Vorschlag für eine Umgestaltung des Grazer Diözesanmuseums

http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Saint_Wilgefortis_Graz_20121006.jpg
(Wikimedia, CC-BY-SA-3.0, Fotograf Gugganij)
Hörspiel In a mist von Michaela Melián
Ausgangspunkt des Hörspiels ist das sowjetische Theaterstück "Fritz Bauer", das 1928/29 von revolutionären KünstlerInnen für Kinder verfasst wurde:
Aus der sowjetischen Perspektive soll der Klassenkampf in Deutschland gezeigt werden, die schweren Bedingungen, unter denen die Arbeiterfamilien leben: Der kommunistische Arbeiter Karl Bauer ist wegen der Planung eines Streiks gezwungen, in die Illegalität zu gehen, da ihn die Polizei sucht. Seine Familie bleibt ohne Existenzgrundlage zurück. Mit allen Mitteln versucht die Gendarmerie von seinem Sohn Fritz Bauer das Versteck seines Vaters zu erfahren. Viele im Stück angesprochenen Themen sind auch heute virulent, etwa prekäre Beschäftigungsverhältnisse oder ungerechte Bildungschancen. "IN A MIST" entsteht vor diesem Hintergrund als eine Musik- und Sprachcollage unter Verwendung von aktuellen Tonquellen verschiedenster Provenienz, Musik, Geräusch, Klang und Sprache, die formal anknüpfen soll an die akustischen utopischen Modelle (Musik für die Zukunft), wie sie in den 1920erJahren in Russland entwickelt wurden. Gleichzeitig beinhaltet der Titel "IN A MIST" auch eine westliche Referenz - an eineSwingkomposition von Bix Beiderbecke, die Ende der 1920er Jahre entstand.
Mediatisierung und sozialer Wandel: Ein kritischer Blick auf die Wirklichkeitsordnung Sozialer Online-Netzwerke und deren Aneignung bei Jugendlichen (Teil 1) – von Kai Erik Trost
Abstract: Die Veränderung der Kommunikationswelt und die wachsende Bedeutung von Medien für soziale Beziehungen lässt sich mit dem Konzept von Mediatisierung als sozialer Wandel fassen. Soziale Online-Netzwerke wie Facebook, die gerade von Jugendlichen sehr intensiv genutzt werden, stellen einen zentralen … Continue reading
Ad fontes: “bibliotheca.gym” – ein neues Blog!
Manch ein Reisender war Jahrhunderte unterwegs. Heutige Forscher reisen, real oder virtuell, um an die Quellen zu kommen, zum Beispiel für die Geschichte Bayerns.
Womöglich trägt die eine oder andere der schriftlichen Quellen den Stempel einer historischen Gymnasialbibliothek oder eines Gymnasialarchivs? Mag ein solcher Stempel für die eigene Forschung auch eher marginal sein, für das Blog bibliotheca.gym könnte er nebst der solchermaßen in ihrer Provenienz gekennzeichneten Schrift indes eine Bereicherung darstellen – deshalb bitte das Blog anschauen und gerne mitmachen!
Die sogenannte Causa Stralsund, der Verkauf einer geschlossenen Gymnasialbibliothek aus dem Stadtarchiv in Stralsund 2012, hat gezeigt, wie gefährdet heute diese Sammlungen sind, nicht zuletzt, weil die spezielle Sammlungsform – und damit auch ein Stück Bildungsgeschichte unseres Landes – in Vergessenheit geraten ist.
Vernetzung hilft der Forschung und dient überdies der Bewahrung schriftlichen Kulturguts ersten Ranges!
Merzwoch. Heute am Freitag.
Da fragt man sich, wo die Woche hin ist. Kaum fängt man mit Recherchen an, sind schon wieder 7 Tage vergangen. Ich habe mir nämlich vorgenommen, eine neue Rubrik aufzumachen: Merzwoch.
Was ist Merzwoch? Jeden Mittwoch möchte ich einige interessante Links, Neuigkeiten, Veranstaltungshinweise, die sich bei mir im Laufe einer Woche angesammelt haben, auch mit Ihnen teilen. Das Grundthema bleibt die Avantgarde, aber da viele Avantgardisten ohnehin einen Hang zum Gesamtkunstwerk hatten, wird hier alles natürlich bunt. Was auch gut ist. Nun, meinen ersten Merzmittwoch fange ich am Freitag an, doch die Tradition, Merzwoch am Mittwoch zu pflegen, möchte ich beibehalten.
Links
- Etwas zu spät entdeckt, aber nichtsdestotrotz wunderbar: eine kurze Geschichte der Lautpoesie, als ein Podcast in Rahmen der Radiosendung “Knallfabet“, vorbereitet vom Sound Poetry Performancer Dirk Huelstrunk. Sehr gut als ein Einstieg in die Thematik.
- Dazu lege ich Ihnen natürlich die Podcast-Reihe des Dichters und Kritikers Kenneth Goldsmith, “Avant-Garde All the Time” ans Herz, in welcher er sich der unendlichen Schätze der Avantgarde-Datenbank UbuWeb bedient. UbuWeb ist ein Thema an sich, dazu komme ich noch.
- 8bit Magritte. Daraus lässt sich einiges reimen:
http://supermagritte.tumblr.com/
Magritte im besten Super Mario Stil. Pixelig und mit vielen Allusionen zwischen den wunderbaren Le Domaine Enchante von Nintendo und René. Leider ist dieses Projekt bereits zu Ende, aber zu Bewundern ist es nie zu spät.
Veranstaltungen
Da gibt es sogleich drei wunderbare Ausstellungen.
- Hans Richter. Begegnungen – „Von Dada bis heute“
27. März bis 30. Juni 2014
Im Gropius-Bau kann man viele (u.a. multimedielle) Werke des Avantgardisten bewundern. Wo er alles mitgewirkt hatte – Züricher Dada hat er mitgegründet, in Waldens “Sturm” war er auch, bei De Stijl war er auch aktiv. Expresionist, Dadaist, Kubist, Konstruktivist. Seine Memoiren über Avantgarde sind genau so kostbar, wie auch seine Filme (zu finden u.A. bei UbuWeb – schon wieder!)
Und hier als Vorgeschmack, ein wunderbarer Kurzfilm von Hans Richter, Vormittagsspuk (1928). - Kasimir Malewitsch und die russische Avantgarde
8. März bis 22. Juni 2014
Bundeskunsthalle Bonn.
Der sagenhafter Suprematist ist in Bonn zu Gast, präsentiert durch seine Werken aus verschiedener Schaffensperioden. Interessant ist die Interpictualität (nenne ich sie mal so) mit seinen zeitgenössischen Künstler, aber auch mit russisch-orthodoxen Ikonen.Kasimir Malewitsch und die russische Avantgarde – BEHIND THE ART – Ausstellung der Bundeskunsthalle from Bundeskunsthalle Bonn on Vimeo.
- Und natürlich: „Alles Mögliche, was uns interessiert.“ Die Textsammlungen von Kurt Schwitters
Läuft noch bis zum 25. Mai 2014!
In: Sprengel-Museum, Hannover.
Über die Inhalte berichte ich ohnehin in meiner Rezensionsreihe “Schwitters: Die Sammelkladden“. Aber auf der Ausstellung haben Sie die Gelegenheit, die Sammelkladden (fast) zu berühren. Aber bitte nur fast. Visuelle Berührung erwünscht.
Verschiedenes
- Ich habe hier bei dem frisch gegründeten Entropy-Magazin einen Artikel verfasst, zum Thema “Warten im Kontext der Gegenwartskunst und Computerspiele”. Auf Englisch, aber die deutsche Übersetzung werde ich auch hier demnächst veröffentlichen.
Merzliche Grüße!
E-Tutorium Geschichtsdidaktik “Exercitationes historicae”
E-Tutorium Geschichtsdidaktik “Exercitationes historicae”
Mittelalterarchäologie, eine hochspekulative Wissenschaft?
Am Ende eines aktuellen Artikels in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zu den Plagiatsvorwürfen gegen Olaf Rader bezeichnet Patrick Bahners die Mittelalterarchäologie an sich als hochspekulativ:
„Aber warum unterbricht der Biograph seine Schilderung der Schlacht von Bouvines, um ein Mikroepochenschema aus einer hochspekulativen Disziplin wie der Mittelalterarchäologie als sicheres Wissen zu präsentieren?“[1]
Patrick Bahners wirft Olaf Rader nicht nur Plagiate, sondern zusätzlich das Einflechten eines mittelalterarchäologischen Exkurses vor. Mit anderen Worten: Schlimm genug, dass Herr Raders plagiiert. Nein, er zieht zudem Erkenntnisse aus der hochspekulativen Mittelalterarchäologie heran.
Es geht uns hier explizit nicht darum, Herrn Raders Arbeitsweise in Schutz zu nehmen, sondern wir sehen hier unser eigenes Fach, die Mittelalterarchäologie, falsch dargestellt.
Der Autor Patrick Bahners bezeichnet die gesamte Fachrichtung als hochspekulativ und das ist völlig unzutreffend. In der Mittelalterarchäologie wird durch die Analyse der bei der Grabung gewonnenen Stratigraphie die relative Chronologie eines Fundplatzes gesichert bestimmt. Zur Datierung der Phasen zieht sie als historische Disziplin neben den schriftlichen Quellen auch immer die vielfältigsten naturwissenschaftlichen Methoden, wie z. B. die Dendrochronologie und die C14-Methode, heran, um zu gesicherten Ergebnissen zu kommen, die eben nicht hochspekulativ sind.
[1] FAZ Feuilleton vom 5. Mai 2014: http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/forschung-und-lehre/der-plagiatsfall-grosse-seeschlachten-12924883.html
Dr. Kai Thomas Platz und Maxi Platz M.A.