Deutsche Geschichte in Dokumenten und Bildern


Das 2002 begonnene Großprojekt „Deutsche Geschichte in Dokumenten und Bildern / German History in Documents and Images“ (DGDB/GHDI) ist abgeschlossen. Bei DGDB handelt es sich um eine digitale Quellensammlung zur Geschichte Deutschlands von 1500 bis zur Gegenwart. Das zweisprachige Projekt umfasst etwa 1.700 Primärtexte (im deutschen Original und englischer Übersetzung) und 2.400 Bildquellen, die von namhaften Fachvertretern zusammengestellt wurden.

Das Projekt ist unterteilt in zehn Zeitabschnitte und bietet neben einer Einführung in die zentralen Entwicklungen der deutschen Sozial-, Politik- und Kulturgeschichte des betreffenden Zeitabschnittes, ausgewählte Quellen – sowohl in englischer als auch in deutscher Sprache –, ausgewählte Bildquellen der Zeit und solche, die sich auf diese beziehen, und ausgewähltes Kartenmaterial.

Die Dokumente und Bildquellen wurden in Kategorien eingeteilt und sind so durch Stichwort- und Autorensuche leicht zugänglich. Gerade außerhalb Deutschlands bietet DGDB ein Angebot, Dokumente, die sonst kaum verfügbar sind, zu nutzen. Zudem wurden alle deutschsprachigen Dokumente der Quellensammlung für das Projekt ins Englische übersetzt.

2010 erhielt DGDB den James Harvey Robinson Prize der American Historical Association für das beste Lehrmittel im Bereich Geschichte. Die Webseite wird mittlerweile täglich von ca. 10.000 Benutzern aus aller Welt aufgerufen. Ermöglicht wurde das Projekt durch die Unterstützung der Max Kade Stiftung, der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius und den Friends of the GHI Washington.

Das Angebot ist unter www.germanhistorydocs.ghi-dc.org abrufbar.

Quelle: http://mws.hypotheses.org/1175

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Geschichte der Mafia auf YouTube

Die hervorragende Dokumentation von Bernhard Pfletschinger und Catrin Dingler (2010) gehört unbedingt hierher, weil die historische und gesellschaftliche Rolle der süditalienischen Mafia herausgearbeitet wird. So zeigt zum Beispiel Teil Zwei, wie und warum die Mafia nach dem Zweiten Weltkrieg von den US-amerikanischen Besatzern reinstalliert wurde.


Einsortiert unter:Sozialgeschichte

Quelle: https://kritischegeschichte.wordpress.com/2012/10/18/geschichte-der-mafia-auf-youtube/

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Datenbank: Personen im Nekrolog von Saint-Victor de Paris

Zu den Personen, derer im Nekrolog der Pariser Abtei Saint-Victor (über die Edition des Nekrologs wurde hier berichtet: http://ordensgeschichte.hypotheses.org/501) gedacht wurde, existiert eine prosopographische Online-Datenbank. In ihr ist eine große Anzal identifizierter und prosopographisch erschlossener Personen recherchierbar. Je nach Person und Forschungsstand kann eine Fülle von Detailinformationen in den jeweiligen Biogrammen abgerufen werden. Das können z. B. Ämter in Konventen, Verwandtschaftsbeziehungen, Bildungsstand, Werke und Schenkungen der verstorbenen Person an die Abtei Saint-Victor sein – Quellen- und Literaturbelege werden angegeben. Eine Datenbank mit Informationen zu [...]

Quelle: http://ordensgeschichte.hypotheses.org/567

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Sammelband: Leben und Alltag in böhmisch-mährischen und niederösterreichischen Klöstern

Das Erscheinen dieses Bandes ist ebenso wie die Tagung, aus der er hervorgegangen ist, schon einige Zeit her. Da das Buch aber – wohl auch wegen der etwas abgelegenen Veröffentlichung – in Deutschland noch kaum angekommen zu sein scheint und auch kaum in Bibliotheken zu finden ist, scheint ein Hinweis durchaus angebracht. Hier sind die Arbeiten von mehr als 20 überwiegend jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus zwei Ländern und mehreren Disziplinen versammelt; insbesondere die Beiträge von Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus der Tschechischen Republik geben Einblicke [...]

Quelle: http://ordensgeschichte.hypotheses.org/482

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Essay-Preis der Zeitschrift WerkstattGeschichte und des Klartext-Verlags vergeben

Im Januar haben wir hier über den Essay-Preis der Zeitschrift WerkstattGeschichte berichtet. Der Verein für kritische Geschichtsschreibung, der die WerkstattGeschichte herausgibt, hat die Frage “Was ist kritische Geschichtsschreibung heute?” gestellt; einige Dutzend Historiker/innen haben als Antwort Essays eingesandt, die sich mit dem Thema kritische Geschichtsschreibung auseinandersetzen. Am heutigen Dienstag wurde der Preisträger bekannt gegeben: Achim Landwehr mit dem Essay “Die Kunst, sich nicht allzu sicher zu sein: Möglichkeiten kritischer Geschichtsschreibung”.

Der Preis wird auf dem Historiker/innentag verliehen und der Essay ist jetzt bereits auf der Homepage der Zeitschrift runterzuladen. Das Votum der Jury (Franziska Augstein, Annett Gröschner, Axel Doßmann, Monica Juneja, Silke Törpsch, Michael Wildt, Dietlind Hüchtker), der die Einsendungen anonymisiert vorlagen, war einstimmig.

Die Jury begründete ihre Entscheidung wiefolgt: Der “Essay ist ein Plädoyer für eine kritische Geschichtsschreibung, der es um eine ‘Entselbstverständlichung’ von Geschichte geht. In seinem bemerkenswert unprätentiösen Text führt Landwehr vielschichtig vor, wie Nicht-Eindeutigkeit und Verunsicherung im Verhältnis von Vergangenheit und Gegenwart das Schreiben kritischer Geschichte möglich machen kann.” Ich selbst habe den Essay gelesen und war angetan von der klaren Sprache, in der eine Selbstkritik der Geschichtswissenschaft (“Was ist das Gegenteil kritischer Geschichtsschreibung?”) in produktive Fragen umgewandelt werden kann.

Was kennzeichnet die WerkstattGeschichte, die den Preis verliehen hat? Ein wenig Eigenwerbung, denn der Autor dieses Blog-Eintrags ist Redaktionsmitglied:

Die Zeitschrift WerkstattGeschichte wird von einem Verein getragen. Sie existiert seit 1992, hängt nicht wie viele andere Fachzeitschriften an einem Lehrstuhl oder einem Forschungsinstitut und konzentriert sich auf epochen- und regionenübergreifende Themenhefte zur Alltags-, Geschlechter-, Sozial- und Kulturgeschichte. Die inhaltlichen Linien werden von einem Herausgeber/innenkollektiv entwickelt. Die Redaktion setzt sich aus derzeit 8 Historiker/innen zusammen, die an der Universität, in Verlagen und Redaktionen tätig sind. Sie arbeiten gemeinsam mit den Autor/innen an den Manuskripten und sichern in der kollektiven Diskussion die Qualität der Beiträge. Besonderes Anliegen der Zeitschrift ist es in Debatten- und Werkstatttexten jungen Historiker/innen und innovativen Forschungsansätzen ein Forum zu bieten. Externe Herausgeber/innen können Themen vorschlagen und Hefte zusammen mit der WerkstattGeschichte entwickeln.

Themenhefte, die älter als zwei Jahre sind, können auf der Homepage der Zeitschrift kostenlos heruntergeladen werden. Rezensionen stehen vollständig online zur Verfügung. Eine Erweiterung des Online-Auftritts ist in Planung.


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Quelle: http://kritischegeschichte.wordpress.com/2012/09/19/essay-preis-der-zeitschrift-werkstattgeschichte-und-des-klartext-verlags-vergeben/

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“Wie klingt die globale Ordnung? Eine Diskussion über ‘World Music’, Markt und Politik”

In meiner Dissertation geht es um die Diskussion des Fallbeispiels der Herausbildung und Institutionalisierung des „World Music“ Marktes, um soziale Prozesse zu untersuchen, die zur Entstehung und Konsolidierung einer Idee der „globalen Kultur“ beitrugen. Die Forschung wird durch drei Fragestellungen geleitet: Was sind die sozialen Voraussetzungen für die Entstehung eines „World Music“ Marktes?, Wie kann der Prozess der „Kulturglobalisierung“ im „World Music“ Markt nachgewiesen werden? und Warum wurde dieser Markt zum Synonym für globale Kultur?. In meiner Arbeit erforsche ich die Formierung eines bestimmten Netzwerks zwischen England und Deutschland, das sich als Vertreter des „World Music“ Marktes anerkannt wird. „World Music“ geht hier von einer Stelle in den Plattenläden ins Genre über, was die Rolle der Bedeutungen in diesem Markt hervorbringt. Anhand der wirtschaftssoziologischen Theorie analysiere ich, wie diese Bedeutungen und die Praktiken des Musikmarkts sich verflechten, um den „World Music“ Markt herauszubilden.

Die Dissertation wird am Humboldt Center for Social and Political Research der Humboldt-Universität zu Berlin betreut (Prof. Dr. Klaus Eder) in Verbindung mit der Lehrstuhl Theorie und Geschichte der Populären Musik (Prof. Dr. PEter Wicke) entwickelt.

Quelle: http://pophistory.hypotheses.org/188

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Alice Kessler-Harris: Capitalism, Democracy, and the Emancipation of Belief


Alice Kessler-Harris widmete sich dem Thema auf dem diesjährigen Treffen der Organization of American Historians. Ein Beispiel, wie die politische Krise und die Occupy-Bewegung von progressiveren Historikerinnen und Historikern aufgegriffen wird. (via HNN)


Einsortiert unter:Sozialgeschichte

Quelle: http://kritischegeschichte.wordpress.com/2012/05/16/alice-kessler-harris-capitalism-democracy-and-the-emancipation-of-belief/

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Eine Kulturgeschichte europäischer Protestbewegungen der 1980er Jahre.

Die Rosa-Luxemburg-Stiftung hat einen Sammelband veröffentlicht: “All we ever wanted …” Eine Kulturgeschichte europäischer Protestbewegungen der 1980er Jahre. Herausgegeben von Hanno Balz und Jan-Henrik Friedrichs in der Reihe Manuskripte.

Und die gibt es lobenswerterweise auch als PDF-Datei zum Download. Angesichts der weltweit erstarkenden Protestbewegungen eine Publikation mit hohem Aktualitätsbezug.

(via Adresscomptoir, wo man auch ein Inhaltsverzeichnis findet)


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Quelle: https://kritischegeschichte.wordpress.com/2012/05/09/eine-kulturgeschichte-europaischer-protestbewegungen-der-1980er-jahre/

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Patchworkfamilien, Alleinerziehende, Regenbogenfamilien. Wie neu ist das tatsächlich?

Runtingerhaus in Regensburg

Alles nur Fassade? Das Familiensitz der Runtinger in Regensburg. Sebastian Fischer, GFDL oder CC via Wikimedia Commons

Simon Teuscher, Professor für Geschichte an der Universität Zürich, forscht unter anderem über Verwandtschaft und persönliche Beziehungen in vormodernen Gesellschaften. In einem Interview für den Freitag spricht er von der Vielfalt der Beziehungsformen im Mittelalter. Ein paar Zitate:

Gerade im Mittelalter gab es eine große Vielfalt. Die höfische Gesellschaft, also die Oberschicht, war überhaupt nicht familiär organisiert. Anstelle der Kernfamilie gab es viele Erwachsene, Kinderstuben, in denen Kinder ganz unterschiedlicher Abstammung zusammen aufwuchsen, viele Kindermädchen, viele Liebespaare kreuz und quer. [...]

Wenn ein Bauer im Mittelalter sagt: „Ich liebe die Frau mit den dreißig Kühen“, dann sollten wir nicht so sicher sein, dass da kein Gefühl dabei ist. Es geht da auch um Codes. Der Bauer drückt sich einfach anders aus als jemand aus dem Bürgertum des 19. Jahrhunderts. Der würde vielleicht eher sagen: „Ich liebe die Frau, mit der ich eine tiefe Übereinstimmung spüre, weil wir beide Goethe lesen und Schubert hören.“ Implizit stehen Goethe und Schubert aber auch für die Zugehörigkeit zur gleichen Klasse und einen vergleichbaren Kontostand. Im Mittelalter kamen Ehen zwischen sozial Ungleichen – etwa einem reichen Mann und einer ärmeren Frau – relativ oft vor. Am Ende des 18. Jahrhunderts breitete sich die Heirat zwischen sozial Gleichgestellten aus. [...]

Wenn wir den Hofklatsch des 18. Jahrhunderts anschauen, dann sehen wir zahlreiche Geliebten-Arrangements. Es ist damals selbstverständlich, dass der Zeugungspartner nicht der Liebespartner ist und dass beide wiederum wenig mit den Partnern in der Kindererziehung zu tun haben. Die drei Elemente zu koppeln, ist eine Setzung unserer Zeit – und somit auch eine Re­striktion, die wir uns selbst auferlegt haben. Unsere Möglichkeitsspielräume sind heute gar nicht so grenzenlos, wie wir meinen.

Haben Sie ein Beispiel?

Die Toleranz gegenüber einem Familienvater, der nebenher eine schwule Beziehung unterhält, ist heute enorm klein – sowohl unter Schwulen als auch bei anderen Eltern und in der Spielgruppe. Im vormodernen Adel war das alles aber unter Umständen kein Problem. Verstehen Sie mich nicht falsch: Ich wünsche mir die heimlichen Geliebten, die versteckten Schwulen und die betrogenen Ehefrauen nicht zurück. Aber diese Geschichten zeigen, dass wir uns in den letzten Jahrzehnten nicht nur immer mehr Freiheiten erlaubt, sondern auch neue Normen und Grenzen auferlegt haben.


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Quelle: http://kritischegeschichte.wordpress.com/2012/05/06/patchworkfamilien-alleinerziehende-regenbogenfamilien-wie-neu-ist-das-tatsachlich/

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Das Leben der Alten – vom Mehrwert der Erforschung des Lebens der Rentner in der DDR

  Steffen Otte Der Erforschung von Struktur, Entwicklung und Funktionsweise der DDR ist in den letzten 20 Jahren durch die Wissenschaft große Aufmerksamkeit gewidmet worden. Neben der Untersuchung des politischen Systems der DDR hat auch die Analyse der sozialen Verhältnisse der … Weiterlesen    

Quelle: http://netzwerk.hypotheses.org/1372

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