Graphik im digitalen Raum (2/3): Inschriften und Exemplarsuche

von Martin de la Iglesia und Julia Rössel

Nachdem wir uns im ersten Teil unserer dreiteiligen Reihe zu druck- und anderen graphischen Internet-Ressourcen mit Institutionen und Inhaltserschließung beschäftigten, geht es im heutigen zweiten Teil um den Umgang mit Inschriften und um Möglichkeiten zur sammlungsübergreifenden Exemplarsuche.

Inschriften: transkribieren, transliterieren, übersetzen?


Porträt Michelangelos nach Jacopino del Conte aus der Fotothek der Bibliotheca Hertziana.

Ein weit verbreitetes Merkmal von Druckgraphik (aber auch von Zeichnungen) sind Inschriften. Als Textfelder können sie in verschiedener Weise in das Bild integriert sein, in unterschiedlicher Beziehung zum Bild stehen, vielfältige Funktionen erfüllen und sehr umfangreich sein. Bei der digitalen Erschließung von druckgraphischen Werken mit Schriftkomponenten sind mehrere Strategien denkbar:

a) Vollständige Transkription der Inschrift(en). Dies wird beispielsweise von der Fotothek der Bibliotheca Hertziana praktiziert, die jedes Textfeld eines Blattes einem eigenen Datenfeld zuweist und zusätzlich dessen Anbringungsort (MIDAS-Feld 5694) und Art des Textes (5650) angibt (Beispiel: http://foto.

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Quelle: https://dhd-blog.org/?p=11903

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Graphik im digitalen Raum (1/3): Institutionen und Inhaltserschließung

von Martin de la Iglesia und Julia Rössel

Diese dreiteilige Serie von Blogposts präsentiert Gedanken und Thesen, die wir für eine Session im Rahmen des #arthistoCamp am 26. 3. 2019 in Göttingen im Vorfeld des Kunsthistorikertags zusammengetragen und dort diskutiert haben. Allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern dieser Session sei an dieser Stelle nochmals herzlich gedankt. Ziel dieser Beiträge ist es, die angesprochenen Themen noch etwas zu vertiefen.

Im ersten Teil befassen wir uns mit dem institutionellen Kontext, in dem Graphik digitalisiert wird, und mit Iconclass als Werkzeug der Sacherschließung.

Digitalisierung als institutionelles Problem

Über Graphik im digitalen Raum sollte nicht losgelöst von ihrem Kontext in der materiellen Welt nachgedacht werden.

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Quelle: https://dhd-blog.org/?p=11884

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Wie es Euch gefällt? Perspektiven wissenschaftsgeleiteter Organisationsformen des Datenmanagements für die Geisteswissenschaften (Bericht vom Panel der AG Datenzentren während der DHd 2019, Mainz & Frankfurt am Main)

Hintergrund des Panels

Am 27. März 2019 hielt die DHd-AG Datenzentren im Rahmen der DHd 2019 Mainz & Frankfurt am Main (multimedial & multimodal, 25.-29.03.2019, Johannes-Gutenberg Universität Mainz, Akademie der Wissenschaften und Literatur, Mainz, Goethe-Universität, Frankfurt am Main) ein Panel unter dem Titel “Wie es Euch gefällt? Perspektiven wissenschaftsgeleiteter Organisationsformen des Datenmanagements für die Geisteswissenschaften” ab (Link zum Book of Abstract auf Zenodo, dort S. 75-78: http://doi.org/10.5281/zenodo.2600812).

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Quelle: https://dhd-blog.org/?p=11870

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Digital Humanities “from Scratch”

Ein Panel-Bericht zur DHd 2019 #DHfromScratch #dhd2019

von Torsten Roeder, Sibylle Söring, Swantje Dogunke, Frederik Elwert, Thorsten Wübbena, Harald Lordick, Fabian Cremer und Anne Klammt

Das Panel #DHfromScratch auf der DHd2019 in Frankfurt. Bild: Melanie Siemund, 29. März 2019.

1. Einleitung

Immer häufiger schaffen universitäre, akademische und andere wissenschaftliche Institutionen neue Stellen, um Aktivitäten im Bereich der Digital Humanities zu koordinieren und Infrastrukturen aufzubauen. Beginnt man heute damit ganz von vorn, sei es im Rahmen einer Querschnittsstelle, einer neuen Abteilung oder auch ohne offizielles Mandat, steht man vor anderen Voraussetzungen als vor einem Jahrzehnt. Während einige wenige Standorte inzwischen auf eine langjährig gewachsene DH-Infrastruktur zurückblicken können, stellt die Etablierung von DH-Strukturen „from scratch“ im laufenden Betrieb hohe institutionelle, organisatorische, personelle und technische Anforderungen. Übergreifender Austausch, Vernetzung und Bündelung von Initiativen und Aktivitäten stehen jedoch bislang aus.



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Quelle: https://dhd-blog.org/?p=11804

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RIDE-Preis für die beste Rezension in Band 9

Das Institut für Dokumentologie und Editorik (IDE) freut sich, die Gewinnerin des vierten RIDE-Preises für die beste Rezension in „RIDE 9 – Digital Text Collections“ bekannt zu geben (http://ride.i-d-e.de/issue-9/). Der Preis in Höhe von 250 Euro wird mit großzügiger Unterstützung der geisteswissenschaftlichen Fakultät der Universität Graz vergeben (mehr Informationen: http://ride.i-d-e.de/reviewers/ride-award-for-best-review/).

Die Jury der Preisvergabe, bestehend aus Claudia Resch (Österreichische Akademie der Wissenschaften), Stefan Dumont (Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften), Roman Bleier (Universität Graz) und Martina Scholger (Universität Graz) – verleiht den Preis diesmal an Lucia Vannini (University of London) für ihr „Review of Papyri.info“ (https://ride.i-d-e.

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Quelle: https://dhd-blog.org/?p=11585

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DHd 2019: Multimedial – Multimodal – Multilokal

Spannende Workshops und Vorträge abgerundet durch eine entschleunigende Schifffahrt

Vom 24. bis zum 29.03.2019 durfte ich als Reisestipendiatin an der 6. Jahrestagung der DHd in Mainz und Frankfurt teilnehmen.
Am größten war die Vorfreude auf die in Mainz stattfindenden Workshops. Abwechslungsreich hatte ich meine Auswahl getroffen und wurde nicht enttäuscht: Im ersten Workshop, angeleitet von Wissenschaftlern der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz, wurden praktische Visualisierungstools wie Neo4J, XTriples und Intergraph vorgestellt, die zur Illustration von Datenbanken verwendet werden und neue Blinkwinkel auf Forschungsdaten ermöglichen. Im zweiten Workshop wurde in die Annotations- und Analyseplattform CATMA von der Universität Hamburg eingeführt. CATMA ermöglicht es nicht nur, parallele Annotationen von Forschungsgruppen zu visualisieren und diese somit leichter vergleichbar zu machen, sondern auch eigene Annotations-Tag Sets zu erstellen und diese im Team auszutauschen, was für meine weitere Forschung sehr nützlich sein wird.

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Quelle: https://dhd-blog.org/?p=11544

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Über den Sinn und Unsinn von Konferenzen – Ein DHd2019-Bericht

Seit ich mit meiner Dissertation begonnen habe, konnte ich schon häufiger mein Thema bzw. einen Aspekt daraus bei einer Tagung vorstellen. Eigentlich lief das ganze immer gleich ab: Ich erzählte Aspekte meines Dissertationsthemas und es gab hinterher entweder überhaupt keine Wortmeldungen dazu oder solche, die mich nicht wirklich im Nachdenken über mein Thema weiterbrachten. Ich hatte es schon fast aufgegeben, auf hilfreiches Feedback nach einer Präsentation zu hoffen.

Vom Sinn und Zweck von Konferenzen

Da stellt sich (nicht nur) mir die Frage, wozu sind Tagungen, Konferenzen und Workshops eigentlich da? Auch während der diesjährigen DHd-Konferenz wurde viel auf Twitter darüber diskutiert, welche Art von Vorträgen denn gewünscht seien. Viel zu wenig kritische Fragestellungen oder überhaupt Forschungsfragen würden präsentiert, eigentlich gehe es nur um Projekt- und Toolvorstellungen.

Und auch wenn ich zurückblicke auf die Vorträge, die ich besucht habe, und deren Output für mich, stelle ich fest, dass es vor allem diejenigen sind, die über eine Projektpräsentation hinaus gehen, die mich nachhaltig beschäftigen.

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Quelle: https://dhd-blog.org/?p=11513

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Einreichungen zur DHd 2019

Die DHd 2019 findet dieses Jahr unter dem Motto ‚multimedial und multimodal‘ vom 25. bis zum 29. März in Frankfurt und Mainz statt. Der für diesen Beitrag genutzte Datensatz basiert auf Informationen aus dem Konferenz-Managementsystem Conftool, über das alle Einreichungen angemeldet wurden. Der Beitrag orientiert sich an dem Blogeintrag von Ulrike Henny-Krahmer und Prof. Dr. Sahle aus dem letzten Jahr, welche die Daten der DHd 2018 ausgewertet haben.

Allgemeine Daten

Abb.1: Einreichungen nach Annahmestatus in Prozent
Abb.

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Quelle: https://dhd-blog.org/?p=11358

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Gottes Werk und Teufels Beitrag: Ein Essay zu Digital Humanities und Projektmanagement

1 Beobachtung eines Bedarfs

#1 „Wir haben die Beobachtung gemacht, dass Forschungsprojekte mit Digital-Humanities-Anteilen eines hohen oder besonderen Maßes an Koordinierung und Kommunikation zu bedürfen scheinen“, konstatiert ein Einführungstext für einen Digital Humanities Workshop der Max Weber Stiftung zum Thema „Digitalität managen“, bereits im Dezember 2017. Warum bedürfen sogenannte DH-Projekte mehr an Koordination, Kommunikation, Projektmanagement? Dazu eine These: Wenn DH auf der Zusammenarbeit und Koproduktion verschiedener Disziplinen und Kulturen basiert, benötigt es grundsätzlich, regelmäßig und dauerhaft eine Person, die Team und Projekt zusammenhält. Trotz der fortschreitenden Institutionalisierung und Professionalisierung (Sahle 2015) besitzen die Personen in vielen Drittmittelprojekten noch wenig Erfahrung in den Arbeitsformen und Praktiken der DH, Projekt- und Förderformate wie auch Strukturen und Organisation von Forschungseinrichtungen sind nicht auf die kooperative und interdisziplinären Konzepte der DH eingestellt. Zur schwierigen Ausgangslage gehört nicht selten auch die ungeklärte Rolle der sogenannten „DH-Mitarbeiter*innen,“ (Steyer et al. 2018). Dem Selbstverständnis des „kleinen Faches“ DH, das im Legitimationskampf mit traditionellen Fächern folgerichtig einen Fokus auf die Anerkennung autonomer Forschungsfragen legt, steht in vielen Projekten ein Aufgabenpaket (explizit, implizit oder gewachsen) gegenüber, das zu einem signifikanten Teil aus Unterstützungsleistungen und Projektmanagement besteht oder danach verlangt.

2 Exkurs: Gottes Werk und Teufels Beitrag

#2 John Irving konfrontiert in seinem Roman Gottes Werk und Teufels Beitrag (Original: The Cider House Rules) den Arzt Wilbur Larch mit zwei Seiten des Lebens und der Gesellschaft, zu denen er sich aufgrund seiner Profession als Arzt in einem Geburts- und Waisenhaus positionieren muss: Gottes Werk (die Entstehung von Leben und die Geburtshilfe) und Teufels Beitrag (die Folgen der ungewollten Schwangerschaft und den Schwangerschaftsabbruch). Einen der Waisenjungen, Homer Wells, nimmt er unter seine Fittiche und bildet ihn zum Arzt aus.

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Quelle: https://dhd-blog.org/?p=11283

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DH Discovery – Humanists meet Computers. Ein erster Werkstattbericht

Der „Kollege Computer“ ist aus unserer täglichen Arbeitswelt nicht mehr wegzudenken – aber wie genau sieht diese Arbeitswelt in der Wissenschaft aus? Wie begegnet man dem Kollegen Computer, wenn sein Einsatzbereich in der gewohnten Arbeitswelt noch neu und ungewohnt ist? Wie verändert der neue Kollege die eigene Arbeit, welche (Anfangs-)Schwierigkeiten gibt es, wie entwickelt sich die Zusammenarbeit und welche Erfolge kann man gemeinsam erzielen? Um diese Fragen für den geisteswissenschaftlichen Forschungsprozess beantworten und die entsprechenden Rahmenbedingungen, Vorgänge und Entwicklungen möglichst genau beschreiben zu können, begeben sich Historiker_innen, Philolog_innen, Digitale Geisteswissenschaftler_innen und Wirtschafts- und Medieninformatiker_innen gemeinsam in ein Reallabor – lassen sich beobachten und beobachten und reflektieren gemeinsam die Ergebnisse. Für die Betroffenen ist das zunächst durchaus eine ungewohnte Situation, aber wie unsere Workshops zeigen: Supereffektiv, um zu erfahren, wie (wir und die) Geisteswissenschaftler_innen mit mehr oder weniger DH-Kenntnissen ticken!

In unserem BMBF-geförderten Projekt Humanist Computer Interaction auf dem Prüfstand untersuchen wir empirisch mit verschiedenen Methoden (dazu demnächst mehr) das innovative Potenzial, das sich durch den Einsatz digitaler Tools für die Forschungsarbeit von Geisteswissenschaftler_innen entfalten kann. Ein Team aus Mitarbeitenden verschiedener Disziplinen und von drei Standorten – der JGU Mainz, der Hochschule Mainz und der TU Darmstadt – sowie der Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz als assoziiertem Partner widmet sich der Analyse konkreter Nutzungsszenarien und Forschungspraktiken beim Einsatz digitaler Werkzeuge in geisteswissenschaftlichen Forschungsprozessen. In der BMBF-Fördermaßnahme Validierung des technologischen und gesellschaftlichen Innovationspotenzials wissenschaftlicher Forschung – VIP+ sind wir mit dieser Ausrichtung auf geisteswissenschaftliche Innovations-Prozesse durchaus „exotisch“, so dass dem Projekt  eine Vorreiterrolle zukommt.



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Quelle: https://dhd-blog.org/?p=11277

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