@9nov38 – Digitale Stolpersteine zum Gedenken an die Reichsprogromnacht

von Michael Schmalenstroer

Am 9. November jährt sich die Reichspogromnacht zum 75. Mal. Dies haben wir als Anlass für ein Experiment genommen. Ziel ist es, die Novemberpogrome „zeitversetzt“ auf Twitter darzustellen. Ein kleines Team aus jungen HistorikerInnen, bestehend aus Moritz Hoffmann, Charlotte Jahnz, Petra Tabarelli, Christian Gieseke und mir, hat in den letzten Wochen Bücher gewälzt, ist in Archive gestiegen und hat die Ergebnisse auf 140 Zeichen komprimiert. Das ist aufgrund der Komplexität und Ungeheuerlichkeit der Vorgänge keine einfache Aufgabe.

Bei der Vorbereitung ist korrektes wissenschaftliches Arbeiten für uns zentral. Die Idee für das Projekt kam in Anlehnung an das MDR-Projekt @9nov89live, welches den anderen 9. November live twitterte. Dort wurde allerdings mit erfundenen Personen gearbeitet und diesen Stimmungen, Emotionen und Ereignisse „angedichtet“. Das machen wir nicht. Alle unsere Tweets besitzen eine Quellenangabe, und die Datenbank wird nach dem Projekt veröffentlicht. Twitter macht es leider mit seiner 140-Zeichen-Begrenzung schwer, Belege direkt in die Tweets einzufügen. Wir haben auch ein paralleles Blog aufgesetzt, in dem wir etwas längere Texte veröffentlichen und Quellen sammeln, die nicht auf Twitter passen. Weitere Aspekte und Überlegungen erläutern wir in unseren privaten Blogs.

Die Vorbereitung dabei lief sehr spontan – im Oktober hatte Moritz Hoffmann die Idee zu diesem Projekt und er trommelte fünf junge Historiker*innen zusammen: Charlotte Jahnz, Petra Tabarelli, Christian Gieseke und mich. Wir kennen uns nur über die Sozialen Netzwerke; ich hatte einzig Charlotte Jahnz einmal auf einem TweetUp getroffen. Auch die Vorbereitung erfolgte komplett via Internet: Eine Facebook-Gruppe dient zur Diskussion und Abstimmung, die Tweets werden in einer Google-Docs-Tabelle gesammelt und dann mit Hootsuite zum passenden Zeitpunkt automatisiert veröffentlicht. Wir machen keine langen und unproduktiven Meetings, halten keine Telefonkonferenzen und haben auch kein Budget. Die Kosten für unser Projekt liegen bei momentan 10€ für die Domain 9nov38.de plus ein paar Euro Kopierkosten.

Der Erfolg hat uns selbst überrascht. Momentan hat der Account mehr als 10.000 Follower, und wir haben allein am Donnerstag, 7. November, immerhin 650 Leute dazu gebracht, sich freiwillig eine Primärquelle zur Judenverfolgung anzuschauen. Mittlerweile berichten sogar Zeitungen über uns und wir dürfen sogar Radiointerviews geben. Die Tagesschau berichtete auf ihrer Webseite, der Heise Newsticker, die Rhein Neckar Zeitung, Spiegel Online, die Rhein Zeitung, der Kölner Stadtanzeiger und sogar im Ausland gibt es Erwähnungen (http://9nov38.de/reaktionen/). Für ein kleines Projekt mit gerade einmal einem Monat Vorbereitungszeit und ohne Budget ist das erstaunlich. Pressemitteilungen haben wir natürlich auch nicht verschickt; die Reaktionen wurden wohl über Twitter und Blogs auf uns aufmerksam und kamen dann selbst auf uns zu.

Das neue OpenBlog von de.hypotheses bietet die Gelegenheit, einmal selbst in die Welt des Bloggens hineinzuschnuppern. Ich schreibe bewusst nicht „die neue Welt des Bloggens“, denn Blogs sind jetzt schon seit 10 Jahren etabliert. Das Projekt @9nov38 zeigt dabei, was möglich ist. Die Publikationskosten liegen praktisch bei Null und die Aufmerksamkeit übersteigt häufig die von gedruckten Texten. Außerdem – und das ist vielleicht das wichtigste – macht es Spaß1, gerade weil die alten Probleme wegfallen. Statt sich um Druckkostenzuschüsse zu bemühen und dann einen Sammelband mit Miniauflage zu veröffentlichen, kann man am Wesentlichen arbeiten und innerhalb kürzester Zeit ein interessantes Projekt mit großer Resonanz auf die Beine stellen. Also einfach mal machen, ausprobieren und experimentieren!

  1. Spaß ist bei einem Thema wie dem 9. November natürlich der falsche Begriff. Bei der Recherche gab es mehr als einen Moment, bei dem ich richtig geschluckt habe.

Quelle: http://openblog.hypotheses.org/50

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Fundstücke

Von Stefan Sasse

- Im KZ Sobibor fand1943 der größte KZ-Aufstand statt. Die Geschichte ist äußerst bedrückend. 

- Ein Stern-Journalist erklärt seinem Sohn, warum es schade ist, dass er Willy Brandt nicht erleben durfte. 

- Die wenigen Afro-Deutschen im Dritten Reich überlebten hauptsächlich, weil sie in Goebbels Filmen als afrikanische Wilde gebraucht wurden. 

- Der Spiegel über die MDR-Sondersendungen zur Völkerschlacht.

Quelle: http://geschichts-blog.blogspot.com/2013/11/fundstucke_11.html

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Angebliche Zeitzeugenberichte. Gedanken zum Buch „Ingenieure bauen die Schweiz. Technikgeschichte aus erster Hand“

Update 17.11.13: Die Kritik von Herbert Bruderer am Buch Franz Betschon, Stefan Betschon, Jürg Lindecker, Willy Schlachter (Hg.): Ingenieure bauen die Schweiz. Technikgeschichte aus erster Hand, Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 2013 wurde auf Bitten des NZZ-Verlages und mit Einverständnis des Autors aus dem Web zurückgezogen.

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Quelle: http://www.infoclio.ch/de/node/130637

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Angebliche Zeitzeugenberichte. Gedanken zum Buch „Ingenieure bauen die Schweiz. Technikgeschichte aus erster Hand“

Update 17.11.13: Die Kritik von Herbert Bruderer am Buch Franz Betschon, Stefan Betschon, Jürg Lindecker, Willy Schlachter (Hg.): Ingenieure bauen die Schweiz. Technikgeschichte aus erster Hand, Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 2013 wurde auf Bitten des NZZ-Verlages und mit Einverständnis des Autors aus dem Web zurückgezogen.

Quelle: http://www.infoclio.ch/de/node/53862

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IEFN-Jour Fixe, Uni Wien 20.11.2013: Vortrag von Iris Fleßenkemper, Normen und Praktiken…

Iris Fleßenkemper: Von ehelicher Zusage, fleischlicher Vermischung und heimlicher Verlöbnis. Normen und Praktiken der Eheschließung in der frühneuzeitlichen Grafschaft Lippe

Jour fixe des Instituts für die Erforschung der Frühen Neuzeit

Zeit: Mi 20.11.2013, 18:30 s.t.
Ort: Universität Wien, Institut für Geschichte, Hörsaal 45, Universitätsring 1, 1010 Wien

Moderation: Susanne Hehenberger

Nach der Einführung der Reformation orientierte sich die Praxis und Wirksamkeit der Eheschließung in der Grafschaft Lippe an einer Vielzahl von Normen, Geboten und Gesetzen, die im Widerspruch zueinander standen und die Zeitgenossen entsprechend mit unterschiedlichen Handlungserwartungen konfrontierten. Vor dem Hintergrund neuerer Forschungsansätze, die sich mit Phänomenen der „Normenkonkurrenz“ (Hillard von Thiessen) und der „normativen Ambiguität“ (Thomas Bauer) auseinandersetzen, wird der Vortrag zunächst die unterschiedlichen Normenfelder herausstellen, die für die Eheschließung gleichermaßen eine konstitutive Bedeutung besaßen. Zum anderen soll der Frage nachgegangen werden, wie die Zeitgenossen mit der Koexistenz konkurrierender Ehevorstellungen umgingen.

Zur Person: 1995-2002 Studium der Geschichte und Anglistik an den Universitäten in Oldenburg, Edinburgh und Münster; 2003-2007 Stipendiatin und Wissenschaftliche Mitarbeiterin des DFG-geförderten Graduiertenkollegs „Wissensfelder der Neuzeit. Aufbau und Entstehung der europäischen Informationskultur“ an der Universität Augsburg; 2007 Promotion mit einer Arbeit zur Schottischen Aufklärung (Betreuer Prof. Wolfgang Weber, Prof. Barbara Stollberg-Rilinger); seit 2007 Wissenschaftliche Geschäftsführerin und Projektleiterin am Exzellenzcluster „Religion und Politik in den Kulturen der Vormoderne und der Moderne“ der Universität Münster.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/534902607/

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IEFN-Jour Fixe, Uni Wien 20.11.2013: Vortrag von Elke Meyer, Die Reisetagzettel der…

Iris Fleßenkemper: Von ehelicher Zusage, fleischlicher Vermischung und heimlicher Verlöbnis. Normen und Praktiken der Eheschließung in der frühneuzeitlichen Grafschaft Lippe

Jour fixe des Instituts für die Erforschung der Frühen Neuzeit

Zeit: Mi 20.11.2013, 18:30 s.t.
Ort: Universität Wien, Institut für Geschichte, Hörsaal 45, Universitätsring 1, 1010 Wien

Moderation: Susanne Hehenberger

Nach der Einführung der Reformation orientierte sich die Praxis und Wirksamkeit der Eheschließung in der Grafschaft Lippe an einer Vielzahl von Normen, Geboten und Gesetzen, die im Widerspruch zueinander standen und die Zeitgenossen entsprechend mit unterschiedlichen Handlungserwartungen konfrontierten. Vor dem Hintergrund neuerer Forschungsansätze, die sich mit Phänomenen der „Normenkonkurrenz“ (Hillard von Thiessen) und der „normativen Ambiguität“ (Thomas Bauer) auseinandersetzen, wird der Vortrag zunächst die unterschiedlichen Normenfelder herausstellen, die für die Eheschließung gleichermaßen eine konstitutive Bedeutung besaßen. Zum anderen soll der Frage nachgegangen werden, wie die Zeitgenossen mit der Koexistenz konkurrierender Ehevorstellungen umgingen.

Zur Person: 1995-2002 Studium der Geschichte und Anglistik an den Universitäten in Oldenburg, Edinburgh und Münster; 2003-2007 Stipendiatin und Wissenschaftliche Mitarbeiterin des DFG-geförderten Graduiertenkollegs „Wissensfelder der Neuzeit. Aufbau und Entstehung der europäischen Informationskultur“ an der Universität Augsburg; 2007 Promotion mit einer Arbeit zur Schottischen Aufklärung (Betreuer Prof. Wolfgang Weber, Prof. Barbara Stollberg-Rilinger); seit 2007 Wissenschaftliche Geschäftsführerin und Projektleiterin am Exzellenzcluster „Religion und Politik in den Kulturen der Vormoderne und der Moderne“ der Universität Münster.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/534902607/

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Lesetipp | Der europäische Bildersaal | hrsg. von Michael Wobring und Susanne Popp

Welche Bilder finden sich am häufigsten in europäischen Schulgeschichtsbüchern? Der Auswahl von 14 Gemälden, Zeichnungen und Fotos, die in den Beiträgen des Sammelbandes Europäischer Bildersaal. Europa und seine Bilder (hrsg. von Michael Wobring und Susanne Popp, Schwalbach/Ts. 2013, Wochenschau-Verlag, 190 Seiten, 39,80 Euro) eingehend vorgestellt werden, liegt eine (aufwändige) Auswertung von Geschichtsbüchern aus 27 EU-Mitgliedsstaaten zugrunde.

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Die Beiträge folgen demselben Aufbau und legen eine umfassende historische und geschichtsdidaktische Einordnung vor: Werk und Urheber im Überblick – Das dargestellte Ereignis im historischen Kontext (mit Quellen hierzu) – Die Darstellung des Ereignisses im Bild – Das Bild als geschichtliche Quelle – Weg zur geschichtskulturellen Präsenz. Damit bieten sie umfangreiche Informationen für eine reflektierte Verwendung im Geschichtsunterricht (allerdings keine Didaktisierung im Sinne von Aufgabenformaten oder Beispielen für den konkreten Unterrichtseinsatz).

Die Bildauswahl: Amerikanische UnabhängigkeitserklärungBallhausschwurDie Erschießung der AufständischenWiener KongressMassaker von ChiosDie Freiheit führt das VolkProklamierung des Deutschen KaiserreichsEuropäischer Kongress zu BerlinLenin proklamiert die SowjetmachtUnterzeichnung des Versailler Vertrags - Picassos GuernicaKonferenz von JaltaSowjetische Fahne auf dem Dach des ReichstagsgebäudesFall der Berliner Mauer

Quelle: http://historischdenken.hypotheses.org/2188

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(4) Und was machst du so? Interviews mit Absolvent_innen der Sozialwissenschaften

Michael Lüdtke (36), studierte von 2003 bis 2006 Politikwissenschaft und Soziologie an der Universität Rostock. Derzeit ist er als wissenschaftlicher Mitarbeiter  in Rostock tätig. Soziologiemagazin: Viele Kommiliton_innen befürchten, dass die Dauer ihres Soziologiestudiums und vielleicht sogar die Wahl der thematischen … Continue reading

Quelle: http://soziologieblog.hypotheses.org/5581

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aussichten Nr. 38 [11.11.2013]: Neue Einträge bei aussichten-online.net; Digest 01.09.2013-31.10.2013

Wissenschaftsgeschichte der Altertumswissen­schaften. Themenportal bei PropylaeumDok http://www.aussichten-online.net/2013/09/4703/ http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/portale/wgesch Das Portal sammelt Beiträge, die über den Dokumentenserver der Virtuellen Fachbibliothek Altertumswissenschaften bereitgestellt werden, und sich mit der Historiographie der Altertumswissenschaften beschäftigen. .................................. Fachbibliographie Marburger Studentenleben. Studentensprache, Studentenlied, Universitätsgeschichte http://www.aussichten-online.net/2013/09/4722/ http://www.uni-marburg.de/bis/ueber_uns/dezbib/bibgw/bibbg/studbibl Die von Dr. Norbert Nail und Dr. Lydia Kaiser zusammengestellte Bibliographie enthält zahlreiche Titel zur Marburger […]

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2013/11/4761/

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9. Was ist Glück? 2/5: Aristoteles’ artgerechte Haltung

Die ARD bewirbt ihre Themenwoche “Glück” unter anderem mit dem Bild eines Jungen, der im Gras liegt, die Hände hinter dem Kopf verschränkt hat und lächelt. Für das kreative Fotografen-Team, das hinter diesem Bild steckt, manifestiert sich Glück im Kindesalter eben genau so, wie wenn die Zahn-Prothese im dritten Rentenjahr noch richtig sitzt. Sorgenfreiheit, Muße und etwas Sonne reichen dann wohl aus, um von einem guten Leben sprechen zu können. Schade, dass Sie dann nichts mehr von einer Gurke unterscheidet. Denn die macht auch nichts anderes, als herumzuliegen und Sonne zu tanken. Dieses Glücksverständnis hat auch unser Büstenfreund Aristoteles befremdlich gefunden und sich die Sache einmal genauer angeschaut.

Sehen Sie, im Gegensatz zu einer Gurke haben Sie als Mensch nämlich die Möglichkeit, in vielen verschiedenen Varianten aktiv zu sein: Sie können Yoga machen, kochen, einen Bantudialekt lernen oder Primzahlen sortieren. Wenn wir das mit Aristoteles auf den Punkt bringen wollen, ist das, was Sie von anderen Lebewesen wie beispielsweise Pflanzen grundsätzlichen unterscheidet, dass Sie sich bewegen können. Was Sie von Tieren unterscheidet, ist hingegen, dass Sie ihren Kopf benutzen können. Damit sind die Grundvoraussetzungen dessen, was Sie im Leben machen und erreichen können, grundverschieden von denen der Gurke oder eines beliebigen Emus. Und genau das müssen Sie laut Aristoteles bedenken, wenn Sie die objektiven Kriterien eines glücklichen Lebens entdecken wollen.

Sie sind also mit Anlagen ausgestattet, die Ihrer Art eigen sind. Das sieht Aristoteles ganz nüchtern biologisch. Diese Anlagen zu haben, reicht aber noch lange nicht aus. Sie müssen etwas mit Ihnen anfangen und das, was Sie können, sollten Sie besonders kultivieren und bestmöglich ausprägen. Aristoteles unterscheidet dafür zwei Kategorien von menschlichen Aktivitäten: Die erste umfasst alles Geistige: Verstehen, Hinterfragen, Planen, Wissen und solche Dinge werden von ihm natürlich dem Denken (auf Griechisch: διάνοια – Denken) zugerechnet. Die zweite Kategorie umfasst Ihren Charakter und Ihre Gewohnheiten (auf Griechisch: ἠθική – moralisch). Beides müssen Sie so gut es geht und stetig besser werden lassen, damit Sie den besten Status erreichen können, der Ihnen möglich ist. Keine Lust gibt´s dabei nicht, denn Sie würden sich dadurch nur in das eigene Fleisch schneiden. Sie verlieren nämlich in jedem Moment, den Sie nicht für das eine oder das andere verwenden, die Möglichkeit auf ein wirklich gutes und befriedigendes Leben. Sie müssen eben einsehen, dass es auch für den Menschen ein artgerechtes Leben gibt und nur dadurch können Sie glücklich werden. Also die Benutzung und Vervollkommnung dieser zwei Talente: Denken und Charakter sind das A und O unseres Lebens. Das klingt eigentlich ganz schön. Aber gibt es nicht noch mehr? Doch, denn dazu kommen auch noch einige andere Dinge, die aber nicht ebenso direkt von uns abhängig sind, sondern auch mit Zufall zu tun haben: Freundschaften und Familie, die gemäß unseres Wesens als Menschen ebenfalls eine absolut zentrale Rolle in unserem Leben spielen müssen, brauchen wir ebenso dringend für ein glückliches Leben. Hier ein schönes Zitat aus der Nikomachischen Ethik:

“Ohne Freunde möchte niemand leben, auch wenn er alle übrigen Güter besäße.” (1155a5)

Wenn wir all das haben und erreichen, dann können wir uns glücklich schätzen: Also einen vollkommenen Status erreichen, hinter dem es nichts besseres mehr gibt, das wir erstreben wollen können. Welche Handlungsanleitungen Aristoteles uns genau gibt, werden wir uns anschauen, wenn wir über diesen altbackenen Begriff der Tugenden sprechen werden. Bis dahin muss die aristotelische Definition von Glück als Verstandes- und Charaktervervollkommnung mit Freundschaften und Familie alleine dem Glücksverständnis von Urlaubswerbung und der ARD-Themewoche standhalten.

Sie sehen, Aristoteles redet anders als Platon und wirkt lebensnaher. Wenn Sie mehr über artgerechte Haltung erfahren wollen und keine Lust mehr auf Gurken haben, werfen Sie doch einfach einmal direkt einen Blick in die Quelle. z.B.: Aristoteles (2010): Nikomachische Ethik. Übersetzt von Franz Dirlmeier. Bibliogr. erg. Ausg., [Nachdr.]. Stuttgart: Reclam (Universal-Bibliothek, Nr. 8586).

Quelle: http://philophiso.hypotheses.org/129

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