Wappenbuch Richental VII: Die Wiener Handschrift

Die Wiener Handschrift W gehört zu den besonders schön ausgestalteten Handschriften der Konzilschronik. Die 92 Bildseiten mit fein ausgearbeiteten, kolorierten Federzeichnungen werden einem Zeichner schwäbischer Herkunft zugeschrieben. Allerdings sind aufgrund von Blattverlusten einige Illustrationen nicht oder nur in Teilen vorhanden. Gleichzeitig enthält W Illustrationen, die in keiner anderen Handschrift überliefert sind (bspw. Ratsstube am See fol. 44r, Streit zwischen den Herzögen Heinrich und Ludwig von Bayer fol. 112r oder Turnier mit Beteiligung des Königs 146r). Um 1475 womöglich in Konstanz entstanden, umfasst die W insgesamt 253 Blatt Papier im Format 395 x 280-285 mm, wobei von ehemals mindestens 275 Blatt ausgegangen wird. Die von einem Schreiber einspaltig in Bastarda angelegte Handschrift weist sowohl in Hinblick auf die Stilistik der Federzeichnungen, als auch auf die Abfolge der einzelnen Chronikteile eine enge Verwandtschaft zur Konstanzer Handschrift K auf. Bis Mitte des 17.

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Quelle: http://heraldica.hypotheses.org/3171

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Mit Zeitleisten Geschichte zeigen: drei Beispiele für das Revolutionsjahr 1989 in Ostmitteleuropa

Tiki-Toki - 1989 RevolutionenIn diesem Blogbeitrag möchte ich drei Zeitleisten-Softwares, mit denen ich während des Methodenworkshops Digital Humanities (Universität Wien, 28-29. Mai 2015) gearbeitet habe, vorstellen und die Ergebnisse präsentieren – jeweils eine Zeitleiste mit meines Erachtens wichtigsten Ereignissen in Ostmitteleuopa im Jahr 1989. Dieses Jahr, genannt auch Annus Mirabilis (Das Jahr der Wunder), während dessen die Herrschaft der kommunistischen Parteien nach 40 Jahren zu Ende ging, beschreibt eine Zeit von großteils friedlichen, verhandelten Revolutionen, als Menschen auf die Straßen gingen und zusammen den Regimewechsel einforderten. Von den zahlreichen Momenten dieser Periode wurden für die Zeitleiste jeweils die in der Forschungsliteratur wichtigsten Ereignisse ausgewählt und kurz beschrieben. Durch die Zeitleiste soll die Gleichzeitigkeit und Komplexität dieser Zäsur dargestellt werden. Die Visualisierung von chronologischen Abläufen hat eine Stärke darin, dass man die Kategorie Zeit in der anderen Kategorie Raum (auf einer Zeitleiste) anschaulich darstellen kann. Die drei verwendeten Anwendungen sind Tiki-Toki, Timeline JS und Timemapper.

Tiki-Toki:

Tiki-Toki ist eine Software zur Erstellung von visuell ansprechenden Zeitleisten.

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Quelle: http://dguw.hypotheses.org/311

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Srebrenica: 20 Jahre nach dem Genozid

Gräber auf dem Srebrenica-Potočari Memorial Center, Foto: Dans-eng (Own work), 2005, [Public domain] via Wikimedia Commons – https://commons.wikimedia.org/wiki/File%3ASrebrenica_Potocari_Memorial_2.JPG

Morgen ist es genau zwanzig Jahre her, dass bosnisch-serbische Truppen die UNO-Schutzzone Srebrenica eingenommen haben. Am 11. Juli 1995 rückten Armee- und paramilitärische Polizeieinheiten unter dem Kommando Ratko Mladićs in die von bosnisch-muslimischen Flüchtlingen überfüllte Kleinstadt in Ostbosnien ein. Die überforderte Blauhelmtruppe, welche die Flüchtlinge in Srebenica schützen sollte, ließ sie gewähren.



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Quelle: http://erinnerung.hypotheses.org/416

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Sklaven- und Dreieckshandel in skandinavischer Literatur, Kunst und Erinnerungskultur | Teil 5: Kunst und Literatur

Die Beschäftigung mit Kolonialgeschichte, Sklavenhandel und postkolonialen Verflechtungen ist nicht der Forschung vorbehalten. Bei Treffen mit KünstlerInnen und SchriftstellerInnen auf der Exkursion konnten wir uns ein Bild davon machen, wie Wissen darüber auch in Kunst und Literatur erworben und vermittelt wird – und wie Kunst essenzielle Fragen aufwerfen und verhandeln kann.

Der dänische Autor und Journalist Thorkild Hansen (1927–1989) war einer der ersten, der die skandinavische Rolle im Sklaven- und Dreieckshandel kritisch reflektiert hat. 1971 erhielt er für seine sogenannte Sklaven-Trilogie (Slavernes kyst/Die Sklavenküste, 1967; Slavernes skibe/Sklavenschiffe, 1968; Slavernes øer/Sklaveninseln 1970) den Literaturpreis des Nordischen Ministerrats. Die Serie ist von großer Bedeutung für die weitere Auseinandersetzung mit dem skandinavischen Kolonialismus in Dänemark – alle KünstlerInnen und SchriftstellerInnen, die wir auf der Exkursion trafen, nennen sie als wichtige Quelle und Inspiration.

In den letzten Jahren wurde dieser Faden von dem dänischen Jugendbuchautor Kim Langer (*1963) wieder aufgenommen. Ebenfalls in Form einer Trilogie erzählt Langer von historischen Ereignissen in den dänischen „Tropenkolonien“ in Ceylon (heute Sri Lanka), an der westafrikanischen „Goldküste“ und auf den „Dänisch-Westindischen Inseln“: Kongen af Kandy (Der König von Kandy, 2006), Den Afrikanske Forbandelse (Der afrikanische Fluch, 2009) und Flugten fra Vestindien (Flucht aus Westindien, 2010) sind eine Mischung aus Abenteuerroman, historischem Roman und Phantastik. Auf Forfatterweb, einer Website über dänische Schriftsteller, wird die Serie als „etwas so Klassisches und Wunderbares wie ein historisches Bildungsprojekt“ beschrieben.

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Quelle: http://nordichistoryblog.hypotheses.org/2942

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Forschungsgeschichte der Aktenkunde IV: Marburger Schule

Meisner hinterließ ein sichtbares und darum weit rezipiertes Werk. Dagegen wirkten Dülfer und Papritz nach innen, in die Ausbildung der westdeutschen Archivare an der Marburger Archivschule. Veröffentlichte Forschungen sind daraus in vier Jahrzehnten kaum entstanden. Im Stillen vollzog sich eine Kanonisierung des Fachs im Hinblick auf die praktische Anwendung im Archiv.

Kanonisierung: Von Korn bis Kloosterhuis

Das Symbol dieser Ausformung ist das “Kornsche Gatter“, benannt nach dem Dozenten Hans-Enno Korn (1934-1985). Korn hatte 1973 in einer wichtigen Miszelle den Unterschied zwischen den Systematiken Meisners und Dülfers an einem konkreten Beispiel auf den Punkt gebracht. Sein “Gatter” geht von der Überlegung aus, das Schreiben nach beiden Lehren jeweils durch eine Kombination von zwei Merkmalen systematisch bestimmt werden (Rang/Funktion einerseits, Stil andererseits). Im “Gatter” ordnete Korn die möglichen Kombinationen zu einer tabellarischen Matrix und schuf so Durchblick im Dickicht der Stilformen.

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Quelle: http://aktenkunde.hypotheses.org/398

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Max meets LISA spezial: Höher, weiter, digital – wo bleibt die Wissenschaft?

Die Bandbreite an technischen Möglichkeiten sowie die Versuchung, diese für möglichst alle Lebensbereiche nutzbar zu machen, wird größer. Das gilt nicht zuletzt für die Wissenschaft, die von ihrem Selbstverständnis her nach immer mehr und letztlich nach höherer Erkenntnis strebt. Helfen soll ihr dabei die neue digitale Sphäre, bespielsweise über digitale Werkzeuge, Funktionen, Speicher oder Kommunkationsmittel. Kritiker sehen in dieser Entwicklung eine Gefahr für die Wissenschaft insgesamt, die sich in der schönen neuen digitalen Welt verliere und Forscherinnen und Forscher an den Rand ihrer Kapazitäten dränge. Ist das wirklich so? Sind die Chancen, die sich durch den Einzug des Digitalen ergeben, nicht größer als die Risiken? Zum Abschluss der Tagung Die Zukunft der Wissensspeicher haben wir mit der Historikerin Prof. Dr. Maren Lorenz und dem Kunsthistoriker Prof. Dr.

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Quelle: http://mws.hypotheses.org/28316

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Tyrannei für Dummies?

Rezension des Buches von Christopher S. Celenza über “Der Fürst” und andere Texte von Niccolò Machiavelli (1469-1527)

In dem 1993 erschienen Computerspiel „Merchant Prince“ muss der Spieler sich brutal gegen den Computergegner durchsetzen. Nicht einmal die Ermordung des Dogen von Venedig oder des Papstes sind geächtete Mittel seiner Politik. 1995 erschien das Spiel mit verbesserter Grafik unter dem Titel „Machiavelli: The Prince“.
Das Beispiel zeigt, wie sehr der Name eines Autors mit einem seiner Bücher verbunden ist. Entsprechend steht der vom Autorennamen abgeleitete Begriff des Machiavellismus für eine korrupte, unmoralische Politik.

Zum Leben Niccolò Machiavellis hat eben erst Christopher S. Celenza eine Biographie, also eine Lebensbeschreibung, in englischer Sprache veröffentlicht.

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Quelle: https://wicquefort.hypotheses.org/133

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Logbuch “Schizophrene Ökologien” 5: Peripatetische Annäherungen an Christian Krachts literarisches Réduit

Wurzelgewächsaus botanischer Garten Düsseldorf, 07.07.2015, 18:34, aufgenommen mit Motorola Moto G

Kuppelgewächshaus im botanischen Garten Düsseldorf, 07.07.2015, 18:34, aufgenommen mit Motorola Moto G

Dieser Eintrag in unser Logbuch “Schizophrene Ökologien“ fasst das Gespräch vom 07.07.2015 im botanischen Garten der Universität Düsseldorf zusammen. Wir entschieden uns für die Diskussion eines neuen Textes aus unserem Korpus, der aber auf Arno Schmidts Schwarze Spiegel und Die Gelehrtenrepublik bezogen werden kann und muss: Christian Krachts Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten. Das Gehen und die neue Umgebung beeinflusste sowohl die Diskussion als auch die mediale Aufbereitung für das Logbuch. Obwohl wir den Roman in unseren Händen hielten, blätterten wir nur zwei Mal darin, wodurch das Gespräch einen peripatetischen, fließenden Rhythmus annahm. Dagegen ist die Aufnahme mit Störgeräuschen durchsetzt: Als Aufnahmegerät wurde wie üblich das Iphone 4 verwendet, jedoch in die Brusttasche von Sergej Rickenbacher gesteckt.

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Quelle: http://grk1678.hypotheses.org/710

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Das große Plus der Cotutelle

Vor einer Woche wurde ich in Paris promoviert. Im Mai hatte ich meine Dissertation an der Universität Heidelberg und der École des hautes études en sciences sociales Paris eingereicht. Dreieinhalb Jahre und fast 700 Seiten Cotutelle – was hat diese Promotionsform gebracht? In meinem letzten Blogbeitrag möchte ich dazu einige Überlegungen anstellen. Meine Schlussfolgerung: Die Vorteile der Cotutelle überwiegen eindeutig die Nachteile. Einer der großen Vorzüge besteht sicherlich darin, eine längere Zeit im Ausland leben zu können. Das muss man mögen, aber für den, … Das große Plus der Cotutelle weiterlesen

Quelle: http://catholiccultures.hypotheses.org/2363

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Inklusion – Zu den Ambivalenzen eines Begriffs

Von Susan Wille und Franziska Göpner Ohne Zweifel war das Herstellen der Volksgemeinschaft ein Prozess sozialer Inklusion, die durch Gleichheitsversprechen, ökonomische Bereicherung und symbolische Anerkennung getragen wurde. Zugleich aber bedeutete Volksgemeinschaft diktatorischen Zwang, Konzentrationslager und Geheime Staatspolizei. (Wildt, 2007, S.12) „Inklusion“ hat sich seit einigen Jahren zu einem Leitbild pädagogischer Arbeit entwickelt und so auch Diskurse der Gedenkstättenpädagogik zentral geprägt. Inklusion als Idee formuliert das Ziel der gleichberechtigten Teilhabe und des gleichberechtigten Zugangs von Menschen zu gesellschaftlichen Ressourcen, unabhängig von ihren Voraussetzungen und Zugehörigkeiten. … Inklusion – Zu den Ambivalenzen eines Begriffs weiterlesen

Quelle: http://erinnern.hypotheses.org/515

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