Die (Ver)fassung wahren – „Constitutional Cultures in Comparative Perspective“

Ein Tagungsbericht der Tagung des Käte Hamburger Kollegs „Recht als Kultur“, 22. bis 24. November 2017 in Bonn verfasst von Hendrik Erz

Das Käte Hamburger Kolleg „Recht als Kultur“ in Bonn unter Leitung von Werner Gephart steht mit seinem Ansatz rechtssoziologischer Forschung in einer langen Tradition, die bis zu Max Weber zurückreicht, der in seinem Hauptwerk Wirtschaft und Gesellschaft (1921/1922) bereits zahlreiche auf die Legalität und Legitimität des Staates zielende Definitionen zu Grunde gelegt hat. Bereits in der ersten Projektphase von 2010 bis 2016 hat das KHK die wechselseitigen Bezüge zwischen verschiedenen Funktionssystemen der Gesellschaft nach eigenen Angaben „neu vermessen“. In der zweiten Projektphase steht nun „das Verhältnis von Recht und Politik im Zentrum der Aufmerksamkeit, wie es u. a. in Verfassungen gerinnt“ (vgl. die Homepage des Kollegs). Erste Ergebnisse dieser zweiten Projektphase wurden nun auf der Jahrestagung „Constitutional Cultures in Comparative Perspective“ vom 22.

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Quelle: http://soziologieblog.hypotheses.org/10891

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Die Damen der Kaiserin: Der Orden der „Sklavinnen der Tugend“ (Teil 2)

Neben der im letzten Blogeintrag vorgestellten Satzung des Ordens ist die von Ferdinand Albrecht von Braunschweig-Wolfenbüttel mitgeteilte, von Köhler für seine „Münz-Belustigung“ leicht bearbeitete Liste der Mitglieder1 eine der wenigen Quellen, die Auskunft über den Charakter der Vereinigung der „Sklavinnen der Tugend“ geben kann. Diese Liste wird hier im Anhang in bearbeiteter Form wiedergegeben: Die Damen wurden identifiziert und in den meisten Fällen mit Hinweisen auf biographische Angaben versehen. Auch wenn besonders letzteres noch fragmentarisch ist, da hier natürlich weder Literatur noch Archivmaterial umfassend berücksichtigt werden konnten, ergeben sich dadurch einige Erkenntnisse.

 

Zunächst einmal wird schnell deutlich, dass die Zusammenstellung nicht nur den Stand der Mitgliedschaft im Jahr 1675 wiedergibt, als der Herzog von Braunschweig in Wien weilte und seine Gemahlin Mitglied im Orden wurde. Vielmehr umfasst sie alle, zumindest alle dem Herzog bekannt gewordenen Damen, die Mitglied waren und von denen einige bereits verstorben waren2. Köhler hat die Liste um eine Dame ergänzt; einen weiteren Namen liefert die Akte im Staatsarchiv Aurich, aus der im letzten Blog auch die Satzung wiedergegeben wurde, sowie der Beitrag von KLaus Feder über das Ordenszeichen.

Damit sind jetzt 71 Damen bekannt, die der Vereinigung angehörten.

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Quelle: http://kaiserin.hypotheses.org/331

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Der Raum des Glaubens in der modernen Gesellschaft

Von Eva Schlotheuber In der modernen Gesellschaft ist der Glaube keine nennenswerte Größe mehr, daran hat auch das lange Lutherjahr nichts geändert. Für die jungen Semester an den Universitäten ist der christliche Glaube überwiegend ein Buch mit sieben Siegeln, ein überbewertetes Thema, dessen gesellschaftsformende und geschichtsmächtige Wirkungen eher irritieren, jedenfalls Vergangenheit sind. Aus dieser Perspektive betrachtet ist es natürlich nicht einfach, die Bedeutung von Religion und Glaubensüberzeugungen als Lebensorientierung bei anderen tiefergehend zu verstehen oder aufzugreifen. Wir sind in diesen Fragen ein Gesprächspartner mit … „Der Raum des Glaubens in der modernen Gesellschaft“ weiterlesen

Quelle: https://gts7000.hypotheses.org/397

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CLARIN – die kompetenzorientierte Lösung in der Datenvernetzung

Zugang zu linguistischen Sprachressourcen mit nur einem Login. Ein großes Versprechen. Dahinter steckt das Projekt, welches Prof. Dr. Andreas Witt in dem Vortrag vom 20. Juli 2017 vorstellte. CLARIN[1] steht für „Common Language Resources and Technology Infrastructure“ und der Name ist Programm. Das Konzept: an verschiedenen Standorten werden Ressourcen zur Verfügung gestellt, die Computerlinguisten, weitere Geisteswissenschaftler und weitere Interessierte nutzen können. Das Ziel ist die Schaffung einer gemeinsamen Infrastruktur, die den Zugang herstellt, unabhängig von Institutionen, Nationen oder Disziplinen. Deshalb ist auch die Zielgruppe nicht bloß auf Computerlinguisten beschränkt.

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Quelle: https://dhc.hypotheses.org/491

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Tagungsbericht der 2. Tagung des Arbeitskreises „Geschichtswissenschaft und Digitale Spiele“

Tagungsbericht von Corinna Grünklee

Tagungsbeiteildigte beim „Stell-Dich-Ein“

Am 15. und 16. September 2017 fand die 2. Tagung des Arbeitskreises „Geschichtswissenschaft und Digitale Spiele“ an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf statt. Der Arbeitskreis „Geschichtswissenschaft und Digitale Spiele“ beschäftigt sich seit seiner Gründung (2016) mit geschichtswissenschaftlichen Fragestellungen rund um das (digitale) Spiel. Ziel der Tagung war unter dem Titel Geschichte von/mit/in digitalen Spielen verschiedene Perspektiven auf die Beschäftigung mit der neuen historischen Repräsentationsform zu diskutieren. Tobias Winnerling eröffnete die Vortragsreihe des ersten Tagungstages und stellte Programm wie auch Referierenden vor.

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Quelle: http://gespielt.hypotheses.org/1775

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Über den Selbsterhalt der Republik. Eine gemäßigte Konzeption des Ausnahmezustandes in den Federalist Papers

Schlüsselwörter
Republik, Selbsterhalt, Sicherheit, Freiheit, Federalist Papers

Zusammenfassung
Der Diskurs über den republikanischen Selbsterhalt in den Federalist Papers manifestiert sich anhand der Kompetenzzuschreibungen an die Exekutive. Ihr kommt die Aufgabe zu, Freiheit und Sicherheit auch in Krisensituationen nachhaltig herzustellen. Im Zuge einer ideengeschichtlichen Rekonstruktion und einem historischen Blick in die Verfassungswirklichkeit der Vereinigten Staaten ergründet der Beitrag, wie ein ausgewogenes Verhältnis von Freiheit und Sicherheit selbst in Ausnahmesituationen beschaffen sein kann.

Die Gründung einer Republik[1] schließt das Problem ihres Erhalts mit ein. Krisensituationen, die die Existenz einer Republik bedrohen, verweisen seit jeher auf die Notwendigkeit, im Krisenfall jede denkbare Maßnahme zu ergreifen, um die Krise abzuwenden und den Fortbestand des Gemeinwesens zu garantieren. Schon Machiavelli stellte hierzu in den Diskursen über Titus Livius (EA 1531) fest:

„Meine Meinung ist, dass Republiken, die in äußerster Gefahr nicht zur diktatorischen oder einer ähnlichen Gewalt Zuflucht nehmen, bei schweren Erschütterungen zugrunde gehen werden.“ (Machiavelli 1990: 185).

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Quelle: https://emergency.hypotheses.org/1317

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Digital Humanities in der multilingualen Anwendung – zwei Beispiele aus Basel

Im Rahmen des Kolloquium “Digital Humanities – Aktuelle Forschungsthemen” an der Universität zu Köln stellte am 4. Juni Marko Demantowsky, Professor für Neue Geschichte und ihre Didaktik an der Pädagogischen Hochschule FHNW und Mitglied des Instituts für Bildungswissenschaften der Universität Basel, zwei Beispiele für multilinguale Anwendungen in den Digital Humanities vor. Der Index Didacticorum und die Zeitschrift Public History Weekly sind Beispiele für die Nutzung von digitalen Tools für multilinguale Kollaboration zwischen international tätigen Wissenschaftlern. Der Schwerpunkt des Vortrags lag insbesondere auf der Wichtigkeit der digitalen Entwicklung und interdisziplinärer pro-aktiver Zusammenarbeit.

Bereits zu Beginn seines Vortrags stellte Marko Demantowsky heraus, dass sich Multilingualität nicht nur darauf bezieht, auf Englisch kommunizieren zu können: „Allein innerhalb der deutschen Sprache gibt es verschiedene Dialekte, milieuspezifische Soziolekte, generationsspezifische Codes und Lexiken, funktionale und different ausgeformte und verwurzelte Fachsprachen, u.v.m“. Deshalb seien laut Demantowsky Fremdsprachen in diesem „komplexen Systems des Verstehens“ nur ein kleiner Teil von der Gesamtheit.



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Quelle: https://dhc.hypotheses.org/481

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Kosmopolitismus – Forschungsprojekt

Da ich Ihnen gerne näherbringen würde, dass ich nicht nur ab und an meinen Blog mit Inhalt fülle, sondern hauptsächlich an meinen Forschungsprojekten arbeite, wird es nun Zeit, hier auch etwas über meine tatsächliche Arbeit zu schreiben. Ich beschäftige mich seit ca. 1,5 Jahren mit dem Kosmopolitismus – nicht mit jedem Konzept des Kosmopolitismus, sondern mit denjenigen, die wir aus der Antike überliefert haben. Bisher ist eine Publikation daraus entstanden, die in Kürze erscheinen wird. Cicero, über den ich einige Blog-Beiträge geschrieben habe, verarbeitet … Kosmopolitismus – Forschungsprojekt weiterlesen →

Quelle: https://philophiso.hypotheses.org/1341

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„OwnReality. Jedem seine Wirklichkeit“ – Quellen und Forschungsergebnisse zur Kunst im Kalten Krieg (Mittwochstipp 112)

„À chacun son réel“ – unter diesem Motto stand das 6-jährige vom European Research Council geförderte Forschungsprojekt OwnReality, das den Begriff der Wirklichkeit in der Bildenden Kunst in Frankreich, der BRD, DDR und Polen von 1960 bis 1989 in den … Weiterlesen →

Quelle: http://francofil.hypotheses.org/5162

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Texte des RECS #14: Ein Empfehlungsschreiben nach Brüssel. Fürsprachen Friedrich Wilhelms von Brandenburg für Privatinteressen beim Erzherzog Leopold Wilhelm während seiner Statthalterschaft in den Spanischen Niederlanden (1647–1656)

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Irena Kozmanová (RECS)

Unbekannt: Erzherzog Leopold Wilhelm von Österreich, um 1650, Copyright: SPSG, GK I 1338, Foto: Wolfgang Pfauder

In der Geschichte wurde nicht nur befohlen und verordnet, sondern auch gebeten. In der Historiographie der Frühen Neuzeit gibt es Ansätze, die dafür plädieren, bei der Betrachtung der Herrschaftsverhältnisse auch die Kommunikation rund um das Bitten zu berücksichtigen. Das Obrigkeits-Untertanen-Verhältnis würde dadurch besser beleuchtet, als wenn man sich ihm nur über die Befehl-Gehorsam-Perspektive näherte. Das Medium Bittschrift, sehr prominent in der Quellenüberlieferung vertreten, erlebt daher Konjunktur.[1]

Gebeten wurde aber nicht nur vertikal, bei einem hierarchisch höherstehenden Gegenüber, sondern auch horizontal – und sogar zwischen Herrschern.

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Quelle: http://recs.hypotheses.org/2133

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