Wikipedia in sieben Schritten erkunden

[Ein Beitrag in der Reihe der Open Peer Review-Publikation „Wikipedia in der Praxis“ – Nr. 2]

Wikipedia in sieben Schritten erkunden. Ein Vorschlag für einen geschichtsdidaktischen Umgang mit der Online-Enzyklopädie

Jan Hodel

Wenn es um den Umgang mit der Wikipedia im Geschichtsunterricht geht, lassen sich drei Typen von Reaktionen unterscheiden: Entweder soll die Wikipedia als Herausforderung analysiert, als Realität akzeptiert oder als Risiko problematisiert werden. Wenngleich die Skepsis oder gar Ablehnung überwiegen mag, so sind doch alle diese Reaktionen bei FachdidaktikerInnen und Lehrpersonen zu finden. Sie alle haben ihre Berechtigung. Denn bei allen Reaktionen geht es darum, die Wikipedia und ihre Eigenheiten im Geschichtsunterricht zum Gegenstand zu machen. Oft genug fällt dieses Anliegen dem notorischen Zeitmangel im Tagesgeschäft des Geschichtsunterrichts zum Opfer. Die Wikipedia fristet dann einfach ein Dasein als unvermeidbare, manchmal lästige, zumeist aber einfach ignorierte Begleiterscheinung des Unterrichts.

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Quelle: http://dwgd.hypotheses.org/404

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Frauen-Traditionsnamen in Adelsfamilien vom 12. bis 20. Jahrhundert: Der Name Yolande

Bei männlichen Vornamen findet man leicht eindrucksvolle Beispiele für Traditionsnamen (auch als Leitnamen bezeichnet), die in einer Adelsfamilie von Generation zu Generation weitergegeben wurden. Die Wikipedia verweist auf den im Fürstenhaus Reuß seit dem 12. Jahrhundert für die männlichen Namensträger verwendeten Leitnamen Heinrich. Seit dem frühen 12. Jahrhundert hat man im Grafen- und nunmehrigen Fürstenhaus Leiningen den Namen Emich verwendet – bis heute.

Erheblich schwieriger aufzufinden sind solche Beispiele für Frauennamen, da man nicht einfach die Stammtafel einer Familie durchmustern kann. Hinzu kommen erhebliche heuristische Probleme: Internetquellen sind häufig äußerst unzuverlässig. Auch allzu viele Artikel der Wikipedia zu Adelsfamilien sind unsäglich. In genealogischen Datenbanken wie geneanet.

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Quelle: http://archivalia.hypotheses.org/56183

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„Securitization“ von Geschichte? Russlands Archivagentur Rosarchiv in der Präsidentenvertikale

Am 16. März 2016 wurde bekannt, dass Sergej Mironenko seinen Posten als Direktor des Staatlichen Archives der Russischen Föderation (kurz: GARF) nach 24-jähriger Amtszeit aufgibt. Einige Wochen später unterzeichnete Präsident Wladimir Putin den auf den 4. April datierten Erlass (ukaz) „Über die Föderale Archivagentur“ (Rosarchiv), kraft dessen die Archivagentur von nun an direkt dem Präsidenten untergeordnet und somit weisungsgebunden ist. Als Begründung führte Putin beim Treffen mit dem Rosarchiv-Leiter Andrej Artisov an, dass die mehr als 500 Millionen Archiveinheiten, welche die Agentur verwaltet, einen „besonderen Wert“ für den russischen Staat darstellen.

Beide Nachrichten erweckten Befürchtungen, dass die russischen beziehungsweise sowjetischen Archivmaterialien sowie die gegenwärtige russische Geschichtspolitik noch stärker staatlichen Beschränkungen und Kontrolle unterworfen werden könnten. Dieser  Beitrag wagt eine Einschätzung, wie sich die Eingliederung des Rosarchivs in die Präsidialhierarchie sowie die gesamtpolitische Tendenz in Richtung mehr Geheimhaltung auf die Archivalien auswirkt.



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Quelle: http://erinnerung.hypotheses.org/745

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Wie eine Krabbe läuft

Von Clara Bolin, Max Richter, Alina Wehrmeister und Laura Zimmermann

Gestern begannen die 17. Skandinavischen Filmtage in Bonn, was die Kölner Lokalredaktion dazu veranlasste sich den Eröffnungsfilm Hur man stoppar ett bröllop anzuschauen.

„The movie is for people who like film and know at least something about love“. So führte der schwedische Regisseur Drazen Kuljanin am gestrigen Abend in seinen Film Hur man stoppar ett bröllop (How to stop a wedding) ein. Dieser wurde im Rahmen der 17. Skandinavischen Filmtage Bonn (28. April bis 5. Mai) als Eröffnungsfilm gezeigt und feierte dort seine Deutschlandpremiere.

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Quelle: http://norroena.hypotheses.org/586

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Zur Rechtswidrigkeit selbstgefertigter Lichtbilder von Produktverpackungen

https://www.webvocat.de/nc/news/newsdetail-share/artikel/142/urheberrecht-zur-rechtswidrigkeit-selbstgefertigter-lichtbilder-von-produktverpackungen.html

„Nach einer Entscheidung vom Amtsgericht Kassel ist das öffentliche Zugänglichmachen einer Fotografie von Produktverpackungen, die ihrerseits Lichtbilder eines anderen Fotografen zeigen, rechtswidrig, sofern keine Zustimmung des betroffenen Fotografen vorliegt. Entgegen den Grundsätzen der BGH-Entscheidung „Parfümflakon“ ist dies insbesondere zutreffend, sofern das Produkt auch ohne seine Verpackung abgebildet werden kann.“

Was ist schon ein Amtsgericht? Die Kritik an der Entscheidung ist berechtigt.



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Quelle: http://archivalia.hypotheses.org/56171

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„Akademisches Schreiben – Journalistisches Schreiben“ oder ein Dissertations-HAIKU

Das von mir gewählte Titelbild stellt (jedenfalls in erster Linie) keinen „Drohbrief“ dar, sondern ein Haiku (jap. 俳句, dt. scherzhafter Vers) oder vielmehr den Versuch eines Haikus zu meinem Dissertationsthema:

Die Chick Lit ist tot (5 Silben)
Literatur lebt ewig (7 Silben)
Dazwischen Weite. (5 Silben)

Dabei handelte es sich um eine „auflockernde“ Aufgabenstellung von Dr.in Andrea Roedig, die den vom Doktorand_innenzentrum der Universität Wien angebotenen Workshop „Akademisches Schreiben – Journalistisches Schreiben. Techniken für einen flüssigen und verständlichen Stil“ leitete. Irgendwann nach der Mittagspause, als die Stimmung etwas träge geworden war, hieß es: schreibt einen Haiku, wenn möglich zu eurem Dissertationsthema (oder über die Natur…). Ihr habt fünf Minuten Zeit.

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Quelle: https://chicklit.hypotheses.org/45

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#Gemeinfreitag (April, Woche 5)

Die „Gemeinfreitag“-Idee von Moritz Hoffmann aufgreifend, gibt es freitags, wie in „Wenn schon #Gemeinfreitag dann richtig!“ vorgeschlagen, Gemeinfreies, das ich selbst neu ins Netz befördert habe. Wie ich schon in dem von Mareike König mit mir geführten Interview sagte, sind gemeinfreie Digitalisate Teil einer

Goldenen Kette freien Wissens

Ich rufe daher alle Leserinnen und Leser auf:

Stellt durch Kauf oder durch Schenkung erworbene oder selbstgescannte gemeinfreie Digitalisate von Büchern oder Aufsätzen ins Netz (Wikimedia Commons oder Internet Archive)!

Ladet gemeinfreie Abbildungen auf Wikimedia Commons oder gebt dort eigene Fotos als gemeinfrei frei!

Ladet nur mit US-Proxy zugängliche Google Books ins Internet Archive!

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Quelle: http://archivalia.hypotheses.org/56140

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Grenzpassagen


Literarische Auseinandereinandersetzungen mit Flucht und Exil waren das Thema des Vortrags von Doerte Bischoff

Kriegsflugblatt mit einem Beitrag von Thomas Mann, 1943 © Foto H.-P.Haack, Privatbesitz, via Wikimedia CC BY 3.0
Kriegsflugblatt mit einem Beitrag von Thomas Mann, 1943 © Foto H.-P.Haack, Privatbesitz, via Wikimedia CC BY 3.0

Albert Einstein sieht müde aus. Neben ihm steht Erika Mann, dahinter ihr Vater Thomas Mann, mit ernstem Blick. Fritz Lang, Alfred Döblin, Arnold Schönberg, Kurt Weill – all diese deutschen Intellektuellen des 20. Jahrhunderts, auch sich selbst und seine Frau, hat der Maler Arthur Kaufmann auf dem in dunklen Farben gehaltenen Bild „Die geistige Emigration“ versammelt (Auf der Website „Künste im Exil“ kann man es ansehen.). Im Hintergrund fährt ein Dampfer über das Meer Richtung Freiheitsstatue. Was die abgebildeten Künstler und Wissenschaftler eint, ist ihre Fluchtgeschichte.

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Quelle: https://migration.hypotheses.org/101

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Europäische Nonnenklöster und der Loskauf afrikanischer Sklaven im 19. Jh.

Die online-Stellung von kirchlichen Matriken auf www.matricula-online.eu hat eine auffällige Taufe aus den Büchern des Salzburger Domes ans Licht gebracht. Die afrikanischen Mädchen Petronilla und Xaveria (beide ohne Nachnamen eingetragen) wurden am 30. Mai 1857 in den „stillen Hallen“ eines Salzburger Frauenklosters getauft; wahrscheinlich war es ein Ursulinen- oder Benediktinerinnenkloster. Von beiden Orden im Umfeld von Salzburg weiß man, dass sie durch Vermittlung des genuesischen Paters Nicolò Olivieri losgekaufte Sklavenkinder aufgenommen haben und vermutlich den Loskauf rückfinanziert haben. Olivieri hatte Petronilla (13 Jahre alt) und Xaveria (jünger) in Konstantinopel aus der Sklaverei freigekauft. Seit 1854 brachte Olivieri losgekaufte Sklavinnen in Österreich und Deutschland unter, sehr oft in Frauenklöstern. Seine Tätigkeit war ganz auf die Taufe und katholische Erziehung der Ex-Sklavinnen ausgerichtet. In einem Frauenkloster fand er die für seine Zwecke passende Kombination von Öffentlichkeit und Diskretion.

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Quelle: https://ordensgeschichte.hypotheses.org/10636

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