Quelle: https://visual-history.de/2024/12/16/paul-rezension-bakir-sehen-hoeren-mitmachen/
Archiv-August 2024
Quelle: https://visual-history.de/2024/08/02/archiv-august-2024/
Alles und Nichts
Quelle: https://visual-history.de/2024/06/24/opitz-alles-und-nichts/
Visuelle Öffentlichkeit im Nationalsozialismus.Pressefotografie in Österreich 1938-1945
„Back in the USSR“
Die erstmalige persönliche Teilnahme des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj an der diesjährigen UN-Vollversammlung 2023 in New York und an einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats[1] haben die Abwesenheit des von ihm angesprochenen Gegenübers, des russischen Präsidenten Wladimir Putin, sichtbar gemacht – eine Leerstelle, die aufgrund der Forderung des russischen UN-Botschafters, dem ukrainischen Präsidenten das vorgesehene Eröffnungsstatement der Sicherheitsratssitzung im letzten Moment zu entziehen, noch deutlicher wurde. Nach der Annexion der Krim hatte sich Putin 2015 noch mit einer Rede an die 70. UN-Generalversammlung gewandt, in der er unter anderem auch den Krieg der Separatisten im Donbas gegen die Ukraine zu rechtfertigen suchte.[2] Den Wettbewerb um die globale Medienöffentlichkeit, deren Aufmerksamkeit Wladimir Putin mit dem Besuch des wieder ernannten chinesischen Außenministers Wang Yi im Kreml am selben Tag zu gewinnen versuchte, hat der ukrainische Präsident aktuell wohl für sich entscheiden können.
Will man sich die visuelle (Re-)Präsentation der Rolle von Putin in dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine vor Augen führen, erscheint ein Blick in den Kreml notwendig: „Die russische Aggression kehrt langsam an ihren Ausgangspunkt zurück“[3] – in etwa diesen Worten hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner allabendlichen Video-Ansprache am 25. Juni 2023 sowohl die beginnenden, bis heute regelmäßigen, ukrainischen Drohnenangriffe auf russisches Territorium als auch die Rebellion der Söldnertruppe Wagner unter dem Kommando ihres Anführers Jewgeni Prigoschin zusammengefasst.
Der sogenannte Marsch der Gerechtigkeit auf Moskau der im Krieg gegen die Ukraine eingesetzten Söldnergruppe Wagner, der sich gegen deren bevorstehende Eingliederung unter das Kommando der russischen Streitkräfte richtete, sowie der am selben Tag erfolgte Abbruch und nicht zuletzt die Meldung vom Tod ihres Anführers Jewgeni Prigoschin und einem Teil seiner Vertrauten bei einem Flugzeugabsturz genau zwei Monate nach der Rebellion: All diese Ereignisse verweisen auf die Rolle des russischen Präsidenten Wladimir Putin, der zu Recht als eine Schlüsselfigur des Geschehens angesehen wird. Um die in diesen Zusammenhängen vermittelten Charakteristika dieser Figur deutlich zu machen, soll im Folgenden das Auftreten des russischen Präsidenten an jenem Ort in den Fokus gerückt werden, von dem aus dieser – wenigstens symbolisch – Krieg und Rebellion zu beherrschen vorgibt: das präsidiale Amtszimmer im Kreml als TV-Studio.
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Quelle: https://visual-history.de/2023/10/30/pribersky-back-in-the-ussr/
Robert Lebeck. Hierzulande
„Ich bin viel gereist in meinem Fotografenleben, doch um ein spannendes Foto aufzunehmen, brauchte ich eigentlich nur vor die Haustür zu treten, und das habe ich oft getan.“
Der in Berlin geborene Robert Lebeck (1929-2014) war einer der großen deutschen Fotojournalisten. Hierzulande versammelt eine Auswahl seiner Reportagen aus Deutschland von 1955 bis 1983.
Die Zusammenschau ist ein fotografisches Kleinod: die Rebellion einer jungen Generation im Nachkriegsdeutschland; Ost-Berliner:innen vor dem Mauerbau beim Einkauf auf der Neuköllner Karl-Marx-Straße; Kampen auf Sylt, das sich in den 1950er Jahren vom Fischerdorf zum Tummelplatz für die Reichen und Schönen entwickelte; die Freilassung der letzten deutschen Kriegsgefangenen 1955 im Grenzbahnhof Herleshausen; die Eindrücke des politischen Lebens der Bonner Republik; persönliche Porträts von Prominenten, wie Maria Callas, Alfred Hitchcock, Romy Schneider und Elvis Presley.
Mit seiner charismatischen Gabe zur stillen Beobachtung kam Robert Lebeck den Menschen nahe. Er fotografierte, wenn geküsst, getrunken und getanzt, aber auch wenn geweint und gelitten wurde.
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Quelle: https://visual-history.de/2023/09/12/robert-lebeck-hierzulande/
Agentin und Gründerin: Maria Eisner
Bis in die 1990er Jahre wurde die Rolle von Maria Eisner als „Secretary and Treasurer“ immer wieder mit Sekretärin und Schatzmeisterin oder Büroleiterin im Gründerkreis der legendären Magnum-Männer übersetzt.[1] Jubiläumsschriften, Dokumentationen und Kurzbiografien weisen Eisner bis heute immer wieder als italienische Fotografin aus, verschweigen dabei aber Teile ihres Werdegangs oder deuteten ihren Einfluss auf die von ihr gegründeten Agenturen und der dort arbeitenden Fotografen nur vage an.[2] Infolge ihres frühen Rückzugs aus dem Agenturgeschäft im Jahr 1951 sind ihre Verdienste um Assignments, Editionen und Bildrechte im frühen Bildermarkt sowie ihre Bedeutung als wichtige Mentorin bedeutender Fotograf:innen bis heute wenig beachtet.
Die Bildbände zu den Jubiläen von Magnum begnügten sich bislang mit kurzen biografischen Notizen zu ihr, während die Werdegänge und Werke der Fotograf:innen ausführlich dargestellt wurden.[3] Im Jahr 1985 erzählte Richard Whelan in seiner Robert Capa-Biografie beiläufig von der Bedeutung Maria Eisners für dessen Werdegang.[4] Mit der Ausstellung „Alliance Photo – Agence Photographique 1934-1940“ in der Bibliothèque Historique de la Ville de Paris“ im Jahr 1988 wiesen ihr Thomas Michael Gunther und Marie de Thézy zwar den gebührenden Platz in der Fotografiegeschichte zu, aber außerhalb der Fachkreise fand dies nur wenig Beachtung.[5]
Im Jahr 2010 kuratierte Cynthia Young die Ausstellung zur spektakulären Wiederentdeckung des „Mexican Suitcase“, der einen Teil der verschollen geglaubten Negative aus dem Spanischen Bürgerkrieg von Robert Capa, David Seymour und Gerda Taro enthielt, ohne die Rolle Eisners und von Alliance Photo genauer auszuführen.
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Quelle: https://visual-history.de/2023/07/17/hartmann-agentin-und-gruenderin-maria-eisner/
Urban Eyes
New York: Faszinosum – Freiheit – Vielfältigkeit – Überwältigung – Chaos – Orientierungslosigkeit. So in etwa erging es in den 1930er und 1940er Jahren auch jenen deutschsprachigen Fotograf:innen, die sich nach der Passage in die Emigration auf den Straßen in der US-amerikanischen Metropole wiederfanden. Die Großstadt war einigen von ihnen durch Medien der Weimarer Republik bekannt. Ihre Ankunft fand jedoch nicht im Kontext einer Reise statt, in der Sightseeing an erster Stelle stand.
Mit Machtantritt der Nationalsozialisten etablierte sich New York als Ankunftsstadt für deutschsprachige Kunstschaffende und Fotograf:innen, denen die Flucht aus Europa gelungen war. Aufgrund politischer, religiöser, sexueller oder künstlerischer Verfolgung hatten sie Deutschland verlassen müssen. Über mehrere Staatsgrenzen hinweg, über Zwischenstationen und Internierungslager gelangten sie mit unterschiedlichen Kenntnissen, Kameratypen, Ausbildungen und Emigrationsverläufen per Schiff zwischen 1933 und 1941 in die US-amerikanische Metropole.
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Quelle: https://visual-history.de/2023/06/26/roth-urban-eyes/
Münchner Illustrierte Presse (1923 bis 1933): von Otto A. Hirth bis Stefan Lorant
Das Blatt mit den großen Namen seiner Bildberichterstatter und dem Ruf seines letzten Chefredakteurs in der Weimarer Republik Stefan Lorant gilt bis heute als Keimzelle des modernen Bildjournalismus. Angaben zur Zeitschrift und zu ihrer Redaktion sind oft unvollständig oder falsch, in der nationalen und internationalen bildjournalistischen Literatur lebt sie jedoch beständig fort.[1]
Der Fotojournalist Tim N. Gidal prägte ein bis heute mächtiges Narrativ: „Die Photoreportage hatte 1929 bei der Münchner den entscheidenden Schritt zu einem klar umrissenen Selbstverständnis getan. Dasselbe gilt für den Photojournalismus als Ganzes.“[2] Zum Beweis listete Gidal ein Feuerwerk von Reportagen der Jahre bis 1932 auf. Obwohl Stefan Lorant Gidal später die Urteilsfähigkeit absprach,[3] nahm er gerne den Titel des Paten im modernen Fotojournalismus an. Gisèle Freund schrieb hierzu später das akademische Testat: „Lorant kam als erster auf die Idee, Reportagen machen zu lassen.
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Quelle: https://visual-history.de/2023/06/19/hartmann-muenchner-illustrierte-presse-1923-bis-1933/
Falsches Feuer
Welche besondere Sorgfalt bei der redaktionellen Verwendung von historischen Fotos nötig ist, konnte man zuletzt im Kontext des 90. Jahrestages des Reichstagsbrandes im Februar 2023 beobachten. In vielen Tageszeitungen, Dokumentationen oder Fernsehberichten wurde an das Ereignis erinnert, denn bis heute sind die Hintergründe der Brandstiftung umstritten. Die lange Zeit dominierende These, der Niederländer Marinus van der Lubbe habe den Brand allein gelegt, wird seit länger Zeit kritisch hinterfragt.[1] Wenn über ein solches historisches Ereignis und dessen Deutung berichtet wird, stellt sich in vielen Zeitungs- und Online-Redaktionen zwangsläufig die Frage nach der Bebilderung. Im Kontext des Reichstagsbrandes kommt es dabei häufig zu ungenauen oder falschen Darstellungen, da es nur sehr wenige Aufnahmen gibt, die tatsächlich am Abend des 27. Februars 1933 entstanden sind und den brennenden Reichstag zeigen. In den einschlägigen Bildagenturen werden darüber hinaus aber auch vermeintlich „echte“ Fotos vertrieben, die einer genauen Überprüfung bedürfen.
Eines der bekanntesten Motive, das häufig zur Bebilderung des Brandes benutzt wird, zeigt eine kleinere Gruppe von Passanten, die den brennenden Reichstag beobachten.
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Quelle: https://visual-history.de/2023/05/12/koetzing-falsches-feuer-bilder-reichstagsbrand/