Wem Hamburg seine heutige Größe verdankt.
Quelle: http://geschichts-blog.blogspot.com/2012/06/fundstuck.html
Geschichtswissenschaftliche Blogs auf einen Blick
Quelle: http://geschichts-blog.blogspot.com/2012/06/fundstuck.html
Derzeit ist eine Forschungsgruppe am DHIP damit beschäftigt, die umfangreiche Korrespondenz der Constance de Salm wissenschaftlich zu erschließen. Ziel des Projekts ist eine öffentlich zugängliche Datenbank. Diese wird zum einen Eckdaten der Korrespondenz – Absender, Empfänger, Datum – und zum anderen eine inhaltliche Auswertung enthalten. Technische Grundlage ist ein an der Universität Trier entwickeltes Forschungs- und Datenbanksystem (FuD). Dieses Softwaresystem bildet gleichzeitig eine Arbeits-, Publikations- und Informationsplattform und unterstützt die Zusammenarbeit von räumlich getrennten Arbeitsgruppen in den verschiedenen Phasen des Projekts. Ein Vorteil dieses Systems besteht in dessen großer Flexibilität in den Gestaltungsmöglichkeiten[1].
Der größte Teil der rund 7000 Briefe der Korrespondenz von Constance de Salm befindet sich im Archiv der Société des amis du Vieux Toulon et de sa région im südfranzösischen Toulon. Im Jahre 2010 ist dieser Bestand auf Initiative und mit Mitteln des DHIP digitalisiert worden, sodass die Forschergruppe diesen Bestand mithilfe der Datenbank bequem bearbeiten bzw. erschließen kann.
Schon Constance de Salm (1767–1845) selbst war davon überzeugt, dass diese Briefe über ihre Empfänger hinaus eine breitere Öffentlichkeit interessieren könnten. Für eine von ihr angedachten Edition ließ sie zahlreiche Kopien anfertigen. Zustande kam jedoch nur eine etwa dreißig Briefe umfassende Ausgabe. Sie teilte das Schicksal vieler ihrer Schriftstellerkollegen: Im Paris ihrer Zeit war ihr Name in aller Munde, ihre Texte wurden gedruckt, gelesen und besprochen, sie beteiligte sich an den in Akademien und Journalen geführten Diskussionen, und auf ihren Abendgesellschaften trafen sich Literaten, Wissenschaftler, Politiker, Musiker und bildende Künstler. Doch nach ihrem Tod geriet die Fürstin in Vergessenheit. Erst 2007 wurde ihr Briefroman »Vingt-quatre heures d’une femme sensible« zum ersten Mal seit seiner Veröffentlichung 1824 neu aufgelegt, ein Jahr später erschien eine deutsche Übersetzung. Heute ist es weniger ihr literarisches oder essayistisches Werk, das eine Beschäftigung mit Constance de Salm interessant macht, als vielmehr ihre umfangreiche und weitgefächerte Korrespondenz.
Constance de Salm (geb. de Théis) verbrachte nach ihrer Scheidung von Jean-Baptiste Pipelet und der anschließenden Heirat mit dem rheinischen Adligen Joseph Fürst Salm-Reifferscheidt-Dyck die eine Hälfte des Jahres im Rheinland, die andere in Paris, wo sie regelmäßig Freunde und Bekannte um sich versammelte. Die Unterhaltungen dieser von den Teilnehmern als »cercle«, »réunion« oder »société« bezeichneten Zusammenkünfte wurden zu Zeiten, zu denen sich die Fürstin nicht in Paris aufhielt, in Form von Briefen weitergeführt. Durch diese Briefe hielt sie ihr breites Netzwerk aufrecht, pflegte Freundschaften und Kontakte, brachte Publikationsvorhaben auf den Weg und hielt sich über zahlreiche Belange des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens in Paris auf dem Laufenden. Die Korrespondenz der Constance de Salm bildet somit eine Art »virtuellen Salon« (Christiane Coester), in dem über Politik, Literatur, Gesellschaftsklatsch und das kulturelle Leben in Paris gesprochen wurde.
Constance de Salm legte Wert darauf, einflussreiche Menschen an sich und ihren – virtuellen wie reellen – Salon zu binden. Die »amis« der Fürstin sahen in ihren Abendgesellschaften zwar in erster Linie einen Ort der Geselligkeit, sie nutzten dieses Netzwerk aber auch für ihre Karrieren, wie es in zahlreichen Briefen deutlich wird. Die Korrespondenz bietet einen Einblick in die Austauschprozesse zwischen dem Rheinland und Frankreich sowie in die Netzwerke, in denen sich Constance de Salm in ihrer Mittlerposition zwischen rheinischem Adel und Pariser Wissens- und Kulturbetrieb bewegte.
Quelle: http://dhdhi.hypotheses.org/902
14 Uhr | Begrüßung |
Heinz Duchhardt (Stiftung DGIA) | |
Staatssekretärin Cornelia Quennet-Thielen (BMBF) | |
Dominik Geppert (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn) | |
Andreas Beyer (Deutsches Forum für Kunstgeschichte Paris) | |
Wolfgang Schieder (Göttingen) | |
1. Die internationale Weber-Rezeption in der Vergangenheit / Die Rezeption Max Webers durch die Welt |
Moderation: Werner Gephart (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Käte Hamburger-Kolleg »Recht als Kultur«) | |
15.00 Uhr | Warschau: Die Reaktion polnischer Intellektueller auf Max Webers Polenschriften |
Referentin: Marta Bucholc (Universität Warschau) | |
15.30 Uhr | Moskau: Die Rezeption der Russlandstudien im Kreis der russischen Intelligenz |
Referent: Dittmar Dahlmann (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn) | |
16.00 Uhr | Kaffeepause |
16.30 Uhr | Tokio: Japanische Kontroversen über Max Webers »Protestantische Ethik« |
Referent: Wolfgang Schwentker (Osaka University) | |
17.00 Uhr | Istanbul: Die Rezeption Max Webers in der republikanischen Türkei |
Referent: Alexandre Toumarkine (Orient-Institut Istanbul) | |
17.30 Uhr | Diskussion |
18.00 Uhr | Empfang |
2. Max Webers Rezeption der Welt |
Moderation: Wolfgang Seifert (Universität Heidelberg) | |
09.30 Uhr | Rom: Der Romaufenthalt (1901–1903) und Max Webers Verhältnis zum Katholizismus |
Referent: Peter Hersche (Universität Bern) | |
10.00 Uhr | Paris: Max Weber und die »Philosophie de l’art« von Hippolyte Taine |
Referent: Francesco Ghia (Università degli Studi di Trento) | |
10.30 Uhr | Washington: Max Weber und die USA |
Referent: Lawrence A. Scaff (Wayne State University, Detroit) | |
11.00 Uhr | Kaffeepause |
11.30 Uhr | London: Max Weber and the World of Empire |
Referent: Sam Whimster (London Metropolitan University und Käte Hamburger-Kolleg »Recht als Kultur«) | |
12.00 Uhr | Paris: Der »Soziologe« und der Krieg. Max Weber 1914–1920 |
Referent: Hinnerk Bruhns (L’École des hautes études en sciences sociales, Paris) | |
12.30 Uhr | Diskussion |
13.00 Uhr | Mittagessen |
3. Die internationale Weber-Rezeption in der Gegenwart / Die Rezeption Max Webers durch die Welt |
Moderation: Gerd Krumeich (Heinrich Heine-Universität, Max Weber-Gesamtausgabe, Düsseldorf) | |
14.00 Uhr | Max Weber weltweit. Zur Rezeption eines Klassikers in Zeiten des Umbruchs |
Referentin: Edith Hanke (Bayerische Akademie der Wissenschaften, Max Weber-Gesamtausgabe, München) | |
14.30 Uhr | Beirut: Max Weber und die arabische Welt |
Referent: Stefan Leder (Orient-Institut Beirut) | |
14.30 Uhr | Kairo: Max Weber and the Revision of Secularism in Egypt: The Example of Abdelwahab Elmessiri |
Referent: Haggag Ali (Academy of Arts, Egypt) | |
15.30 Uhr | Max Weber und die »universalgeschichtlichen Probleme« |
Referent: Gangolf Hübinger (Europa-Universität Viadrina, Frankfurt/Oder) | |
15.00 Uhr | Abschlussdiskussion |
Quelle: http://feedproxy.google.com/~r/kulturwissenschaften/~3/hAtgpyqcwqw/sdk35
Johannes Staudenmaier, Gute Policey in Hochstift und Stadt Bamberg. Normgebung, Herrschaftspraxis und Machtbeziehungen vor dem Dreißigjährigen Krieg (= Studien zu Policey und Policeywissenschaft), Frankfurt am Main: Klostermann 2012. X, 426 S.
ISBN 978-3-465-04143-6.
€ 59.-
Abstract: Anknüpfend an Konzepte zur Herrschaftspraxis und Normumsetzung sowie Michel Foucaults Überlegungen zur Analytik der Macht untersucht die vorliegende Arbeit die Policeygesetzgebung im Hochstift Bamberg und seiner gleichnamigen Haupt- und Residenzstadt. Es wird ein zeitlicher Bogen gespannt von den ersten Verordnungen Anfang des 15. Jahrhunderts bis zum Jahr 1628, als im Kontext von Dreißigjährigem Krieg und Hexenverfolgungen die umfangreichste Bamberger Policeyordnung überhaupt erlassen wurde. Im Mittelpunkt stehen sowohl die Rekonstruktion der obrigkeitlichen Normgebung als auch eine mikrohistorische Analyse von Herrschaftspraxis und Machtbeziehungen zwischen den verschiedenen an Normgebung und -umsetzung beteiligten Gruppen wie dem Bischof, geistlichen, adligen und bürgerlichen Hofräten, Domkapitel, Stadträten oder Zünften. Dabei kann gezeigt werden, wie der Landesherr und seine Verwaltung in mehreren Etappen versuchten, die Interaktions- und Kommunikationsprozesse zu beschränken und Gesetzgebung sowie Kontroll- und Sanktionsmöglichkeiten zu monopolisieren und zu intensivieren. Andere traditionell am Implementationsprozess partizipierende Akteure steuerten dieser Herrschaftsverdichtung zunächst nur zögerlich entgegen, griffen dann aber auf verschiedene Möglichkeiten des aktiven wie passiven Widerstands zurück. Besonders der Rat der Stadt Bamberg entwickelte sich aufgrund seiner hervorgehobenen Stellung in der Gerichtsorganisation und der lokalen Normenkontrolle zu einem bedeutenden Gegenspieler, der erst im Rahmen der Hexenverfolgungen ausgeschaltet werden konnte.
Am 8. Juni beginnt die Europameisterschaft in Polen und der Ukraine. In Ausgabe 08/2012 fragt das MONTAGSRADIO Thomas Urban, Korrespondent der Süddeutschen Zeitung in Warschau und Kiew, nach den politischen und geschichtlichen Echos im Fußball des 20. und 21. Jahrhundert.
Niemand könnte über das deutsch-polnische Beziehungsgeflecht und seine Spiegelungen im Fußball besser Auskunft geben als Thomas Urban. Zuletzt erschien sein Buch “Schwarzer Adler, Weißer Adler. Deutsche und polnische Fußballer im Räderwerk der Politik”, in dem er beschreibt, wie die Geschichte beider Länder in den Fussball hingewirkt hat.
Mit Thomas Urban sprechen Markus Heidmeier und Jochen Thermann über legendäre Spiele, bittere Niederlagen und das lange Warten der Polen auf einen Sieg gegen Deutschland.
Und hier noch die Timeline zu dem Gespräch:
2:00 1927: 1. FC Kattowitz – Wisła Krakau. Frühes Beispiel für deutsch-polnische Konfliktgeschichte im Fußball
5:00 Fußball als Ventil oder Verstärker? “Sport verstärkt Antagonismen”
7:00 WM 1974: Deutschland – Polen. Entspannungspolitik und eine unglückliche Niederlage
9:00 Emotionale Bedeutung: Polen hat seit 1933 nicht gegen Deutschland gewonnen. Polski Komplex: Polen wird von den Deutschen nicht angemessen als Kulturnation wahrgenommen.
12:00 1957 WM-Qualifikation 120 000 Zuschauer Polen – Sowjetunion 2:0
16:00 70er Jahre keine Instrumentalisierung der Erfolge des polnischen Fußballs
19:00 Ukraine: Die Erfolge von Dynamo Kiew unter Walerij Lobanowskyj und der ukrainische Patriotismus
23:00 2006 Deutschland – Polen. Klinsmanns Kabinenspruch und deutsche Überheblichkeit
26:00 2011 Polen – Deutschland 2:2. Wieder kein Sieg. Ausgleich mit dem Schlusspfiff
30:00 1974 Die Wasserschlacht als Betrug an den Polen. Nach der WM schlägt Polen – Niederlande 4:1.
32:00 “Polonia Dortmund”. Polnischer Stolz und polnische Sympathien für die Deutschen durch den Erfolg der polnischen Nationalspieler
35:00 Polens schwieriges Verhältnis zur “preußischen” DDR
38:00 1979 und 1982 WM und EM-Qualifikation gegen die DDR. Harte Spiele und verdorbenes Wasser.
40:00 Komplex Grenzverschiebung: Klose und Podolski.
43:00 Fragebogen
Quelle: http://www.montagsradio.de/2012/06/04/fussball-und-politik-spiegelungen-in-der-wasserschlacht/