Blog:Kristiane Janeke, Zeitgeschichte in Museen – Museen in der Zeitgeschichte 2011/03/14
Kristiane Janeke, Zeitgeschichte in Museen – Museen in der Zeitgeschichte 2011/03/14
Ö1: Interview mit Markus Krajewski
Vom Servierer zum Server. Über die Figur des Dieners im Wandel der Zeit. Gestaltung: Tanja Malle
Ob das Baden und Ankleiden, das Aufwarten bei Tisch oder Botendienste: Jene, mit entsprechender gesellschaftlicher Position bzw. genug Kleingeld, delegierten und delegieren noch heute eine Vielzahl von Aufgaben an Dienerinnen und Diener. Diener waren jahrhundertelang rein menschlicher Gestalt - heute übernehmen Maschinen einen großen Teil ihrer einstigen Aufgaben. Mit dem Buch "Der Diener. Mediengeschichte einer Figur zwischen König und Klient" gelang es dem deutschen Medienhistoriker und Kulturwissenschafter Markus Krajewski einmal mehr, einen Bestseller abzuliefern, der auch vom deutschen Feuilleton sehr wohlwollend aufgenommen worden ist.
Auf mehr als 700 Seiten widmet sich der Autor auch scheinbaren Nebenschauplätzen, z. B. der Frage, wie die imposante Herrschaftsarchitektur von Königs- und Kaiser-Höfen mit Hilfe von Geheimgängen, Tapetentüren und Personaltreppen den Lakaien zu Dienste sein musste. Krajewski untersucht aber auch aktuelle Entwicklungen und konstatiert den Wandel von einer angeblichen Dienstleistungs- in eine Selbstbedienungsgesellschaft, in welcher Unternehmen den Kunden zum unbezahlten Mitarbeiter machen.
Von wegen, Medienkompetenz
Ich weiß, es gibt gerade andere Probleme, aber ich schlage mich hier mit Essays herum und muss mal etwas "Dampf ablassen". Zwar habe ich kein Plagiat entdecken können (alle wußten aber, dass ich mit Turnitin teste ...), jedoch bin ich überrascht, dass bei mindestens einem Drittel der Arbeiten jegliche bzw. etwas (!) fortgeschrittene Kenntnis einer Textverarbeitung fehlt. Der krasseste Fall: Fußnoten werden in den Text gesetzt, d.h. der Kandidat hat sie wie wir früher bei einer Schreibmaschine an das vermeintliche Ende einer Seite gesetzt. Nutzung einer Rechtschreibprüfung hat sich auch noch nicht herum gesprochen. Formatvorlagen kennen einige auch immer noch nicht. Eine Kollegin meinte vor zwei Wochen in einer Rundmail, dass ja wohl Studierende mit Word arbeiten könnten. Na ja, ich bin da skeptisch und würde ohnehin eher zu OpenOffice.org oder LibreOffice raten.
Landeskundliche Daten
Das HGIS-Portal der Uni Mainz bietet in Fülle von Informationen insbesondere zur Geschichte des 19. Jahrhunderts. Etwas versteckt, aber als erste Information zu deutschen Staaten, Provinzen und Regierungsbezirken sowie "Staatenwelten" (dahinter verbirgt sich nicht nur der Deutsche Bund oder das Deutsche Reich sondern auch die diversen Zollvereine) eine gute Informationsmöglichkeit.
Müller MP3 – 36 Stunden Tondokumente von Heiner Müller
36 Stunden O-Ton Heiner Müller
Bei Heiner Müller wird das gesprochene Wort zur eigenständigen Kunstform.
Während Müllers literarisches Werk durch eine Werkausgabe gut editiert ist, waren die Aufnahmen, die ihn als sprechenden Dichter, schlagfertigen Redner, außergewöhnlichen Vorleser und brillanten Aphoristiker zeigen, weitestgehend unzugänglich und unbekannt.
Erstmals erscheint jetzt eine umfassende Auswahl von meist Tondokumenten mit Interviews, Gesprächen und Lesungen eigener wie fremder Texte. So gut wie keines dieser Dokumente liegt bislang in gedruckter oder anderer Form vor. Die Ausgabe enthält ein ausführlich kommentierendes Buch, u. a. mit Beiträgen von Mitarbeitern und Gesprächspartnern aus dem Umfeld Heiner Müllers.
Die Edition erscheint in Zusammenarbeit mit der Akademie der Künste Berlin, der Humboldt-Universität zu Berlin, dem Deutschen Rundfunkarchiv Potsdam, dem Literaturforum im Brecht-Haus sowie dem Deutschen Theater Berlin, dem Berliner Ensemble und etlichen öffentlich-rechtlichen Rundfunk- und Fernsehanstalten (HR, BR, SWR, NDR, DLF, WDR, rbb, ZDF). Finanziell unterstützt wird die Edition vom Deutschen Literaturfonds.
Müller, Heiner: Müller MP3. Heiner Müller Tondokumente 19721995. Herausgegeben von Kristin Schulz. 4 mp3-CDs und ein Begleitbuch (192 Seiten, zahlr. Abb.), Alexander Verlag erscheint März 2011, ISBN 978-3-89581-129-6, 68,00 €, Subskriptionspreis bis zum 31.03.2011, danach 78.00 €. [Verlags-Info; Hinweis beim Freitag]
Flashmob bei Eröffnung des Bergisel-Museums in Innsbruck
Ein Flashmob beim landesüblichen Empfang zur Eröffnung des Museums Das Tirol Panorama in Innsbruck hat am Samstag für Überraschung gesorgt. Zeitgleich mit dem Abfeuern der Ehrensalven durch die Schützen fielen etwa 100 Aktivisten tot um. Das Museum hatte im Vorfeld immer wieder für Kritik gesorgt. Die Kosten waren von vorerst sechs Millionen auf schließlich 23,3 Millionen Euro gestiegen. Beim Festakt waren Vertreter der Landesregierungen aus Nordtirol, Südtirol und dem Trentino anwesend.
Jeder, der heute umgefallen ist, ist für mich ein Symbol für die Kulturinitiativen, die in den letzten Jahren getötet wurden, erklärte ein Teilnehmer des Flashmobs gegenüber. In das Museum sei extrem viel Geld geflossen, während bei anderen Kulturinitiativen drastisch eingespart würde.
Video der Aktion bei ORF Tirol.
Flashmob bei Eröffnung des Bergisel-Museums in Innsbruck
Ein Flashmob beim landesüblichen Empfang zur Eröffnung des Museums Das Tirol Panorama in Innsbruck hat am Samstag für Überraschung gesorgt. Zeitgleich mit dem Abfeuern der Ehrensalven durch die Schützen fielen etwa 100 Aktivisten tot um. Das Museum hatte im Vorfeld immer wieder für Kritik gesorgt. Die Kosten waren von vorerst sechs Millionen auf schließlich 23,3 Millionen Euro gestiegen. Beim Festakt waren Vertreter der Landesregierungen aus Nordtirol, Südtirol und dem Trentino anwesend.
Jeder, der heute umgefallen ist, ist für mich ein Symbol für die Kulturinitiativen, die in den letzten Jahren getötet wurden, erklärte ein Teilnehmer des Flashmobs gegenüber. In das Museum sei extrem viel Geld geflossen, während bei anderen Kulturinitiativen drastisch eingespart würde.
Video der Aktion bei ORF Tirol.