Fremdheit ohne Entfremdung. Über die Aktualität alltäglicher Fremdheit am Beispiel der Figur des Backpackers

verfasst von Meta Cramer

Was ist Fremdheit? Georg Simmels populäre Beschreibung des Fremden, als „der Wandernde, […] der heute kommt und morgen bleibt“ (Simmel 1908: 685), gilt auch noch heute häufig als Ausgangspunkt soziologischer Überlegungen zu Fremdheit und Entfremdung.

Aktuell findet eine breite theoretische wie empirische Auseinandersetzung mit dem Thema Fremdheit statt. Vor dem Hintergrund weitläufiger Forschung im Bereich Migrationssoziologie sowie Netzwerk- und Systemtheorie beschäftige ich mich im vorliegenden Essay mit einem Wandernden, wie ihn Simmel 1908 als Metapher zur Beschreibung von Fremdheit heranzieht. Simmel betrachtet Fremdheit als eine Normalität sozialer Beziehungen in der Moderne, wodurch sein Fremdheitsbegriff entgegen dem alltäglichen Gebrauch nicht an räumliche oder kulturelle Distanz gebunden ist. Das vorliegende Essay geht der Frage nach ob Simmels kontraintuitiver Fremdheitsbegriff auch heute noch analytisches Potential für moderne Phänomene besitzt. Dazu vollziehe ich Simmels Beschreibung von Fremdheit am Beispiel des Backpackings nach, welches sich durch die Suche nach Fremdheit auf Reisen charakterisieren lässt. In der Arbeit zeige ich, dass sich viele semantische wie strukturelle Parallelen in Simmels Beschreibung des Fremden und der Selbstbeschreibung heutiger Backpacker_innen finden lassen, was die Aktualität Simmels Begriff unterstreicht.

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Quelle: http://soziologieblog.hypotheses.org/10804

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Ein Refugium in der Arena?

Ein refugium auf Latein ist im Allgemeinen etwas, wo man Zuflucht sucht. Es ist kein technischer Term, also wenn jemand sagen würde „geh mal in dein refugium„, ist nicht für jeden sofort klar, was gemeint ist. Nur wenn Eltern das Schlafzimmer ihres Kindes immer refugium nennen, könnte es in einer kleinen Sprachgemeinschaft wie der Familie eine konkrete Bedeutung bekommen. Das Kind würde sich – vielleicht nörgelnd, aber ohne sich über den Wortgebrauch zu wundern -, in sein Schlafzimmer begeben. Man kann hier von einem Idiolekt, wenn es um die Sprache von Einzelpersonen geht, oder einem Soziolekt, wenn es um die Sprache einer bestimmten Gruppe geht, sprechen.

Für Latein wissen wir natürlich wenig über solche kleine Sprachgemeinschaften, aber eine Inschrift aus dem 4. Jhr aus Thessaloniki scheint davon ein Beispiel zu geben:

[D(is)]   Μ(anibus)
– – – – Maximinus · qui vi–
[xit an]ṇis · L · cives nat(us) Iusci
[vico] Sirmese, collegiatus
[lud]i centinari, vixillarius,
[bes]ṭiaris, presus a leopardo
[—-]ụ refugio et mortus
[Thessa]ḷonice munere. Dom–
– – –– –us et Nico contuber–
[nalis fec]ẹrunt.

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Quelle: https://parerga.hypotheses.org/18

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Save the date! DARIAH-DE Grand Tour 2018

Vom 19. bis zum 21. September 2018 lädt DARIAH-DE alle an digitalen Geisteswissenschaften Interessierten zu einer Grand Tour nach Darmstadt ein. Mit dieser Veranstaltung werden acht Jahre intensive und produktive Zusammenarbeit im Projekt und mit den Kooperationspartnern gewürdigt, die DARIAH-DE-Infrastruktur und ihr Angebotsportfolio präsentiert und der Entwicklungsstand im Bereich der digitalen Geistes- und Kulturwissenschaften gemeinsam mit zahlreichen Expertinnen und Experten reflektiert.

Die dreitägige Veranstaltung setzt sich aus einer Reihe von offenen, vor allem den Austausch fördernden Programmpunkten und themenfokussierten Formaten zusammen:

Ein Vorprogramm mit Workshops, einem TextGrid-Nutzertreffen und einer Unconference für Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, das in Kooperation mit dem TEI-Konsortium, mit CLARIN-D und der Open Knowledge Foundation gestaltet wird, eröffnet das Event am ersten Tag.
Das Kernprogramm der Konferenz beginnt am zweiten Tag mit DARIAH-DE-Workshops zu aktuellen DH-Topics aus den Bereichen Forschungsdatenmanagement, Annotationen, Linked Open Data, Topic Modeling, Normdaten und kontrollierte Vokabulare sowie Geodaten. DARIAH-DE-Highlights werden mit Impulsvorträgen vorgestellt und in einer Postersession mit Live-Vorführungen zum Anfassen und Ausprobieren präsentiert. Auch unsere Forschungspartner und -projekte können sich hier präsentieren.

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Quelle: http://dhd-blog.org/?p=8763

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Vegetarisches auf Ausstellungen

Ausstellungen hatten um 1900 eine Bedeutung, die weit über jene von Konsum-, Freizeit- oder Gesundheitsmessen heute hinausging. Sie waren das „wichtigste Medium der Popularisierung des neuesten wirtschaftlichen, technischen und wissenschaftlichen Wissens“[1]. Neben der Verbreitung von Information dienten sie auch der Vermittlung gesellschaftlicher Prinzipien und Normen. Die Präsenz des Themas Vegetarismus auf Hygiene- oder Haushalts-Ausstellungen kann als Indikator für den Stellenwert der fleischlosen Ernährung gesehen werden.

Die Entwicklung des Ausstellungswesens
Warenausstellungen entwickelten sich Ende des 18. Jahrhunderts aus Präsentationen von (Kunst-)Gewerbeprodukten[2]. Ab dem Beginn des 19. Jahrhunderts stellten Hersteller von Gebrauchsgegenständen, Lebensmitteln, Konsumgütern oder Maschinen ihre Produkte auf Landes- und Gewerbeausstellungen zur Schau. Organisiert wurden die Veranstaltungen meist von Vereinen, deren Entwicklung eng mit jener des kommerziellen Ausstellungswesens verbunden war[3].

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Quelle: https://veggie.hypotheses.org/224

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Vortrag zur Chemie des Zement an der Uni Wien, 21.11.2017

Ist das nicht schön, für kommenden Dienstag ist folgender Vortrag angekündigt:

„Zement – Die Chemie eines der bedeutendsten Bindemittel der Welt“

Dr. Isabella Jandl, Firma Baumit, spricht über die Herstellung und Zusammensetzung von Zement und dessen Bedeutung für das Bauwesen.

Zeit: Dienstag, 21. 11. 2017, 16.30 Uhr

Ort: Universität Wien, Fakultät für Chemie, Währinger Straße 42, 1090 Wien, Joseph Loschmidt Hörsaal

Mehr Info: https://chemie.univie.ac.at/fileadmin/user_upload/fak_chemie/aktuelles/vortraege_veranstaltungen/JandlIsabella_Nov17.pdf

Quelle: https://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022638264/

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Vortrag zur Chemie des Zement an der Uni Wien, 21.11.2017

Ist das nicht schön, für kommenden Dienstag ist folgender Vortrag angekündigt:

„Zement – Die Chemie eines der bedeutendsten Bindemittel der Welt“

Dr. Isabella Jandl, Firma Baumit, spricht über die Herstellung und Zusammensetzung von Zement und dessen Bedeutung für das Bauwesen.

Zeit: Dienstag, 21. 11. 2017, 16.30 Uhr

Ort: Universität Wien, Fakultät für Chemie, Währinger Straße 42, 1090 Wien, Joseph Loschmidt Hörsaal

Mehr Info: https://chemie.univie.ac.at/fileadmin/user_upload/fak_chemie/aktuelles/vortraege_veranstaltungen/JandlIsabella_Nov17.pdf

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022638264/

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Undurchschaubare Zukunft. Die Begrenztheit des Wissens bei Alfred Schütz und Ulrich Bröckling

17.11.2017 von David Passig

„Ich weiß, dass ich nicht weiß“, lautet ein bekanntes, Sokrates zugeschriebenes Bekenntnis, das offenbart, dass auch die Kenntnis des eigenen Nichtwissens ein Wissen darstellt.1 Diese Einsicht lässt sich auch auf kontingente Ereignisse in der Zukunft anwenden: Zu wissen, dass man nicht weiß, was geschehen wird, ist für sich gesehen bereits ein Wissen, das Relevanz in den Handlungen von Akteuren erlangen kann. Die Suche nach den verschiedenen Formen dieses Wissens über das eigene Nichtwissen prägt gegenwärtig wesentlich die Diskussionen im Graduiertenkolleg 1919.

Dabei hat sich vor allem die von Ulrich Bröckling vorgeschlagene Unterscheidung zwischen known unknowns und unknown unknowns als ein interessanter Denkansatz herausgestellt, der jedoch, wie sich gezeigt hat, für die weitere Arbeit sicherlich der Präzisierung bedarf.2 Im Folgenden soll der Versuch unternommen werden, die fruchtbaren Gedanken Bröcklings mit Hilfe der Lebenswelt-Theorie von Alfred Schütz zu erweitern und dabei möglicherweise einen Beitrag zu dieser Präzisierung zu leisten. Dabei verstehen sich meine Ausführungen zunächst einmal als eine Art Gedankenexperiment und als Angebot zu weiterführenden Diskussionen.

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Quelle: http://grk1919.hypotheses.org/324

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Stellenausschreibung: stud. / wiss. Hilfskraft

Die Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz sucht zur Mitarbeit in der Arbeitsstelle „Controversia et Confessio: Quellenedition zur Bekenntnisbildung und Konfessionalisierung (1548-1580)“ zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine studentische / wissenschaftliche Hilfskraft für 9 Std. / Woche.

Die vollständige Ausschreibung findet sich unter:

http://www.adwmainz.de/fileadmin/adwmainz/Stellenausschreibungen/Ausschreibung_HiWi_Akademie.pdf

Bewerbungsfrist ist der 15.12.

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Quelle: http://dhd-blog.org/?p=8755

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