sei vollkommen undienlich, so unterschiedliche Städte wie Belgrad, Skopje und Thessaloniki in einer gedanklichen Kategorie subsumieren zu wollen, da man der immensen Vielfältigkeit dieser Städte so nicht gerecht werden könne.[1] Nachdem ich im Rahmen einer Übung und Exkursion zu „Städtebau und urbanem Leben in Südosteuropa“ eine Vielzahl von Städten der Region besichtigen durfte, würde ich mich Höpkens Urteil grundsätzlich anschließen. Diese Ansicht schließt jedoch nicht aus, dass die Städte des Balkans einige bedeutsame Gemeinsamkeiten besitzen: Die wohl prägendste historische Erfahrung, die beinahe alle Städte auf der Halbinsel teilen, ist die jahrhundertelange osmanische Herrschaft und die anschließende Umgestaltung der Stadt im Zuge der Nationsbildung. Doch trug auch diese Analogie interessanterweise zu der für die Region so charakteristischen Diversität bei: Zwar entwickelten alle südosteuropäischen Staaten ihr Nationalbewusstsein in Opposition zu der als Joch aufgefassten osmanischen Herrschaft, doch wurde in den jeweiligen postosmanischen Nationalstaaten ein unterschiedlicher Umgang mit dem osmanischen Erbe praktiziert.



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Quelle: http://erinnerung.hypotheses.org/1299

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Herausforderungen als Chance – Neue und alte Serviceerwartungen an Kommunalarchive

Vor welchen Herausforderungen stehen kommunale Archive heute?[1] Generell kann man sagen, dass kommunale Archive von vielen Herausforderungen stehen und es künftig eher mehr als weniger werden, auch wenn man das auf den ersten Blick nicht glauben mag.[2] Die wesentlichen Tätigkeitsfelder der Kommunalarchive werden auch in Zukunft die gleichen sein wie heute – das ist vielleicht eine gute Nachricht. Nur die Schwerpunktsetzung bei der Umsetzung und Ausführung der Aufgaben wird sich in Zukunft verändern.[3]

Im Laufe dieser Ausführungen soll ein kleiner Einblick gewagt werden, vor welchen Herausforderungen kleine Archive im Alltag gegenwärtig stehen und was dies für die Archive in der Zukunft bedeutet.

Das LWL-Archivamt für Westfalen ist einer von sechs Kulturdiensten des Landschaftsverbandes. Eingerichtet wurde das Amt bereits im Jahr 1927 und unterstützt seitdem kommunale und private Archive in Westfalen-Lippe in allen archivfachlichen und -technischen Fragen. Die Unterstützung reicht von der Beratung vor Ort bis hin zur finanziellen Förderung der spezifischen Archiveinrichtung.

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Quelle: https://archivamt.hypotheses.org/5387

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Bildebenen der „Prostitution“ – Und wie sie uns unweigerlich ein Werturteil abringen

Abb. 1: Flyer einer Podiumsdiskussion an der Universität zu Köln, ausgelegt am 9./10. Mai 2017 in der Universitätsmensa. Foto: Elmar Gracher

„Moralising is very often a form of ignorance“, schrieb jünst die amerikanische Anthropologin Laura Agustìn in ihrem Blog über die kulturelle Reproduktion des Phänomens kommerzialisierter Sexualität. Agustíns Aussage impliziert dabei, dass der allgemein verbreiteten Wahrnehmungsfolie der „Prostitution“ als moralisch skandalisierte Figuration der Ausbeutung des meist weiblichen Körpers eine Dichotomie zwischen einer massiven medialen Präsenz einerseits (als moralischer Skandalisierung), und einer Ausblendung zentraler Aspekte des Themenfeldes zugrunde liege. Die Einforderung eines nüchterneren und „objektiveren“ Umgangs mit dem Phänomen Prostitution kann aber selbst wieder den gegenteiligen Effekt einer Polarisierung hervorrufen. Im Folgenden soll es daher nicht um Argumente gegenwärtiger Debatten um „Prostitution“ oder „Sexarbeit“ gehen, sondern um eine Betrachtung der Strategien, mit denen das Thema in der Vergangenheit in der Öffentlichkeit beworben und debattiert wurde.

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Quelle: https://moralicons.hypotheses.org/253

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Veranstaltung: Digital Humanities-Kolloquium an der BBAW

Im Rahmen des DH-Kolloquiums an der BBAW möchten wir Sie recht herzlich zum nächsten regulären Termin am 4.8.2017, 17 Uhr s.t. bis 19 Uhr (Raum 230), einladen. Kay-Michael Würzner vom Projekt OCR-D (http://www.ocr-d.de/) wird über (Open-Source-)OCR-Workflows referieren. Angesprochen werden dabei Themen wie Bildvorverarbeitung und -optimierung, Layout-Analyse, Texterkennung sowie OCR-Training. Ziel ist es, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein Bild des aktuellen Standes bezüglich Zugänglichkeit, Qualität und Performanz im Bereich OCR mit speziellem Blick auf historische Druckvorlagen (16.

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Quelle: http://dhd-blog.org/?p=8303

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Das DHIP vergibt Reisestipendien für Studierende und Promovierende zum #histocamp am 1./2.12.2017 in Darmstadt

Bewerbungsfrist: 31. August 2017

Das Deutsche Historische Institut Paris (DHIP) vergibt fünf Reisestipendien für Studierende und Promovierende, die am histocamp am 1.-2. Dezember in Darmstadt  teilnehmen möchten. Das histocamp ist das erste BarCamp für alle, die an und mit Geschichte arbeiten. Es soll die bestehenden Forschungs-, Tagungs- und Netzwerkgepflogenheiten in der Geschichtswissenschaft auflockern und diese bereichern. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer legen das Programm vor Ort fest und können so ihre eigenen Sessions einbringen.

Für die Bewerbung auf ein Stipendium müssen Sie an einer deutschen Universität eingeschrieben sein und beim histocamp eine Session  anbieten, die sich entweder mit französischer Geschichte befasst oder mit einem Thema, das aktuell am DHIP bearbeitet wird (z.

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Quelle: https://dhdhi.hypotheses.org/2801

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(Wieder-)Belebtes Wissen – Open Access am IOS

von Hans Bauer

Diskussionen aus der Bibliothekswelt finden eher selten Nachhall in der breiten Öffentlichkeit. Das Thema Open Access jedoch hat es in die überregionalen Medien geschafft: Süddeutsche, Frankfurter Allgemeine, Neue Zürcher Zeitung – sie alle haben in den letzten Jahren mehrfach über Open Access berichtet und Gastkommentare veröffentlicht. Ein Blick auf die Titel der aktuellen Meldungen führen dabei zum Eindruck, eine kritische Haltung sei vorherrschend (z.B. „Offen, aber mangelhaft“, SZ vom 4.4.2017; „Wie man ein Monstrum nährt“, FAZ vom 8.3.2017; „Digitale Wissenschaftskontrolle“, FAZ vom 25.11.

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Quelle: http://ostblog.hypotheses.org/843

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