Wer Fotografien macht, scheint klar zu sein: Fotograf:innen. Aber stimmt denn diese Annahme so ohne weiteres? Bereits in der gewerblichen Fotografie des 19. Jahrhunderts war das Fotografieren ein arbeitsteiliger Prozess, auch wenn im Ateliernamen meist die Vorstellung einer singulären Autor:innenschaft gepflegt wurde. Und auch im kunst- und fotohistorischen Mainstream des 20. und 21. Jahrhunderts wurde dieses Bild weiter gefestigt. Im Kunst- und Ausstellungsbetrieb huldigte man häufig dem künstlerischen Geniekult und dem Mythos der kreativen Schöpfung. Doch welche Rolle spielen die einzelnen Tätigkeiten – etwa das Vorbereiten und Aufnehmen, das Entwickeln, Retuschieren und Kopieren, das Kolorieren, Beschriften und Montieren, aber auch das Verkaufen, Verteilen und Zeigen – bei der Wahrnehmung von Fotografien?
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Quelle: https://visual-history.de/2023/07/07/aktuelles-heft-der-fotogeschichte-kritik-der-autorschaft/