Bayern, Deine Heimat

Den Anfang meines aktuellen Arbeitsfeldes machte ein Quellenschnipsel aus dem Protokollbuch der Gemeindeverwaltung:

Gemeindeverwaltung, Bernried am 21. Februar 1904. Gegenstand der Beschlußfassung auf Grund Art. 101 des Pol.-Str.-Ges.-B.
Auf Vortrag des Bürgermeisters und nach eingehender Beratung wurde mit allen Stimmen beschlossen, was folgt:
Die Gemeindeverwaltung Bernried erläßt auf Grund Art. 1,3 Ziffer 1 u. Art. 101 des Polizei-Straf-Gesetzbuches nachstehende ortspolizeiliche Vorschriften:
§1
Veränderungen im Innern oder am Äußeren von Gebäuden u. sonstigen baulichen Anlagen, wie Feldkapellen u. Denkmalen, von künstlerischer oder geschichtlicher Bedeutung, namentlich auch Änderungen an Fassaden mit alter Bemalung unterliegen der baupolizeilichen Genehmigung, auch wenn sie sonst nach der allgemeinen Bauordnung nicht genehmigungspflichtig werden.
§2
Bei allen Neubauten u. Umbauten ist darauf Bedacht zu nehmen, daß die Gebäude den heimischen Bauformen bzw. dem Charakter der Bauweise des Ortes angepaßt werden u. auf das Gesamtbild des Ortes und der nächsten Umgebung nicht störend wirken.
§3 Die Ortspolizeibehörde behält sich vor, gegebenen Falls nach Einvernehmen von Sachverständigen Änderungen an den Plänen anzuordnen, soweit dies möglich ist, ohne durch bedeutende Erhöhung der Kosten die Bauausführung unmöglich zu machen oder zu sehr zu erschweren.
[...] (Gemeindearchiv Bernried, B2/5, S. 1f.)

Schon auf den ersten Blick ist dieser Quellenschnipsel interessant, handelt es sich doch um ein Paradebeispiel für konservativ-konservierende Dorfpolitik. Dabei ist aber mindestens genauso interessant, dass offenbar der Anstoß für diese politische Regulierung des Bauens in Bernried nicht aus dem Dorf selbst kommt, denn die Grundlage ist ein bayerisches Gesetz, das nun Auswirkungen auf die Politik vor Ort hat.
Noch interessanter wird das Ganze aber auf den zweiten Blick, denn es handelt sich bei dieser Quelle um den lokalen Niederschlag einer größeren Bewegung, der Heimatschutzbewegung, die in ganz Deutschland aktiv war und Parallelen in anderen europäischen Ländern hat. Als Teil der bürgerlichen Reformbewegungen gehörte die Heimatschutzbewegung eher dem rechts-konservativen Lager an und hatte erhebliche Überschneidungen mit der Agrarromantik; sie vereinte Denk- und Naturschutz mit Volks- und Brauchtumspflege. Ihr Zentrum hatte die Heimatschutzbewegung im städtischen Raum unter akademisch geprägten Männern des Bürgertums. Hier aber wird sie auch Teil der politischen Wirklichkeit im Dorf.
Im Moment arbeite ich mich an diese Thema in zwei Richtungen ab:

  • Erstens rekonstruiere ich, welche Vorstellungen von Ländlichkeit und Moderne in der Heimatschutzbewegung verbreitet waren und in welcher Form diese Vorstellungen sich in administrativen Formen niederschlugen – nicht nur in Gesetzen, sondern auch in Vorschriften, Maßgaben für Bauämter etc.
  • Zweitens bin ich auf der Suche nach den Wirkungen der Vorschrift. Wurde sie – in Bernried und Umgebung vor allem – zur Anwendung gebracht? Welche Bauten wurden verhindert oder modifiziert? Gab es möglicherweise Konflikte, Auseinandersetzungen? Hier führt mich eine Spur besonders in die Richtung der Bauberatungen, die der Bayerische Verein für Volkskunst und Volkskunde e.V. seit 1904 anbot – mit wachsendem Erfolg.

Während die erste Perspektive also den Horizont erweitert, nach bayerischen, deutschen, möglicherweise sogar europäischen synchronen Prozessen und Entwicklungen fragt, ist die zweite Perspektive vor allem lokal, konzentriert auf Bernried und Umgebung, und durchaus nicht nur auf 1904. Vielmehr wird hier die Wirkungsgeschichte der Regelung verfolgt – und damit auch die Frage, welche Wirkungen die Makrogeschichte von Agrarromantik und nationalkonservativer Heimatideologie auf den ländlichen Mikrokosmos hatte. Das scheint mir ein vielversprechender doppelter Ansatz der mikrohistorischen Erforschung ländlicher Gesellschaften zu sein. Über exemplarische Ansatzpunkte versuche ich, die Verbindungen in die weitere Geschichte zu rekonstruieren – Verbindungen synchroner Art in die Makro-Geschichte, gleichzeitig auch diachrone Entwicklungslinien, die über die Wirkung dieser „Makro-Geschichte“ (wie der Heimatschutzbewegung) im Konkreten Aufschluss geben können.
Ich werde vermelden, wenn ich mit den Nachforschungen weiter gekommen bin – im Moment bin ich eingegraben in Akten, alte Zeitschriften und (mehr oder weniger) aktuelle Fachliteratur zum Thema.

Quelle: http://uegg.hypotheses.org/114

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Wenn wir im Jahr 1913 leben würden…

sinousvivionsUnter dem Titel „Si nous vivions en 1913“ sendet der französische Nachrichtensender France Inter seit dem 15. Juli ein tägliches Radiofeature morgens kurz vor 8h00. Der bekannte französische Historiker Antoine Prost, Präsident der „Mission du centenaire de la première guerre mondiale“, die Gedenkveranstaltungen rund um den 100. Jahrestag des Ersten Weltkrieg vorbereitet, schreibt und liest dafür die Texte.

In den knapp 3 ½ minütigen Sendungen widmet er sich dem Alltagsleben der Französinnen und Franzosen in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg: Arbeit, Essen, Hygiene, Kino und Kindheit, aber auch Militärdienst und Kolonien werden thematisiert. Der Zugang auf die Vorkriegszeit über gegenwärtige Situationen und Fragestellungen funktioniert, die Beiträge sind kurzweilig und interessant. Die Machart der Sendungen, vor allem Stimme und Art des Erzählens, bei denen die Hörer mit einem “chers auditeurs” angeredet werden, scheinen selbst aus einer anderen Zeit zu stammen. Das verleiht der Chronik einen Retro-Charme, was durchaus positiv gemeint ist.

Die bisher erschienen 27  Sendungen stehen zum Nachhören auf der Website von France Inter bereit. Sie sind darüber hinaus eine gute Gelegenheit, die Französischkenntnisse aufzupolieren. Vor allem Französischlehrer könnten auf ihre Kosten kommen und mit ihren Schülern den Konjunktiv üben… hier eine kleine Auswahl der Sendungen:

Si nous vivions en 1913…

Nous n’écouterions pas la radio

Nous aurions déjà enterré beaucoup de proches

Nous travaillerions beaucoup

Nous nous retrouverions au café

Nous serions peut-être une travailleuse

Nous ne serions pas en vacances

Nous sentirions mauvais

Quelle: http://grandeguerre.hypotheses.org/1144

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Musik und religiöse Gewalt. Ägypten heute und Europa im 16. Jahrhundert

Immer wieder beschäftigt mich die Frage, warum und wie religiöse Differenz überspringt in religiöse Gewalt. Besonders spannend finde ich die Katalysatoren, also die Auslöser, Scharniere und Verstärker des Übergangs. Zu diesen gehören in besonderer Weise Gesang und Musik. Entsprechende Hinweise finden sich im Ägypten des Augusts 2013 und in der europäischen Religionsgeschichte des 16. Jahrhunderts. Gibt es eine anthropologische Konstante von Musik als Gewaltauslöserin? Vor einigen Tagen hat Serge Michel, der Korrespondent der französischen Tageszeitung Le Monde in Ägypten, über die Gründe der Gewaltwelle und der Zusammenstöße zwischen koptischen und anglikanischen Christen und Muslimen berichtet. Der genaue Ort des Geschehens war Bani Ahmad, 270 Kilometer südlich von Kairo gelegen, am Samstag, 3. August. Ein Monat war seit der Absetzung von Präsident Mursi durch die Armee vergangen. Seither droht ein Bürgerkeig zwischen islamistischen Mursi-Anhängern und eher laizistisch orientierten Anhängern der Armee und den “Liberalen”. Der Konflikt zwischen Kopten und Muslimen ist in Ägypten seit jeher Teil der inneren Spannungen des Landes. Doch diese finden nun, vermengt mit dem politischen Bürgerkrieg, einen neuen Kontext und neue Artikulationsformen. Am 3. August sprang die Differenz über in Gewalt. Das Treibmittel dafür war laut Serge Michels Reportage ein Lied. In der ersten Version der Ereignisse [...]

Quelle: http://catholiccultures.hypotheses.org/1531

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Kleiner Versuch über Romangattungen

Ich arbeite an der Erstellung eines Romankorpus, das längere, deutschsprachige Erzähltexte von 1500 bis 1930 versammelt. Das Kernkorpus umfasst ca. 450 Romane, größtenteils deutschsprachige Originalromane, aber rd. 1/8 sind Übersetzungen, vor allem aus dem Englischen, Französischen und Russischen. Hinzu kommt ein größeres Korpus von zur Zeit rd. 1500 Texten (diese Zahl ist wirklich nur eine Schätzung, da die Texte noch zu sichten sind). Das Kernkorpus soll mit relativ ausführlichen Metadaten, etwa Druckort, Verlag, Originalsprache, Erzählform, Epoche und eben auch zur Gattung versehen werden. Die meisten dieser Angaben sind unproblematisch, Erzählform und Gattung sind es nicht. Schon die Kategorisierung eines längeren Prosatextes als Roman erweist sich als als andere als trivial, aber darum soll er hier nicht gehen. Sondern hier handelt es sich um die Frage nach Formen der Roman, nach den Gattungen der Gattung Roman.

Ein erster Lösungsversuch sah so aus: Da ich vermeiden wollte, dass die Gattungszuschreibungen ad hoc von mir vergeben werden, habe ich eine Hilfskraft beauftragt, aus einer Liste von Roman-Nachschlagewerken und Literaturgeschichten die Zuschreibungen herauszusuchen und ohne Vereinheitlichung zu notieren. Das Ergebnis war recht interessant (besten Dank Herr Weimer!). Da gab es Einträge wie „Briefroman::Künstler- und Liebesroman in Briefform::monologischer Briefroman“ (die Doppelpunkte trennen verschiedene Zuschreibungen) oder „Entwicklungsroman mit autobiographischen Zügen::Schelmenhafter Zeit- und Entwicklungsroman::Entwicklungs- und Zeitroman::Schelmenroman“ oder „Familienroman::moralisch-didaktischer Roman::Ich-Erzählung::Briefroman::aufklärerisch-bürgerlicher Roman“. Man kann dahinter ohne Probleme den Werther, den Simplizismus oder die Schwedische Gräfin erkennen.

Allerdings ist ein Begriff wie ‘monologischer Briefroman’ wohl keine Gattungsbezeichnung, vielmehr wird die Gattungsbezeichnung ‘Briefroman’ gemeinsam mit dem deskriptiven ‘monologisch’ zur Beschreibung verwendet. Viele der Begriffe scheinen eng verwandt zu sein, z.B. „Zeitroman::Gegenwartsroman::Gesellschaftsroman“. Dann finden sich Begriffe wie „Großroman“ oder „Altersroman“, die überhaupt keine Gattungsbegriffe im herkömmlichen Sinne sind, sondern lediglich klassifizieren und dabei manchmal auch bewerten. Leider zeigte sich außerdem, dass nur rd. 250 der Texte auf diese Weise beschrieben werden konnten; für die anderen 150 fanden sich in den Darstellungen keine Gattungsbezeichnungen.

Der nächste Schritt war die Vereinheitlichung der so zusammengetragenen Begriffe. Um für eine quantitative Auswertung brauchbar zu sein, geht es weniger um eine individualisierte Beschreibung des Einzelwerks, sondern um die Zuschreibung zu allgemeineren Kategorien, die es dann erlauben zu prüfen, ob man mit dieser Gruppe regelhaft Textmerkmale verbinden kann. Für diese Vereinheitlichung, aber auch für die Frage nach der Klassifizierung der übrigen 150 Texte wäre es nützlich auf eine existierende Systematik von Gattungsbegriffen zurückgreifen zu können. Die literaturwissenschaftliche Forschung scheint diese Frage bislang nicht systematisch verfolgt zu haben.

Eine erste Annäherung könnte über die Verwendung des Begriffs Roman in Zusammensetzungen geschehen. Dafür wäre eine Liste aller Komposita mit dem Wort ‘Roman’ ein guter Anfang. Die größte Menge an zugänglichen Sprachdaten bietet zur Zeit Google mit den Quellen für die N-Gramm-Suche. Für die Romankomposita habe ich die 1-grams verwendet (Version 20120701). Die Daten liegen in dieser Form vor: „Quasselbude_NOUN 1956 11 10“, wobei die Angabe der Wortklasse, die erst in der zweiten Version des Korpus hinzugekommen ist, nur teilweise vorliegt. Die erste Zahl bezeichnet das Jahr, die zweite die Anzahl der Vorkommen des Wortes und die dritte die Anzahl der Bände, in denen das Wort vorkommt.

Nach der Extraktion der Komposita, der Vereinfachung des Materials auf den Nominativ und einer manuellen Sichtung ergab dies eine Liste mit rd. 424 Einträgen vom „Alltagsroman“ über den „Haremsroman“ und den „Nichtroman“ bis zum „Zigeunerroman“. Zu jedem Begriff gibt es außerdem eine Frequenzangabe (Häufigkeit im ganzen Korpus). Die Zahl 424 ist cum grano salis zu nehmen, da man einige Einträge zusammenfassen konnte, z.B. „Debutroman“ und „Debütroman“ oder „Desillusionierungsroman“ und „Desillusionsroman“ oder sogar „Gegenwartroman“ und „Gegenwartsroman“.

Diese Liste ergibt keine Liste der Gattungsbezeichnungen und trotz ihrer Länge schon gar nicht eine vollständige. Einige der Begriffe sind keine Gattungsbezeichnungen, wenn man darunter „die als ge- und bewußte Normen die Produktion und Rezeption von Texten bestimmenden ‘historischen Textgruppen’“ versteht (Klaus Hempfer: „Gattung“ in: Klaus Weimar (Hg.): Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft Bd. 1, de Gruyter 1997, S. 651 ), sondern haben eine andere Funktion, z.B. „Debütroman“,“Emigrationsroman“,“Hauptroman“ oder „Lieblingsroman“. Einige beziehen sich außerdem auf einen einzigen Text (z.B. „Rosenroman“ oder „Josephsroman“). Die Liste enthält also Begriffe, die keine Gattungsnamen sind und andererseits gibt es noch mehr Bezeichnungen für Gattungen, die aber nicht als Kompositum aufgebaut sind, nämlich in der Verbindung von ADJ + NOUN, also z.B. „sozialer Roman“, „psychologischer Roman“, „philosophischer Roman“ usw. Diese sind in der ersten Fassung der Liste nicht enthalten.

Mit wenig Aufwand kann man aus den Daten, die ja die Verwendungshäufigkeit der Begriffe enthalten, ein Wordle erstellen, indem man einen Text generiert, der die Begriffe anteilig zu ihrer absoluten Häufigkeit enthält. Das Ergebnis sieht so aus:

romangattungen1

Leider ist ‘Kriminalroman’ so dominant, dass die anderen Begriffe sehr schnell in unlesbarer Kleinschreibung verschwinden. Wenn wir ihn aus dem Bild entfernen, ergibt sich diese informationsreichere Übersicht:

romangattungen2

Das ist hübsch. Und es ist ein erster Schritt auf dem Weg eines Überblicks über die Gattungsbegriffe für den Roman. Aber natürlich hat es nur einen eingeschränkten analytischen Wert. Die Ursachen für die hohe Frequenz eines Worts können sehr unterschiedlich sein. Die große Häufigkeit des ‘Kriminalromans’ etwa ergibt sich daraus, dass dies eine eingeführte paratextuelle Bezeichnung ist, die sich im Text findet (Meinem Wissensstand nach sind Titel und Untertitel Teil des Korpus). Der ‘Bildungsroman’ dagegen ist ein Begriff der Beschreibungssprache. Interessant sind Begriffe wie ‘Zeitroman’, die sich am Anfang des 20. Jahrhunderts in einer ganzen Reihe von Romantiteln finden, während er gegen Ende des Jahrhunderts häufiger in Texten über Romane zu finden ist.

Anders ausgedrückt: Die Analyse hat einen ersten Eindruck von der Häufigkeitsverteilung von Gattungsbegriffen ergeben, aber wir können nicht beurteilen, ob es sich hierbei um Begriffe der Objekt- oder Metasprache handelt. Das Problem könnte man möglicherweise lösen, wenn man in einem großen Bibliothekskatalog die Untertitel von Romanen systematisch unter der Perspektive auswertet, welche der hier aufgeführten Kategorien vorkommen. Das würde dann ihre Verwendung in der Objektsprache belegen. Außerdem könnte man, ausgehend von den Publikationsdaten der Romane überprüfen, ob ungefähr gleichzeitig die entsprechenden Begriffe geläufig sind, also Romanmetadaten und Ngramm-Daten abgleichen.

Ein weiteres Problem entsteht durch die Heterogenität der Gattungsbegriffe. Selbst wenn man die Begriffe aussondert, die offensichtlich keine Gattungen bezeichnen, bleibt eine Fülle von Begriffen übrig, die sich auf sehr unterschiedliche Aspekte beziehen, z.B. der inhaltsbezogene Begriff Abenteuerroman und der referenzbezogene Begriff Schlüsselroman. In dieser Form sind sie nur eingeschränkt tauglich für die Korrelierung mit den Ergebnissen von Clustering aufgrund von Textmerkmalen. Dieses Problem könnte durch eine genauere Analyse der Gattungsbegriffe gelöst oder zumindest mal aufgeräumt werden. Und wenn wir schon bei Zukunftsplänen sind: Die historische Information, wann welche Gattungsbegriffe häufiger zu finden sind, könnte man auch noch auswerten, aber das ist nicht ganz einfach zu visualisieren. So etwas ist noch zu unübersichtlich:

romangattungen3

(Link)

Insgesamt also noch ein weiter Weg zu einem brauchbaren Beschreibungssystem von Romangattungen, aber die Frequenzangaben helfen wohl bereits bei der Vereinfachung der vorliegenden Begriffe. Nun müssten noch die 150 anderen Texte zugeordnet werden. Hat jemand Evremont von Sophie Bernhardi gelesen und hätte einen Vorschlag zur Gattungszuordnung? Oder Bruno Willes Glasberg. Henriette von Paalzows Ste. Roche?

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=2128

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Monastischer Historismus in Südwestdeutschland am Ende des 15. Jahrhunderts

Im Januar 1481 richtete der Abt des Erfurter St. Petersklosters, Gunther von Nordhausen, an die Äbte und Verantwortlichen der Bursfelder Union einen eindringlichen Appell, in den Klöstern der Reformbewegung stärker als bislang Schriftlichkeit und Historiographie zu pflegen. In seiner lateinischen Abhandlung über den Wert historischer Aufzeichnungen sieht er in der Historia die Grundlage menschlicher Existenz, denn ohne sie, meint er, sei der Mensch kein Mensch und der Mönch kein Mönch. Abt Gunther konstatiert jedoch erhebliche Defizite bei seinen Amtskollegen, die, wenn er sie nach [...]

Quelle: http://ordensgeschichte.hypotheses.org/5366

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Queen of Sports 体育皇后 (1934)

In 体育皇后 Tǐyù huánghòu (“Queen of Sports”) aus dem Jahr 1934 erzält Regisseur Sun Yu 孫瑜 (1900-1990) die Geschichte der Sprinterin Li Ying zwischen sportlichen Erfolgen und der Oberflächlichkeit der ‘besseren Gesellschaft’ Shanghais.

体育皇后 Queen of Sports (China, 1934)

体育皇后 Queen of Sports (China, 1934).

Sun Yu [1] gehörte zu den führenden linken Filmregisseuren Shanghais der 1930er Jahre. Er hatte in Beijing und in den USA studiert und war einer der wichtigsten Regisseure der  Lianhua Film Company (Liánhuá yǐngyè gōngsī 聯華影業公司), der sich mit sozialkritischen Dramen einen Namen gemacht hatte. “Queen of Sports”, der den Durchbruch für Lí Lìlì 黎莉莉 (eigentlich Qián Zhēnzhēn 錢蓁蓁, 1915-2005), zeichnet ein positives Bild der modernen chinesischen Frau – losgelöst von der üblichen Darstellung der ‘Heldinnen’ im chinesischen Film.

Lin Yin (dargestellt von Li Lili), reist nach Shanghai, um sich dort an einem College einzuschreiben. Mit großer Disziplin erarbeitet sie sich sportliche Erfolge – bis hin zu nationalen Meisterschaften. Durch ihre sportlichen Erfolge wird sie zu einer Berühmtheit und findet Zugang zu den ‘oberen 10.000′ – doch dadurch vergisst sie die wahren Ideale des Sports. Der Film, dessen Buch Sun 1933 schrieb, ist von sowjetischen Filmen stark beeinflusst – er erzählt eine Geschichte von sportlichem Erfolg und den Versuchungen, denen sich ‘Stars’ ausgesetzt sehen.

  1. Zur Biographie: Li Cheuk-To: “A Gentle Discourse on a Genius: Sun Yu”, in: Cinemaya: The Asian Film Magazine, Vol. II (1991), 53-63, Zhang  Yingjin/Xiao Zhiwei. “Sun Yu”, in Encyclopedia of Chinese Film (1998), 324f

Quelle: http://mindthegaps.hypotheses.org/843

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MIÖG-Rezensionen auf recensio.net

Langsam mahlen die Mühlen der österreichischen Fachzeitschriften, bis sie mit einer Verspätung von zehn, zwanzig Jahren ihren Weg ins digitale Neuland finden; immerhin, nun trauen sich die Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung, ihre Rezensionen ins Netz zu stellen, zumindest die von 2011:
http://www.recensio.net/rezensionen/zeitschriften/mioeg

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/453143205/

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CfP: Digital Classicist Seminar Berlin

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Das nach dem Vorbild des ICS London Seminar gestaltete Digital Classicist Seminar an der FU Berlin geht mit dem WS 2013/14 in die zweite Runde. Träger sind das Deutsche Archäologische Institut und das Exzellenz-Cluster TOPOI. Abstracts für das ab Oktober 2013 jeweils dienstags 18:00-19:30 in den Berliner TOPOI-Räumlichkeiten stattfinde Seminar können bis zum 1. September online eingereicht werden (300-500 Wörter, dt. oder engl.). Ausdrücklich sind die gesamten Altertumswissenschaften zur Teilnahme aufgefordert, die digitale Methoden, Quellen und/oder Technologien auf innovative Art für ihre Forschung einsetzen. Die im Seminar präsentierten Inhalte sollten sowohl Philologen, Historiker und Archäologen als auch Informationswissenschaftler und andere Personen mit wissenschaftlichem Interesse an den genannten Fragestellungen ansprechen. Die Vortragenden sollen so weit wie möglich bei der Finanzierung ihrer Reise- und Unterkunftskosten unterstützt werden.

CfP: http://de.digitalclassicist.org/berlin/cfp
Online Submission: http://de.digitalclassicist.org/berlin/submit
The Digital Classicist: http://www.digitalclassicist.org/wip/
The Digital Classicists Berlin: http://de.digitalclassicist.org/berlin/

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=2110

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“Hallelujah, it works!” doesn’t it?

Wie gestern die Onlineausgabe des Daily Mail erleichtert berichtete funktioniert die visuelle Torlinientechnologie Hawk-Eye, welche seit dieser Saison in der englischen Fußball Premier League eingesetzt wird. Im Spiel Chelsea vs Hull wurde ein Tor nach Meinung aller Beteiligten korrekterweise nicht gegeben, weil der Torwart den Ball vor der Torlinie abgefangen hatte (siehe dazu auch die Visualisierung im Daily Mail Bericht).

no goal

Das Ereignis scheint ein für alle einleuchtender Beweis für die Funktionstüchtigkeit des Hawk-Eye Systems zu sein. So wird im Daily Mail Bericht z.B. ein Chelsea Spieler zitiert, der sich zu dem Vorfall in Sky Sports 1 so äußerte:

It was clearly not over the line. The technology is good so there will be no questions further.

Oder gibt es etwa doch noch weitere Fragen?

Interessanterweise berichtete am selben Tag der Irish Independent, dass Hawk-Eye aufgrund einer fehlerhaften Entscheidung im Halbfinale der All-Ireland Minor Hurling Championship abgeschalten wurde. Bei dem wichtigen Hurling Spiel, einem Mannschaftssport keltischen Ursprungs, identifizierte das aufgrund von strittigen Entscheidungen eingeführte Hawk-Eye System nach Meinung aller Beteiligten fälschlicherweise einen korrekt erzielten Punkt als ‘miss’, also als keinen Punkt. Die Schiedsrichter konnten aber den Fehler von Hawk-Eye überstimmen. Jetzt wurde das vom Irish Independent geschätzt etwa € 200.000 teure System erstmal für die Senior Bewerbe abgeschalten und weitere Ermittlungen eingeleitet, um herauszufinden wie der Fehler zustande kam.

Quelle: http://www.univie.ac.at/identifizierung/php/?p=5554

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