Zuwanderer im Mittelalter: Matthias Hardt über den Landesausbau östlich der Elbe
Tumba-Deckplatte des Grafen Wiprecht von Groitzsch aus Sachsen, der den Migrationsaufruf gezeichnet haben soll. Möglicherweise ist die Zeichnung aber auch gefälscht. Foto: KaterBegemot, Wikipedia
„Gürtet Euch, ihr starken Söhne und kommt, all ihr Kriegsleute… Die Heiden sind schlimm, aber ihr Land ist sehr gut an Fleisch, Honig, Geflügel und Mehl und, wenn es bebaut wird, voller Reichtum der Ernten vom Lande. (…) Daher, oh ihr Sachsen und Franken, Männer aus Lothringen und Flandern, ihr berühmten Bezwinger der Welt, hier könnt ihr Eure Seele retten und, wenn es Euch so gefällt, das beste Land zum Bewohnen gewinnen.“
Dieser Aufruf von sächsischen Geistlichen und weltlichen Herrschern spiegle die Stimmung im 12. Jahrhundert gut wider, sagte Matthias Hardt bei seinem Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung am 29. Juni. Der Historiker am Geisteswissenschaftlichen Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas an der Universität Leipzig befasste sich in seinem Vortrag mit der Zuwanderung zwischen dem 12.
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Vom „Sinn“ und „Unsinn“ eines „islamischen“ Mittelalters
von Hans-Peter Pökel und Torsten Wollina
Was ist Geschichte ohne Periodisierung? Stiftet nicht erst Periodisierung einen Sinn, indem sie dem Betrachtenden die Konstitution einer „Kette“ von Ereignissen sowie deren Einbettung in historische Kontexte und Interpretation in Bezug auf Wandel oder Kontinuität ermöglicht? Dass sich aber so identifizierte Transformationen nicht immer nur an spezifischen Ereignissen festmachen lassen, ergibt sich bereits durch den vergleichenden Blick auf die facettenreichen Lebensäußerungen und -zusammenhänge von Menschen und Gesellschaften, die die Betrachtung von Epochen und ihren Grenzen bereichern, hinterfragen oder ergänzen. Historikerinnen und Historiker sind sich dieser Umstände bewusst, wenn sie das analytische Werkzeug der Periodisierung nutzen. Dieser Beitrag soll die Probleme, die sich aus der Verwendung des Begriffes „Mittelalter“ im Kontext des islamisch geprägten Orients ergeben, aufzeigen sowie seine wissenschaftstheoretischen Grundlagen umreißen. Abschließend geht er auf Perspektiven diesbezüglich ein, die sich aus den Forschungsprojekten der beiden Autoren ergeben.
In der modernen Geschichtswissenschaft zu Europa ist der Begriff des Mittelalters als Epochenbezeichnung längst nicht mehr selbstverständlich. Für die noch in der älteren
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Quelle: http://trafo.hypotheses.org/4073
mediaevum.net: GND/BEACON-Unterstützung für Angebote der Monumenta Germaniae Historica
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Hermaphroditen am Rand der Welt: Die Hereford-Karte
Mittelalterliche Kartenmaler waren notorisch unfähig, kleinere Gegenstände als die ganze Welt zu zeichnen, hat es etwas sarkastisch ein Historiker formuliert. Erhalten, bekannt und vielfach auch bewundert sind jedenfalls vor allem Mappaemundi, Karten, die die gesamte Erde…
Zweigeschlechtlich, autogam und schwanger – ein Mönch in der spätmittelalterlichen Auvergne
Über Mönche, die „beiderlei Geschlecht haben“ hat Brendan Röder hier im Blog schon gehandelt: https://intersex.hypotheses.org/2237, der Topos des schwangeren Mönches ist auch aus anderes Kontexten (ohne Verbindungen zu Fragen des Hermaphroditismus) bekannt, man denke an Zapperis…
mediaevum.net: Regesta Imperii plus
Frauenlobs androgyne ‚imaginatio‘ der Minne
Es lohnt sich deshalb, noch einmal einen Schritt vor die graphische Bildförmigkeit des Hermaphroditen zurückzugehen. Bevor in der alchemischen Überlieferung eine imago des Hermaphroditen sichtbar wurde, entwarf der 1318 gestorbene Dichter Heinrich von Meißen genannt Frauenlob…
Frauenlobs androgyne ‚imaginatio‘ der Minne
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Der androgyne Adam in der Alchemie
Der androgyne Adam in der Alchemie Die hohe Bedeutung der Androgynie in der Alchemie ist vor dem Hintergrund eines geschlechtlich determinierten und sexualisierten Weltbildes zu verstehen, das die Alchemie mit der Hermetik, der Kabbala und der…