Sphären der Geschichte – Entwurf eines Modells

Dass Geschichte in sehr verschiedenen Sphären verhandelt wird, ist eigentlich ein Gemeinplatz. Neben der akademischen Sphäre der Geschichtswissenschaften hat die Auseinandersetzung mit der Geschichte auch in der Sphäre der Bildung, der Politik in der medialen Sphäre, der öffentlichen Debatte und in der Unterhaltungskultur einen festen Platz. Dennoch werden diese Sphären oder Sub-Systeme in der Diskussion über den Stellenwert der (akademischen erforschten) Geschichte in der Gesellschaft oft ungenügend auseinandergehalten. Augenfällig wurde dies auch im letztjährigen Schweizer «Superjubiläumsjahr» 2015.

So wurden die auf der Bühne der medialen Öffentlichkeit ausgetragenen Debatten zwischen professionellen Historikern, Politikern, Journalisten und Opportunisten ausgetragenen Debatten über die Deutung der Schweizer Geschichte. bald zum „Historikerstreit“ generalisiert und überhöht – leider nicht nur von Medien, die mittels Polarisierung den Nachrichtenwert der Debatte steigerten, sondern auch vom einen oder anderen namhaften Geschichtsprofessor. Dass dieser Begriff unangemessen ist, konnte zwar rasch klargestellt werden. Dennoch bestehen Parallelen zum grossen deutschen „Vorbild“.

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Quelle: http://shocknawe.hypotheses.org/215

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Wissenschaftsbarometer 2014 bis 2016. Wie und wo informieren sich die Menschen über Wissenschaft und Forschung?

© Flickr/ Jason Short

© Flickr/ Jason Short

Seit 2014 führt Wissenschaft im Dialog (WiD) mit dem Wissenschaftsbarometer jährlich eine Meinungs- und Verhaltensumfrage dazu durch, wie und wo sich BürgerInnen über Wissenschaft informieren. Damit bietet es für MitarbeiterInnen in Forschung, Museen oder der Wissenschaftskommunikation aktuelle Einsichten dazu, über welche Kanäle die Menschen für wissenschaftliche Themen angesprochen werden können, welche Bedeutung sie ihnen einräumen und welche Formen der Information und Partizipation sie sich wünschen. Nun sind die Ergebnisse für 2016 erschienen. Zeit, auf Entwicklungen und Konstanten zu schauen.

Wissenschaftsbarometer – Studienbedingungen und Vorbemerkungen

Drei Jahre erscheinen als kurzer Zeitraum, um Veränderungen im Verhalten der Menschen aufdecken zu können. In dieser Zeit ist aber die Nutzung von digitalen und mobilen Kommunikations- und Informationskanälen für weite Teile der Bevölkerung immer alltäglicher geworden. Zugleich hat sich das Kommunikations- und Informationsverhalten nicht nur an die Technik angepasst, sondern vielfach auch an die Möglichkeit, dass im Netz jeder leicht seine Meinung und sein Wissen kundtun und sich mit Gleichgesinnten vernetzen kann. Nun stellt sich die Frage, ob sich das auch auf die Erwartungen und den Umgang mit Wissenschaft und die Wissenschaftskommunikation auswirkt.

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Quelle: http://kristinoswald.hypotheses.org/1865

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Eine Seife namens Elvis. Plädoyer für eine Olfaktorik des Pop

Wie roch Pop?

Seife Foto

Ding-Quelle der Popkultur: die „Elvis Toilettenseife“. Foto: B. Mrozek

Das objet trouvé, von dem ausgehend ich dieser Frage nachgehen möchte, ist 8 cm lang, 5 cm breit, 3 cm hoch und wiegt 95 Gramm. Es handelt sich dabei um einen Quader, der in blau bedrucktes Papier gewickelt ist und den Aufdruck „Elvis Toilettenseife“ trägt. Er kam als Flohmarktfund in den Besitz des Autors und kann daher im Wortsinn als eines jener „Fundstücke“ bzw. Archivalien gelten, denen sich diese Rubrik widmet.

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Quelle: http://pophistory.hypotheses.org/2336

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Stellenangebot: Forschung und Entwicklung zum Management digitaler Forschungsdaten

via Claudia Walther, DINI e.V. Geschäftsstelle

Am Zentrum für Informations- und Medientechnologie (ZIMT) der Universität Siegen ist im Rahmen des von der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste geförderten Drittmittelforschungsvorhabens „Dialektatlas Mittleres Westdeutschland (DMW)“ ab sofort eine Stelle für eine wissenschaftliche Mitarbeiterin oder einen wissenschaftlichen Mitarbeiter (Entgeltgruppe 13 TV-L) in Vollzeit (100%-Stelle) bis zum 31.12.2017 zu besetzen. Eine Verlängerung wird angestrebt.

Aufgabenschwerpunkt: Forschung und Entwicklung zum Management digitaler Forschungsdaten aus dem Bereich der germanistischen Sprachwissenschaft in kollaborativen digitalen Arbeitsumgebungen.



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Quelle: http://dhd-blog.org/?p=7023

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Seminar zu Platons Ethik 7. und 8. – Der Philosoph: ein Landstreicher?

Ich habe Ihnen im letzten Beitrag versucht näherzubringen, was es mit den Tugenden auf sich hat, und warum wir sie als intrinsische Güter bezeichnen müssen. Nun, fänden wir in den platonischen Dialogen nur diese Ansicht, dann wäre die überblicksartige Darstellung hiermit beendet und sogar ziemlich klar, denke ich. Aber es gibt mindestens zwei weitere Passagen, die eine andere Wendung unseres Lebensziels, über die Erreichung der tugendhaften Harmonie unserer Seele bzw. Seelenteile als intrinsischem Gut, beinhalten und mit derjenigen aus Politeia IV nicht direkt zu vereinbaren sind. Das verkompliziert … Seminar zu Platons Ethik 7. und 8. – Der Philosoph: ein Landstreicher? weiterlesen

Quelle: http://philophiso.hypotheses.org/1041

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Spiele Verderben! – von Alexander Harter

Kunst ist ein Spiel, das ernst macht“: Mit diesen Worten Eberhard Roters eröffnet die Wochenzeitung Die Zeit ihre Rezension eines aktuellen Buches zur Ästhetik des Computerspiels, um sich im Folgenden zu fragen, ob Spiele denn nun Kunst seien, und was sie dazu mache. Denn, so die implizite Aussage: Um Spiele ernst zu nehmen, müssen wir sie als Kunst verstehen (Beckers 2016).

Diese „Frage nach der Kunst“ begründet den fundamentalen Minderwertigkeitskomplex des Mediums Computerspiel, welches seit den frühen 2000er-Jahren versucht, seinen Platz in den Sphären der Hochkultur und der ästhetischen Kritik zu finden. Trotz zahlreicher Feuilletonartikel und Ausstellungen –unter anderem im New Yorker Museum of Modern Art (MoMA)– scheint die Frage, ob Spiele denn nun Kunst seien, noch immer nicht ausreichend beantwortet. Die nicht enden wollenden Diskussionen über den ästhetischen Wert von Computerspielen verdrängen jedoch die Auseinandersetzung mit deren gesellschaftlichen Funktionen und Effekten. Denn angesichts der inzwischen weiten Verbreitung von Computerspielen, stellen sich viel dringlichere Fragen nach der Rolle, die sie in der Produktion und Reproduktion unserer gesellschaftlichen Strukturen und Normen spielen, welche Vorannahmen in ihnen zum Ausdruck kommen, auf welche Weise sie Bilder vermitteln und welche Rezeptionsformen ihnen zugrunde liegen. Besonders anti-feministische „Shitstorms“ und repressive Geschlechternormen in der Spieler_innen-Szene haben Themen von Gender, Rassismus und Sexismus in den vergangenen Jahren notwendiges Gewicht verliehen (Wingfield 2014).

Spiele ernst zu nehmen sollte den Versuch darstellen, den komplexen Beitrag von Computerspielen in der Reproduktion von Gesellschaft zu fassen und womöglich zu intervenieren – nicht danach zu fragen, welches Spiel nun „gute“ oder „schlechte“ Kunst, „U-Spiel“ oder „E-Spiel“ ist.

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Quelle: http://soziologieblog.hypotheses.org/9611

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Historical Knowledge? A Non-Binding Offer

Deutsch

Der Streit um die Bedeutung von Fachkenntnissen für das historische Lernen im Vergleich zu den Methoden, Denkprinzipien oder Zielen ist alt. Aber Geschichte kann nicht ohne Gegenstände erzählt werden. Und eine Geschichtsdidaktik, für die Inhalte und damit Verbindlichkeiten zweitrangig werden, ist schlecht beraten.[1]

 

 

Fehlende Fachkenntnisse

Erkundigt man sich bei deutschen SeminarleiterInnen der sog. Zweiten Ausbildungsphase im Fach Geschichte danach, was sie als die Vor- und Nachteile des universitären Lehramtsstudiums ansehen, erhält man, ziemlich unabhängig vom jeweiligen Bundesland, für gewöhnlich die Antwort: Im Hinblick auf die fachdidaktischen Voraussetzungen – Stichworte Kompetenzorientierung, historisches Denken, Multiperspektivität – kämen die frisch Examinierten mit ausbaufähigen Grundlagen. Auch die Berufswissenschaften hinterließen belastbare Fundamente: Von heterogenen Klassen, den Anforderungen der Inklusion, pädagogischen Relevanzsetzungen, Fördern und Fordern immerhin hätten alle gehört. An einem aber mangele es den Jüngeren eklatant – dem Fachwissen.

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Quelle: http://public-history-weekly.oldenbourg-verlag.de/4-2016-25/about-historical-knowledge/

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Bericht: Workshop „Materialität des Untergangs“, 29.06.2016, HHU Düsseldorf

Der von dem derzeitigen Gastwissenschaftler Thomas Ballhausen organisierte Workshop zum Thema „Materialität des Untergangs“ ermöglichte den Mitgliedern des GRK 1678 eine Auseinandersetzung mit Fragen des Verfalls, des Obsoleten und des Ruinösen oder auch des Ruinierten. Die Diskussionsgrundlage lieferten dabei filmische Beispiele und Textauszüge aus den Romanen „Im Land der letzten Dinge“ von Paul Auster und „Wittgensteins Mätresse“ von David Markson.

Screenshot aus dem Film »The Heart of the World« von Guy Maddin von 2000

Screenshot aus dem Film »The Heart of the World« von Guy Maddin von 2000

Der Workshop begann mit einer Erörterung des Begriffs ‚Verfall‘, dem zunächst eine gewisse Unvermeidlichkeit zugesprochen wurde. Hinterfragt wurde hierbei, inwiefern Verfall als ein Prozess der Veränderung bzw. eines Formverlustes verstanden werden kann oder aber als Programm mit einer Einschreibung verbunden ist.
Den Auftakt der filmischen Beispiele bildete „Fatimas Dance du ventre“, der erstmalig 1893 auf der Chicagoer Weltausstellung gezeigt wurde. Als eines der frühesten Beispiele des optischen Mediums Film thematisierte dieses Beispiel zum einen die Bedeutung des Exotischen und Fernen, zeigte aber zum anderen durch die Wahl des Bewegungsmotivs Anklänge an die um 1900 herrschende Bewegung der Okkultisten und Spiritisten, was die Diskussion zu der von 1895 – 1905 herrschenden Gattung des ‚Cinema of Attraction‘ lenkte. Diese Bedeutung des Sinnlichen im Film wurde bei der Betrachtung der „Zensurfassung“ des Films, in der ein Raster über Brüste und Genitalbereich der bekleideten Tanzenden gelegt wurden, wieder aufgegriffen, wobei festgestellt wurde, dass gerade durch die Zensur die Narration des Sinnlichen eine stärkerer Betonung erfährt und die binären Kategorien von Gefühl und Verstand einander gegenüberstellt werden.

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Quelle: http://grk1678.hypotheses.org/913

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