Der „virtuelle Salon“ der Constance de Salm – ein Erschließungsprojekt am DHIP

Constance de Salm

Derzeit ist eine Forschungsgruppe am DHIP damit beschäftigt, die umfangreiche Korrespondenz der Constance de Salm wissenschaftlich zu erschließen. Ziel des Projekts ist eine öffentlich zugängliche Datenbank. Diese wird zum einen Eckdaten der Korrespondenz – Absender, Empfänger, Datum – und zum anderen eine inhaltliche Auswertung enthalten. Technische Grundlage ist ein an der Universität Trier entwickeltes Forschungs- und Datenbanksystem (FuD). Dieses Softwaresystem bildet gleichzeitig eine Arbeits-, Publikations- und Informationsplattform und unterstützt die Zusammenarbeit von räumlich getrennten Arbeitsgruppen in den verschiedenen Phasen des Projekts. Ein Vorteil dieses Systems besteht in dessen großer Flexibilität in den Gestaltungsmöglichkeiten[1].

Der größte Teil der rund 7000 Briefe der Korrespondenz von Constance de Salm befindet sich im Archiv der Société des amis du Vieux Toulon et de sa région im südfranzösischen Toulon. Im Jahre 2010 ist dieser Bestand auf Initiative und mit Mitteln des DHIP digitalisiert worden, sodass die Forschergruppe diesen Bestand mithilfe der Datenbank bequem bearbeiten bzw. erschließen kann.

Schon Constance de Salm (1767–1845) selbst war davon überzeugt, dass diese Briefe über ihre Empfänger hinaus eine breitere Öffentlichkeit interessieren könnten. Für eine von ihr angedachten Edition ließ sie zahlreiche Kopien anfertigen. Zustande kam jedoch nur eine etwa dreißig Briefe umfassende Ausgabe. Sie teilte das Schicksal vieler ihrer Schriftstellerkollegen: Im Paris ihrer Zeit war ihr Name in aller Munde, ihre Texte wurden gedruckt, gelesen und besprochen, sie beteiligte sich an den in Akademien und Journalen geführten Diskussionen, und auf ihren Abendgesellschaften trafen sich Literaten, Wissenschaftler, Politiker, Musiker und bildende Künstler. Doch nach ihrem Tod geriet die Fürstin in Vergessenheit. Erst 2007 wurde ihr Briefroman »Vingt-quatre heures d’une femme sensible« zum ersten Mal seit seiner Veröffentlichung 1824 neu aufgelegt, ein Jahr später erschien eine deutsche Übersetzung. Heute ist es weniger ihr literarisches oder essayistisches Werk, das eine Beschäftigung mit Constance de Salm interessant macht, als vielmehr ihre umfangreiche und weitgefächerte Korrespondenz.

Constance de Salm (geb. de Théis) verbrachte nach ihrer Scheidung von Jean-Baptiste Pipelet und der anschließenden Heirat mit dem rheinischen Adligen Joseph Fürst Salm-Reifferscheidt-Dyck die eine Hälfte des Jahres im Rheinland, die andere in Paris, wo sie regelmäßig Freunde und Bekannte um sich versammelte. Die Unterhaltungen dieser von den Teilnehmern als »cercle«, »réunion« oder »société« bezeichneten Zusammenkünfte wurden zu Zeiten, zu denen sich die Fürstin nicht in Paris aufhielt, in Form von Briefen weitergeführt. Durch diese Briefe hielt sie ihr breites Netzwerk aufrecht, pflegte Freundschaften und Kontakte, brachte Publikationsvorhaben auf den Weg und hielt sich über zahlreiche Belange des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens in Paris auf dem Laufenden. Die Korrespondenz der Constance de Salm bildet somit eine Art »virtuellen Salon« (Christiane Coester), in dem über Politik, Literatur, Gesellschaftsklatsch und das kulturelle Leben in Paris gesprochen wurde.

Constance de Salm legte Wert darauf, einflussreiche Menschen an sich und ihren – virtuellen wie reellen – Salon zu binden. Die »amis« der Fürstin sahen in ihren Abendgesellschaften zwar in erster Linie einen Ort der Geselligkeit, sie nutzten dieses Netzwerk aber auch für ihre Karrieren, wie es in zahlreichen Briefen deutlich wird. Die Korrespondenz bietet einen Einblick in die Austauschprozesse zwischen dem Rheinland und Frankreich sowie in die Netzwerke, in denen sich Constance de Salm in ihrer Mittlerposition zwischen rheinischem Adel und Pariser Wissens- und Kulturbetrieb bewegte.

  1. Für mehr Informationen zum FUD-System der Universität Trier siehe http://fud.uni-trier.de/?site_id=101.

Quelle: http://dhdhi.hypotheses.org/902

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Internationale Tagung der Stiftung DGIA: »Max Weber in der Welt«

Max Weber während einer Tagung auf Burg Lauenstein/Thüringen (bpk, Bild-Nr. 10005704) Max Weber während einer Tagung auf Burg Lauenstein/Thüringen (bpk, Bild-Nr. 10005704) Die Tagung »Max Weber in der Welt« widmet sich der Frage nach der Bedeutung Max Webers und seines universalhistorisch angelegten Werks für die wissenschaftlichen Entwicklungen und Diskussionen in den Gastländern der Auslandsinstitute der Stiftung DGIA. Zum einen soll die Rezeption und Wirkung seiner Studien in Vergangenheit und Gegenwart aufgezeigt und zum anderen diskutiert werden, inwieweit das Werk durch die großen Reisen und Auslandsaufenthalte Max Webers geprägt worden ist. Dabei wird jedoch nicht allein die internationale Wirkungsgeschichte nachgezeichnet, sondern auch die Frage nach dem Aktualitätsbezug, den Grenzen und Potentialen dieses OEuvres gestellt. Zu der Veranstaltung lädt die Stiftung Deutsche Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland (DGIA) anlässlich ihres zehnjährigen Gründungsjubiläums ein. Im Rahmen der Tagung widmen sich Wissenschaftler/innen aus der ganzen Welt, u. a. aus China, Polen, Italien, Großbritannien, dem Libanon und den Vereinigten Staaten der Frage nach der Bedeutung Max Webers und seines universalhistorisch angelegten Werks für den wissenschaftlichen Diskurs in den Gastländern der Auslandsinstitute der DGIA. Gleichzeitig nimmt die Stiftung die Tagung zum Anlass, die Aufnahme von Max Weber in den Stiftungsnamen offiziell bekanntzugeben.   Mittwoch, 4. Juli 2012, Universitätsclub Bonn
14 Uhr Begrüßung
Heinz Duchhardt (Stiftung DGIA)
Staatssekretärin Cornelia Quennet-Thielen (BMBF)
Dominik Geppert (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn)
Andreas Beyer (Deutsches Forum für Kunstgeschichte Paris)
Wolfgang Schieder (Göttingen)
1. Die internationale Weber-Rezeption in der Vergangenheit / Die Rezeption Max Webers durch die Welt
Moderation: Werner Gephart (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Käte Hamburger-Kolleg »Recht als Kultur«)
15.00 Uhr Warschau: Die Reaktion polnischer Intellektueller auf Max Webers Polenschriften
Referentin: Marta Bucholc (Universität Warschau)
15.30 Uhr Moskau: Die Rezeption der Russlandstudien im Kreis der russischen Intelligenz
Referent: Dittmar Dahlmann (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn)
16.00 Uhr Kaffeepause
16.30 Uhr Tokio: Japanische Kontroversen über Max Webers »Protestantische Ethik«
Referent: Wolfgang Schwentker (Osaka University)
17.00 Uhr Istanbul: Die Rezeption Max Webers in der republikanischen Türkei
Referent: Alexandre Toumarkine (Orient-Institut Istanbul)
17.30 Uhr Diskussion
18.00 Uhr Empfang
Donnerstag, 5. Juli 2012
2. Max Webers Rezeption der Welt
Moderation: Wolfgang Seifert (Universität Heidelberg)
09.30 Uhr Rom: Der Romaufenthalt (1901–1903) und Max Webers Verhältnis zum Katholizismus
Referent: Peter Hersche (Universität Bern)
10.00 Uhr Paris: Max Weber und die »Philosophie de l’art« von Hippolyte Taine
Referent: Francesco Ghia (Università degli Studi di Trento)
10.30 Uhr Washington: Max Weber und die USA
Referent: Lawrence A. Scaff (Wayne State University, Detroit)
11.00 Uhr Kaffeepause
11.30 Uhr London: Max Weber and the World of Empire
Referent: Sam Whimster (London Metropolitan University und Käte Hamburger-Kolleg »Recht als Kultur«)
12.00 Uhr Paris: Der »Soziologe« und der Krieg. Max Weber 1914–1920
Referent: Hinnerk Bruhns (L’École des hautes études en sciences sociales, Paris)
12.30 Uhr Diskussion
13.00 Uhr Mittagessen
3. Die internationale Weber-Rezeption in der Gegenwart / Die Rezeption Max Webers durch die Welt
Moderation: Gerd Krumeich (Heinrich Heine-Universität, Max Weber-Gesamtausgabe, Düsseldorf)
14.00 Uhr Max Weber weltweit. Zur Rezeption eines Klassikers in Zeiten des Umbruchs
Referentin: Edith Hanke (Bayerische Akademie der Wissenschaften, Max Weber-Gesamtausgabe, München)
14.30 Uhr Beirut: Max Weber und die arabische Welt
Referent: Stefan Leder (Orient-Institut Beirut)
14.30 Uhr Kairo: Max Weber and the Revision of Secularism in Egypt: The Example of Abdelwahab Elmessiri
Referent: Haggag Ali (Academy of Arts, Egypt)
15.30 Uhr Max Weber und die »universalgeschichtlichen Probleme«
Referent: Gangolf Hübinger (Europa-Universität Viadrina, Frankfurt/Oder)
15.00 Uhr Abschlussdiskussion
   

Quelle: http://maxweber.hypotheses.org/88

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Die Auswahl eines Blogbeitrags für die Slideshow von de.hypotheses.org

  Auf der Startseite von de.hypotheses.org können einzelne Blogbeiträge hervorgehoben und auf diese Weise einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Die entsprechenden Artikel werden von der Redaktion aus allen deutschsprachigen Blogs ausgewählt. Die Veröffentlichung der betreffenden Beiträge erfolgt auf zweierlei Weise, weshalb sich die Startseite in zwei Bereiche gliedert: Der obere Abschnitt, die Slideshow, hebt regelmäßig einen Artikel in besonderer Art und Weise optisch hervor. Zur Erhöhung der Sichtbarkeit wird er vom Team von de.hypotheses.org mit einer thematisch passenden Illustration unterlegt. Der untere Abschnitt der Seite präsentiert den Usern stets mehrere aktuelle Artikel, auf deren Volltext wie gewohnt über den Button ›Weiterlesen‹ zugegriffen werden kann. Wird ein Beitrag für die Slideshow von de.hypotheses.org ausgewählt, erhält der Bloggende über einen Kommentar zum betreffenden Beitrag eine Nachricht. Auf diesem Weg wird der Autor/die Autorin über die Auswahl des Beitrags informiert. Der Kommentar ist gleichzeitig ein Dankeschön für den Beitrag im Namen von de.hypotheses.org und seiner Community.    

Quelle: http://bloghaus.hypotheses.org/335

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Dissertation zu Maximilian Hell

Anlässlich des morgigen Venustransits weise ich auf eine letztes Jahr abgeschlossene Dissertation hin, die sich mit dem Astronomen und Wissenschaftsorganisator Maximilian Hell beschäftigt, der 1769 wegen des damaligen Venustransits eigens nach Norwegen (vgl.) reiste:

Pärr, Nora: Maximilian Hell und sein wissenschafliches Umfeld im Wien des 18. Jahrhunderts. Wien: Dissertation an der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien, 2011, http://othes.univie.ac.at/15782/ (PDF)

Abstract:

Das Ziel dieser Dissertation ist die Darstellung des wissenschaftlichen Umfeldes von Maximilian Hell, der vor 250 Jahren in Wien wirkte, und ihn als typischen Jesuitengelehrten der Aufklärung aufzuzeigen. Die Forschungen konzentrierten sich vorerst auf seinen Aufstieg innerhalb des Jesuitenordens, wobei ihm seine technischen Fähigkeiten von großem Vorteil waren. Er stellte verschiedene Globen, Wasseruhren und Sonnenuhren her. Berühmt wurde er darüber hinaus durch seine Expedition nach Wardoe, seine Beobachtungen des „Venusdurchganges“ und seine Berechnungen des Abstandes von der Erde zur Sonne (1AE). Er war interessiert an der Diversität der Wissenschaften und korrespondierte mit der gesamten europäischen Gelehrtenwelt Es zeigte sich, dass er nicht nur mit seinen Ordensbrüdern, sondern auch mit Benediktinern, Augustinern und Prämonstratensern in wissenschaftlichem Austausch stand. Wesentlich war, dass in der Aufklärung die Klöster als Zentren der Entdeckungen und Erfindungen agierten, weil sie mit Observatorien und Physikalischen Kabinetten ausgestattet waren. Er war Berater von zahlreichen Observatorien. Er erkannte die Notwendigkeit des wissenschaftlichen Austausches und war wesentlich an der Gründung der „Akademie der Wissenschaften“ in Wien beteiligt. Er wusste um die Bedeutung von wissenschaftlichen Veröffentlichungen und stellte astronomische Kalender her. Das Druckrecht beanspruchte er für sich. Es war das Ziel, Hell in seiner wissenschaftlichen Komplexität darzustellen. Weiters wurde versucht die Vielfalt der Erfindungen innerhalb der Klostermauern aufzuzeigen. Die Verwirklichung von Ideen war oft nur möglich durch Gönner innerhalb des Kaiserhauses und seines Adels.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/97048606/

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Redaktionshinweis: H-Soz-u-Kult Chancen-Digest wird neu konzeptioniert

Der unter dieser Rubrik erschienene “H-Soz-u-Kult Chancen-Digest” wird fortan mit neuem Konzept erscheinen. Anstelle einer ‘reinen’ Zusammenfassung von Stellen- und Stipendienanzeigen wird die Rubrik fortan in Einzelbeiträgen über Chancen jeder Art für nicht-promovierte Nachwuchswissenschaftler berichten. Hierbei werden fortan die Stellen- und Stipendienanzeigen zwar auch eine Rolle spielen, allerdings nicht mehr den bisherigen lückenlosen Anspruch verfolgen.

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2012/06/2890/

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aventinus specialia Nr. 38 [04.06.2012]: Abschluss einer Kooperationsvereinbarung mit “einsichten. Kontextualisierung von Geschichte”

http://www.einsichten-online.de Die Kooperationsvereinbarung stellt die bisherige Zusammenarbeit auf eine breitere Basis. So übernimmt »aventinus« für “einsichten” Teile der Öffentlichkeitsarbeit, während Letzteres insbesondere Newsletter- und Mailfunktionalitäten bereitstellt.

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2012/06/2880/

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Gute Policey in Hochstift und Stadt Bamberg

Johannes Staudenmaier, Gute Policey in Hochstift und Stadt Bamberg. Normgebung, Herrschaftspraxis und Machtbeziehungen vor dem Dreißigjährigen Krieg (= Studien zu Policey und Policeywissenschaft), Frankfurt am Main: Klostermann 2012. X, 426 S.
ISBN 978-3-465-04143-6.
€ 59.-

Abstract: Anknüpfend an Konzepte zur Herrschaftspraxis und Normumsetzung sowie Michel Foucaults Überlegungen zur Analytik der Macht untersucht die vorliegende Arbeit die Policeygesetzgebung im Hochstift Bamberg und seiner gleichnamigen Haupt- und Residenzstadt. Es wird ein zeitlicher Bogen gespannt von den ersten Verordnungen Anfang des 15. Jahrhunderts bis zum Jahr 1628, als im Kontext von Dreißigjährigem Krieg und Hexenverfolgungen die umfangreichste Bamberger Policeyordnung überhaupt erlassen wurde. Im Mittelpunkt stehen sowohl die Rekonstruktion der obrigkeitlichen Normgebung als auch eine mikrohistorische Analyse von Herrschaftspraxis und Machtbeziehungen zwischen den verschiedenen an Normgebung und -umsetzung beteiligten Gruppen wie dem Bischof, geistlichen, adligen und bürgerlichen Hofräten, Domkapitel, Stadträten oder Zünften. Dabei kann gezeigt werden, wie der Landesherr und seine Verwaltung in mehreren Etappen versuchten, die Interaktions- und Kommunikationsprozesse zu beschränken und Gesetzgebung sowie Kontroll- und Sanktionsmöglichkeiten zu monopolisieren und zu intensivieren. Andere traditionell am Implementationsprozess partizipierende Akteure steuerten dieser Herrschaftsverdichtung zunächst nur zögerlich entgegen, griffen dann aber auf verschiedene Möglichkeiten des aktiven wie passiven Widerstands zurück. Besonders der Rat der Stadt Bamberg entwickelte sich aufgrund seiner hervorgehobenen Stellung in der Gerichtsorganisation und der lokalen Normenkontrolle zu einem bedeutenden Gegenspieler, der erst im Rahmen der Hexenverfolgungen ausgeschaltet werden konnte.

Quelle: http://www.univie.ac.at/policey-ak/?p=560

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Fussball und Politik: Spiegelungen in der Wasserschlacht

Am 8. Juni beginnt die Europameisterschaft in Polen und der Ukraine. In Ausgabe 08/2012 fragt das MONTAGSRADIO Thomas Urban, Korrespondent der Süddeutschen Zeitung in Warschau und Kiew, nach den politischen und geschichtlichen Echos im Fußball des 20. und 21. Jahrhundert.

Niemand könnte über das deutsch-polnische Beziehungsgeflecht und seine Spiegelungen im Fußball besser Auskunft geben als Thomas Urban. Zuletzt erschien sein Buch “Schwarzer Adler, Weißer Adler. Deutsche und polnische Fußballer im Räderwerk der Politik”, in dem er beschreibt, wie die Geschichte beider Länder in den Fussball hingewirkt hat.

Mit Thomas Urban sprechen Markus Heidmeier und Jochen Thermann über legendäre Spiele, bittere Niederlagen und das lange Warten der Polen auf einen Sieg gegen Deutschland.

Und hier noch die Timeline zu dem Gespräch:

2:00 1927: 1. FC Kattowitz – Wisła Krakau. Frühes Beispiel für deutsch-polnische Konfliktgeschichte im Fußball

5:00 Fußball als Ventil oder Verstärker? “Sport verstärkt Antagonismen”

7:00 WM 1974: Deutschland – Polen. Entspannungspolitik und eine unglückliche Niederlage

9:00 Emotionale Bedeutung: Polen hat seit 1933 nicht gegen Deutschland gewonnen. Polski Komplex: Polen wird von den Deutschen nicht angemessen als Kulturnation wahrgenommen.

12:00 1957 WM-Qualifikation 120 000 Zuschauer Polen – Sowjetunion 2:0

16:00 70er Jahre keine Instrumentalisierung der Erfolge des polnischen Fußballs

19:00 Ukraine: Die Erfolge von Dynamo Kiew unter Walerij Lobanowskyj und der ukrainische Patriotismus

23:00 2006 Deutschland – Polen. Klinsmanns Kabinenspruch und deutsche Überheblichkeit

26:00 2011 Polen – Deutschland 2:2. Wieder kein Sieg. Ausgleich mit dem Schlusspfiff

30:00 1974 Die Wasserschlacht als Betrug an den Polen. Nach der WM schlägt Polen – Niederlande 4:1.

32:00 “Polonia Dortmund”. Polnischer Stolz und polnische Sympathien für die Deutschen durch den Erfolg der polnischen Nationalspieler

35:00 Polens schwieriges Verhältnis zur “preußischen” DDR

38:00 1979 und 1982 WM und EM-Qualifikation gegen die DDR. Harte Spiele und verdorbenes Wasser.

40:00 Komplex Grenzverschiebung: Klose und Podolski.

43:00 Fragebogen

Quelle: http://www.montagsradio.de/2012/06/04/fussball-und-politik-spiegelungen-in-der-wasserschlacht/

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