Gleicht die Geschichtsschreibung der Photographie? Siegfried Kracauers geschichtstheoretische Überlegungen als mögliche Erweiterung aktueller Debatten um das Verhältnis von Geschichte und Kontingenz

30.08.2017 von Anna Strommenger

Die Einsicht, dass Geschichte keiner kausalen Determination unterliegt und sich der Ausgang einer vergangenen offenen Zukunft nicht immer so eindeutig darstellte, wie es der Geschichtsschreibung aus der Retrospektive erscheinen mag, bedeutet zwar eine kritische Revision bestimmter dominanter Forschungstraditionen, führt ihrerseits jedoch gleichzeitig zu zahlreichen miteinander in Verbindung stehenden theoretischen und methodischen Schwierigkeiten. Zu klären bleibt angesichts dieser Revision nämlich nicht allein, welche Konzeption von Geschichte dem eigenen Arbeiten zugrunde gelegt wird und wie offen jene für Korrekturen, die sich aus der Auseinandersetzung mit dem historischen Quellenmaterial ergeben können, bleibt. Vielmehr stellt sich damit zusammenhängend die Frage, wie Geschichtsschreibung die Offenheit vergangener Zukunft reflektieren kann, ohne dabei in Formen der Beliebigkeit abzugleiten und so der Geschichte von anderer Seite als der starren Chronologie Gewalt anzutun. Da eine ungeprüfte Subsumtion des Quellenmaterials unter ein abstraktes historiographisches Formgebungsprinzip der Widerständigkeit desselben ebenfalls in nicht zu verachtendem Maße widerspräche, sollte das Verhältnis von Geschichte und Geschichtsschreibung stets reflektiert werden, um einer absoluten Festsetzung für alle Zeiten entgegenzuwirken.

 

Ein Autor, der sich der skizzierten Problematik auf eindringliche Weise genähert hat, ist Siegfried Kracauer.

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Quelle: https://grk1919.hypotheses.org/309

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„entsorgen“ – eine kurze Beschreibung der Bedeutungsentwicklung mit dem DWDS

Mit seiner jüngsten Entgleisung, bei der AfD-Politiker Gauland die SPD-Politikerin und Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Aydan Özoguz, nach Anatolien „entsorgen“ will, wurden Gauland  zum wiederholten Male heftige Reaktionen aller Parteien zuteil. Die inhaltliche Diskussion soll in diesem Blog nicht geführt werden (s. hierfür z. B. faz, welt ), wohl aber eine sprachliche Einordnung der Diskussion, die sich an der Wortwahl „entsorgen“ entzündete.

Dabei beziehen wir uns auf einen von Matthias Heine auf welt.de veröffentlichten einen Artikel mit dem Titel »Ist Gaulands „entsorgen“ wirklich ein Nazi-Wort?«. In dem Artikel ordnet Heine die verbale und inhaltliche Entgleisung des AfD-Spitzenkandidaten sprachlich ein, gibt einen kurzen Überblick über die Bedeutungsgeschichte des Wortes „entsorgen“ und zeigt, dass es sich bei dem Verb „entsorgen“ um keine Schöpfung der Nazis handelte.

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Quelle: https://sprache.hypotheses.org/293

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Fotos aus dem Internet – ohne Metadaten keine Authentizitätsklärung

„Paratroopers of the 1st Canadian Parachute battalion on a Churchill tank: Privates E. D. Aziz, P. G. Mulroy, Sergeant G. H. Jickels, Privates L. O. Fuson, J. Humeniuk, G.

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Quelle: https://archivamt.hypotheses.org/5504

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ZS101: Leon Theremin – Was die Anfänge der elektronischen Musik mit Überwachungstechniken zu tun haben

Quelle: https://www.geschichte.fm/podcast/zs101/

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Kommunismus als österreichische Erfindung

Dieser Tage erscheint die neue Ausgabe der Volksstimme, für die ich einen kurzen Text beigesteuert habe, in dem ich der LeserInnenschaft des löblichen Monatmagazins der KPÖ nahelege, dass Kommunismus als österreichische Erfindung betrachtet werden kann, denn merke: Der Begriff des "Kommunismus" wurde weit vor dem 1. Weltkrieg und selbst vor den politischen Bewegungen des Vormärz erstmals Ende des 18. Jahrhunderts in Wien aktenkundig, alles weitere ist in Print bzw. im abonnierbaren PDF nachzulesen!

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022631410/

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aussichten. Perspektivierung von Geschichte, August 29, 2017

Neueste Beiträge in ‘aussichten’ Kaiserbiographien: Florianus (276) rücksichten: Rostock-Lichtenhagen vor 25 Jahren. Als Merkel im Gespräch mit Rechtsradikalen scheiterte #vabosh Schleißheimer Anzeiger: Verrückter Alter Bahnhof Oberschleißheim in Bildern Martin von Troppau: Chronicon Pontificum et Imperatorum, neu hrsg. v. Anna-Dorothee von den Brincken #schleissheim.news VABOSH photos. Verrückter Alter Bahnhof Oberschleißheim in Bildern #vabosh Münchner Merkur: 60 000 […]

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2017/08/7225/

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Der lange Weg nach Charlottesville, Teil 5 (Trump)

Teil 5 der Serie. Teil 1 hier, Teil 2 hier, Teil 3 hier, Teil 4 hier.

Die Nominierung Trumps ging nicht ohne Widerstand von sich, so viel muss man zugeben. Aber dieser Widerstand war sehr verhalten. Die große Lehre aus dem Vorwahlkampf von 2012 war für viele Bewerber und Beobachter, dass Trump - genauso wie andere aufgeblasene Amateure wie Herman Cain - implodieren würde, und dass seine bisherigen Unterstützer dann von dem aufgesammelt werden könnten, der ihn nicht direkt angegriffen hatte. Entsprechend äußerten sich die Kandidaten selten gegen Trump, wenn es sich vermeiden ließ, und attackierten sich gegenseitig. Selbst als nach dem Super Tuesday deutlich wurde, dass Trump eine ernstzunehmende Gefahr war, waren sie nicht in der Lage, für das Ganze zusammenzuarbeiten. Chris Christie blieb lange genug im Rennen um Marco Rubio zu demontieren, John Kasich hoffte bis zum Schluss auf einen Putsch bei der RNC-Convention, Marco Rubio hielt weit länger aus als dass er eine realistische Chance besaß, und keiner von ihnen konnte sich dazu durchringen, das kleinere Übel Ted Cruz zu unterstützen. So siegte Trump am Ende nicht, weil er eine Mehrheit der Republicans hinter sich hatte, sondern weil seine Gegner diese Mehrheit unter sich aufspalteten.


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Quelle: http://geschichts-blog.blogspot.com/2017/08/der-lange-weg-nach-charlottesville-teil_29.html

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Fundstücke/Trouvailles: Kommunistische Kaufleute – Untote Geschichtskultur – Feminismus

„ Communists in the US were sophisticated marketers.“ Joshua Clark Davis berichtet im Jacobin von der vergessenen und (fast) verschwundenen Kultur kommunistischer Buchhandlungen in den USA: Orte der Gegenöffentlichkeit, die mindestens misstrauisch beäugt, meist schikaniert und unterdrückt wurden: The Forgotten World of Communist Bookstores   Death by chocolate? @AchimLandwehrs Dreivierteljahr mit Luther Achim Landwehr erklärt, warum er die Luther-Dekade kein ganzes Jahr ausgehalten hat: Er schließt leider seinen Blog „Mein Jahr mit Luther“ vorzeitig: Daher ist das mein Abschlussstatement. Meine letzte Pressekonferenz. Es folgt … Fundstücke/Trouvailles: Kommunistische Kaufleute – Untote Geschichtskultur – Feminismus weiterlesen →

Quelle: http://moraleconomy.hypotheses.org/570

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Neuer Roman von Erwin Riess: Herr Groll und die Stromschnellen des Tiber

Ach wie schön, nicht nur, dass Erwin Riess bei den österreichischen Nationalratswahlen für KPÖ Plus kandidiert, gibt es seit kurzem auch einen neuen Roman von ihm zu lesen, hoffentlich auch bald als Epub verfügbar:

Riess, Erwin: Herr Groll und die Stromschnellen des Tiber. Salzburg: Otto Müller, 2017.

Verlags-Info:
Herr Groll, der rollstuhlfahrende Detektiv aus der Wiener Vorstadt, ermittelt mit seinem Freund, dem „Dozenten“, in Rom. Markus, ein Zögling des Malteserordens, ist verschollen. Der Dozent hingegen will eine polnische Historikerin bei der Suche nach einer ominösen Koranausgabe aus der Frühzeit des Islam unterstützen.
In einem Weingut der Malteser findet Groll den väterlichen Freund des Novizen erdrosselt vor. Die Nachforschungen erweisen sich aufgrund der römischen Stadtgeografie und der antiken Straßenbeläge als schwierig. Dennoch gelingt es Groll mit Hilfe des Lebenskünstlers Ezechiel Heavensgate auf dem Aventin und in der Malteserzentrale Markus‘ Spur aufzunehmen. Dabei wird er in die Konflikte zwischen papsttreuen und papstfeindlichen Klerikern verstrickt. Auch die mafia capitale mischt mit.

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Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022631348/

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