Mehr Mut!

In fast allen Hausarbeiten, Referaten und Abschlussarbeiten zu Kindertageseinrichtungen, die ich in den letzten Jahren betreut habe, wird die wachsende Bedeutung von Kitas mit der Veränderung von Familien begründet. Sicher zu recht. Familie und Familienleben verändern sich. Insbesondere die Erwerbstätigkeit von Müttern ist in den letzten Jahrzehnten deutlich angestiegen; auch Eltern junger Kinder wollen zunehmend berufstätig sein, zumindest in Teilzeit.

Kita als schlechtes Mama-Surrogat?

Aus Sicht der Frühpädagogik und der Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen ist diese Begründung für ihre Existenz jedoch erstaunlich schwach. Sind Kitas wirklich nur eine Notlösung, weil Mama arbeiten muss oder möchte? Ein zweitklassiges Surrogat für familiäres Zusammenleben?

[...]

Quelle: http://kinder.hypotheses.org/1249

Weiterlesen

Street-Art: Zwischen Kunst und Kommerz. Versuch einer Einordnung in Bourdieus Kunstfeldtheorie – von Nicole Kleindienst

Street-Art ist mehr als das illegale Anbringen von Motiven an Häuserwände. Längst hat auch der Kunstmarkt diese vermeintlich subversive Kunstform für sich entdeckt. Doch welche Position nimmt Street-Art im Kunstfeld ein? Der folgende Beitrag versucht, Street-Art anhand der Kunstfeldtheorie von Pierre Bourdieu zu analysieren und dabei besonders ihre Eigenheiten herauszuarbeiten.

Der Gang durch die Städte ist gesäumt von Schriftzügen, Grafiken und Collagen. Manche freuen sich über die bunte und oft auch künstlerische Gestaltung der Häuserreihen. Andere wiederum sehen darin Vandalismus und verurteilen die besprühten, beklebten und bemalten Wände. In den letzten Jahrzehnten nahmen nicht nur die gestalteten Fassaden stetig zu, Street-Art hat sich zudem auch als eigene Kunstrichtung etabliert. Was anfangs als Pinseleien an Häuserwänden abgetan wurde, fand bald Anerkennung als vielversprechender Kunstmarkt.

[...]

Quelle: http://soziologieblog.hypotheses.org/9409

Weiterlesen

Apokalyptisch begründete Nummerierungsskepsis in Moldawien

Martin Leidenfrost berichtete zuletzt für die Samstagsbeilage Spectrum der österreichischen Tageszeitung Die Presse sowie für das Neue Deutschland vom Widerstand gegen neue Passnummern in Moldawien: Es waren unter anderem ältere christlich-orthodoxe Frauen, die gegen die satanischen Nummern durchaus erfolgreich protestiert und eine Ausnahmeregelung erreicht hatten, unter anderem mitttels Zeltlager in der moldawischen Hauptstadt sowie einer mehrwöchigen Wallfahrt. Leidenfrost besuchte eine Protagonistin des Widerstands gegen die 13-stelligen Identifizierungsnummern und wurde folgendermaßen belehrt:

Nach endlosem Zögern kramte sie unter dem Pult die Broschüre hervor, welche die Ablehnung solcher ID-Nummern aus der Offenbarung des Johannes begründete. Die Broschüre musste mehrmals eingeweicht worden sein, vielleicht bei der 40 Tage und 1200 Kilometer langen Wallfahrt der Omas entlang der moldawischen Grenze. Persönlich glaube ich, man muss nicht religiös sein, um sich vor der lebenslangen Verwaltung eines Menschen mit Hilfe einer Nummer zu gruseln. Auch die Broschüre warnte vor Entfremdung, Vertierung und Verdinglichung des Menschen. Zitiert wurden Bibelstellen, laut denen die Namen der Geretteten »im Himmel geschrieben sind«. Der Verlust des Namens bedeute »die Herrschaft des Tieres, unter der sich die Menschen in eine entpersönlichte kybernetisierte Biomasse verwandeln«. So hatte ich das noch nicht gesehen.1



[...]

Quelle: http://nummer.hypotheses.org/224

Weiterlesen

Hugenotten in Lippe und Lemgo – eine gescheiterte Ansiedlung

Mit der Aufhebung des Edikts von Nantes am 18. Oktober 1685 durch den französischen König Louis XIV. wurde die freie Religionsausübung der Hugenotten, der französischen Protestanten bzw. Calvinisten, aufgehoben und eine massive Verfolgungswelle setzte ein. Daraufhin verließ eine große Zahl der Verfolgten Frankreich und suchte Zuflucht in der Schweiz und in Preußen, die ihre Glaubensbrüder, nicht zuletzt auch aus wirtschaftlichen Gründen, häufig mit offenen Armen und weitgehender Unterstützung empfingen. Die Grafschaft Lippe war an den flüchtenden Hugenotten ebenfalls interessiert. Bereits 1682 hatte man in Lippe eine landesweite Collecte zur Unterstützung der bedrängten Protestanten in Frankreich durchgeführt. In der Person der Ehefrau des lippischen Grafen Simon Henrich (1649 – 1697), Gräfin Amalie (1644 – 1700), fanden die Hugenotten eine Fürsprecherin, die Kontakte in die calvinistischen Niederlande und nach Frankreich unterhielt. Für Lippe waren die Hugenotten natürlich aufgrund des nach dem 30jährigen Krieg und der münsterschen Invasion Lemgos 1675 stark in Mitleidenschaft gezogenen Landes eine Perspektive zur Peuplierung und zum wirtschaftlichen Wiederaufbau der Grafschaft. Gerade die Stadt Lemgo wurde als  erfolgsversprechender Ansiedlungsort für eine Hugenottenkolonie ins Gespräch gebracht, da dort immer noch viele Häuser leer ständen.

[...]

Quelle: https://liparchiv.hypotheses.org/786

Weiterlesen

Kunst und Natur – Ästhetik und Wissenschaft

Charlotte Kießling

Das Hessische Landesmuseum Darmstadt stellt unter dem Titel Verborgene Schönheit momentan Ernst Haeckels Kunstformen der Natur (1899-1904) aus. Der Zoologe und Philosoph Haeckel verband in seinem Werk Natur und Kunst. Künstler nutzen die Natur seit jeher zur Inspiration, „Haeckel dagegen wollte die Natur selbst als die größte Künstlerin zeigen“ (siehe Ausstellungsbeschreibung). Mit starkem Augenmerk auf Symmetrie fertigte er Zeichnungen der Objekte an, die der Künstler Adolf Giltsch in Lithographien umarbeitete.
Möchte man Gemeinsamkeiten zwischen Haeckel und Rumphius finden, fällt dies nicht schwer: Haeckel reiste 1900/1901 nach Java und Sumatra und war wie Rumphius Mitglied der Leopoldina. Neben den biographischen Übereinstimmungen, finden sich aber auch werkinterne Gemeinsamkeiten. Auch in Rumphiusʼ Rariteitkamer verbinden sich Ästhetik und Zoologie. Wie schon der Titel Rariteitkamer anzeigt, richtet sich das Buch an ein Sammlerpublikum und werden besonders schöne, große oder seltene Objekte in den Fokus gerückt. Es finden sich zudem Angaben zu Preis und Pflege.

[...]

Quelle: http://rumphius.hypotheses.org/100

Weiterlesen

Spielend lernen – ein Praxisbeispiel

zille-handstand

Spielen ist kein bloßer Zeitvertreib, für niemanden gleich welchen Alters. Kleinkinder, Schüler und Erwachsene lernen nicht nur, aber auch im Spiel. Der Vorteil: Spiele machen meist Spaß. Sind wir begeistert, werden in unserem Gehirn Neurotransmitter ausgeschüttet, die das Einspeichern von Lerninhalten stark begünstigen. Die Formel heißt also:

Begeisterung + Neues = Lernen

Spiele im Unterricht haben zusätzlich den Vorteil, auf der Beziehungsebene arbeiten zu können. Das ist wichtig für das Lehrer-Schülerverhältnis. „Die Reise nach Jerusalem“ ist ein sehr bekanntes Spiel.

[...]

Quelle: http://games.hypotheses.org/2068

Weiterlesen

Artur Schweriner über Posenscher Heimat

Die Posener Heimatblätter brachten nicht nur regional-historische Abhandlungen und Berichte aus der Arbeit der Heimat-Vereine, sondern auch literarische Texte: Erzählungen, Gedichte und Anekdoten. Im ersten und im letzten Jahrgang waren es Posener, die ihren Humor ursprünglich in Westfalen geübt hatten, die solche Beiträge lieferten. 1938 war es der aus Wongrowitz stammende und in Dortmund praktizierende Tierarzt Norbert Bischofswerder, dessen Beiträge liebevolle Erwiderungen seines Cousins, des Oberkantors Magnus Davidsohn provozierten1 und 1926 Artur Schweriner, der im Lippischen wegen seiner scharfzüngigen Artikel einige Bekanntheit erlangt hatte und öfters verklagt wurde.

schweriner-phb-1

Ein Gedicht von Artur Schweriner in „Posener Heimatblättern“. 6 (1927), S. 6.

Artur Schweriner wurde am 31. März 1882 in Czarnikau geboren.

[...]

Quelle: https://phdj.hypotheses.org/312

Weiterlesen

aventinus academica Nr. 14 [26.04.2016]: Nennung von »aventinus« als Beispielprojekt für Studentisches Publizieren auf einer internationalen Konferenz

http://www.pcst-2014.org/pcst_proceedings/artigos/klaus_rummele_stt.pdf Auf der ’13th International Public Communication of Science and Technology Conference’ (5-8 May 2014, Salvador, Brazil) wurde aventinus als Beispielprojekt für Studentisches Publizieren angeführt. Der Leiter von ‘Crossmedia and Marketing’ am Karlsruher Institut für Technologie Dr. Klaus Rümmele erläutert in seinem Beitrag “Student Generated Content in Science Communication” Beispiele organisationalen Studentischen Publizierens (e.g. Studienberatung […]

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2016/04/6468/

Weiterlesen

Dissertation von Daniel Meßner über Identifizierungstechniken 1870–1914 online

Es hat etwas gedauert, nun ist es aber soweit: Daniel Meßners Dissertation ist nun auf dem Hochschulschriftenserver der Uni Wien abrufbar:

Meßner, Daniel: Die Erfindung der Biometrie – Identifizierungstechniken und ihre Anwendungen, 1870–1914. Wien: Dissertation an der Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät der Universität Wien, 2015.
http://othes.univie.ac.at/39278/

Abstract:

In der Dissertation untersuche ich die Erfindung und Einführung biometrischer Identifizierungstechniken an der Wende zum 20. Jahrhundert. Dazu beschreibe ich die Entstehung der Orte polizeilichen Identifizierens und zeichne die Implementierung von behördlichen Anwendungspraktiken für die Techniken Fotografie, Anthropometrie und Daktyloskopie (Fingerabdruckverfahren) zwischen 1870–1914 nach. Es handelt sich dabei um eine Geschichte des Wissens, aus der deutlich wird, dass biometrische Registraturen Vorformen moderner Datenbanken waren, die die polizeiliche Informationsverarbeitung transformierten und eine technische Lösung boten für die Stabilisierung und Konstruktion von Identitäten. Mit der Einführung von erkennungsdienstlichen Identifizierungstechniken etablierte sich ein Dreischritt, der wesentlich ist für biometrische Verfahren und der sich in behördlichen Anwendungspraktiken widerspiegelt: Informationen über eine Person werden erzeugt und dokumentiert (»Verdaten«), in standardisierte Form gebracht (»Klassifizieren«) und in einem Register/Archiv abgelegt (»Archivieren«), um für einen späteren Vergleich abruf- und auffindbar zu sein.

[...]

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022561307/

Weiterlesen