Ein Fall für Tee: Inseln der Ordnung in einem Ozean des Chaos

Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie sehr ich mich quälte, als ich Russisch lernte und versuchte, mir die Endungen für die sechs Fälle des Russischen einzuprägen. Da gab es einfach zu viele Sonderregelungen, gefühlt noch viel, viel mehr, als ich vom Lateinischen her kannte. Das russische Kasussystem ist auch tatsächlich ziemlich komplex. Im Deutschen unterscheiden wir drei Geschlechter und vier Fälle, wobei die Fälle selbst in vielen Fällen die gleiche Endung haben, und meist nur noch der Artikel, Adjektive, oder Pronomen an den Wörtern ausdrücken, welchen Fall wir eigentlich meinen. Im Russischen gibt es neben dem Nominativ, dem Genitiv, dem Dativ, und dem Akkusativ, noch zwei weitere Fälle, nämlich den Instrumental, der in etwa immer dann verwendet wird, wenn wir im Deutschen die Präposition „mit“ verwenden (ich jongliere mit drei Bällen, ja žongliruju tremja mjačami., Kyrillisch: я жонглирую тремя мячами), und den Präpositiv, der immer dann verwendet wird, wenn wir bestimmte Präpositionen verwenden. Während wir also im Deutschen im Satz „Ich rede über Bildung“ die Bildung in den Akkusativ setzen, steht sie im Russischen im Präpositiv, der Akkusativ wird viel öfter seinem Namen nach entsprechend verwendet: wenn man jemanden addressiert (oder anklagt).

Damit ist es aber noch nicht getan, denn zu den sechs Fällen gesellen sich noch eine Menge weiterer Idiosynkrasien, die mich zu Beginn beim Russischlernen oft zum Verzweifeln trieben. Für Wörter, die belebte Dinge im Maskulinum ausdrücken, wie „Mensch“, „Hase“ und „Wolf“, ist der Akkusativ gleich dem Genitiv, wobei der Rest aller maskulinen Wörter im Akkusativ genau die gleiche Endung hat wie im Nominativ.

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Quelle: https://wub.hypotheses.org/147

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9. Okt. 2017: Alter Bahnhof Schleißheim (1858 bis 2017). Impressionen aus Oberschleißheimer Geschichte(n)

Verrückter Alter Bahnhof Oberschleißheim e.V. 10/2017, Ausstellungseröffnung, Oberschleißheim Vortrag, gehalten am 9. Oktober 2017 Einen Vortrag zur Geschichte des Alten Bahnhofs Schleißheim von 1857/58 bis 2017 hielt der Historiker und VABOSH-Vorsitzende Dr. Andreas C. Hofmann. Er konnte aufgrund moderner digitaler Recherchemethoden sowie durch die Dokumente und Fotographien zahlreicher Unterstützer „Impressio-nen Oberschleißheimer Geschichte(n)“ liefern, wie er […]

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2017/10/7256/

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(Noch) Mehr Barcamps braucht die Wissenschaft?

Camping (Foto: Beraldo Leal, 2010 bei Lizenz CC BY 2.0)

In meinem Beitrag auf unserem Blog zum ersten #histocamp im November 2015 hatte ich mir Christie Wampole’s „Conference Manifesto“ ausgeliehen und endete mit ihrem Zitat „We don’t expect the conference system to change any time soon.“ In rebellischer Stimmung und großer Vorfreude auf das erste Barcamp zu Geschichte, dessen Initiatorin ich zudem war, fügte ich hinzu: „Sorry, Christy, we do! Let’s change it together!“ Jetzt, wo am 1. und 2. Dezember in Darmstadt mittlerweile das dritte #histocamp bevorsteht, darf man fragen: Was ist seit meiner forschen Forderung passiert? Haben wir tatsächlich mit dem #histocamp einen Wandel im üblichen Tagungsbetrieb bewirkt?

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Quelle: https://mittelalter.hypotheses.org/11451

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Der Geschmack des Archivs. Heute: Salz

Arlette Farges Der Geschmack des Archivs (frz. 1989, dt. 2011) ist ein Klassiker des kulturwissenschaftlich erweiterten Archivdiskurses. In vielen Aspekten der Archivpraxis ist er zwar nicht aktuell (Kröger 2011) und der Diskurs hat, weil er sich ja am Leben halten muss, auch theoretische Defizite entdeckt (Lepper/Raulff 2016, S. 5). Farges Verdienst bleibt aber, lange vor dem material turn , die subjektive Erkenntnis, wie die sinnlichen Überraschungen beim Umgang mit archivierten Akten, seien sie fragil, schmutzig oder schwer lesbar, die historische Arbeit beeinflussen: von den Sinneseindrücken verlangsamt, fühlt sich das Vorstellungsvermögen in das hinein, was es für die Lebenswelt der Verfasser und Betroffenen der Aktenstücke hält (Farge 2011: 19).

Vom „Geschmack“ redet Farge also metaphorisch. Wir wollen ihn aber wörtlich werden. Stellen wir uns vor, wir wären ein Papierfischchen, neue Nemesis des Papier-Archivs, und bissen herzhaft in ein ganz bestimmtes Schriftstück…



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Quelle: https://aktenkunde.hypotheses.org/768

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Open-Access-Woche (Tag 5)

Warum Nonprofit-Organisationen im Repositorium IssueLab Veröffentlichungen hinterlegen, erklärt ein Beitrag auf openaccessweek.org. Aber: Was soll ein Dokumentenserver ohne Permalinks?

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Peter Suber betont: Immer noch verlangen mehr als 70 % der Journals mit Peer-Review keine Open-Access-Veröffentlichungsgebühren (APC-Charges).

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oaDOI wird von Afrikawissenschaftlern vorgestellt.



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Quelle: http://archivalia.hypotheses.org/68068

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Sind Kulturdaten Forschungsdaten? #dhmasterclass

Im Kontext meines Dissertationsprojektes beschäftigt mich die Frage, wie die Überführung von materiell gebundenen Objekten innerhalb Graphischer Sammlungen in den digitalen Raum beschrieben werden kann. Dabei stellt sich neben der großen Frage, was das materielle Objekt im Sammlungskontext ausmacht auch die Frage, wie sein „digitales Pendant“ begriffen werden kann. Entsprechend war das Thema der Master Class „Forschungsdaten“ für mich eine gute Gelegenheit, intensiver über diese „digitalen Pendants“ materieller musealer Objekte nachzudenken.

Begrifflichkeiten

Während unserer abschließenden Diskussion am ersten Tag der Master Class, welcher der Beschreibung von Daten gewidmet war, bezeichnete Frank Fischer Daten als „different epistemic thing“ – eine Auffassung die mir persönlich zu einem tieferen Verständnis von Daten verholfen hat. Mit Hans-Jörg  Rheinberger sind Daten demnach Dinge, die sich durch eine bestimmte „Verschwommenheit und Wagheit“ auszeichnen und denen deshalb „die Anstrengung des Wissens“ gilt. Sie fordern uns heraus, sie immer wieder neu zu befragen und zu hinterfragen. Entsprechend können sie in einen fortwährenden Kreislauf von Forschungsprozessen – von der Erstellung, über die Analyse bis hin zur Archivierung und Weiternutzung – eingebunden werden.[1] Daten als epistemische Dinge aufzufassen, bedeutet eine Betonung des aktiven Forschens, des Prozesshaften, dem auch das epistemische Ding selbst unterworfen ist.

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Quelle: https://dhdhi.hypotheses.org/3011

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Sind Kulturdaten Forschungsdaten? #dhmasterclass

Im Kontext meines Dissertationsprojektes beschäftigt mich die Frage, wie die Überführung von materiell gebundenen Objekten innerhalb Graphischer Sammlungen in den digitalen Raum beschrieben werden kann. Dabei stellt sich neben der großen Frage, was das materielle Objekt im Sammlungskontext ausmacht auch die Frage, wie sein „digitales Pendant“ begriffen werden kann. Entsprechend war das Thema der Master Class „Forschungsdaten“ für mich eine gute Gelegenheit, intensiver über diese „digitalen Pendants“ materieller musealer Objekte nachzudenken.

Begrifflichkeiten

Während unserer abschließenden Diskussion am ersten Tag der Master Class, welcher der Beschreibung von Daten gewidmet war, bezeichnete Frank Fischer Daten als „different epistemic thing“ – eine Auffassung die mir persönlich zu einem tieferen Verständnis von Daten verholfen hat. Mit Hans-Jörg  Rheinberger sind Daten demnach Dinge, die sich durch eine bestimmte „Verschwommenheit und Wagheit“ auszeichnen und denen deshalb „die Anstrengung des Wissens“ gilt. Sie fordern uns heraus, sie immer wieder neu zu befragen und zu hinterfragen. Entsprechend können sie in einen fortwährenden Kreislauf von Forschungsprozessen – von der Erstellung, über die Analyse bis hin zur Archivierung und Weiternutzung – eingebunden werden.[1] Daten als epistemische Dinge aufzufassen, bedeutet eine Betonung des aktiven Forschens, des Prozesshaften, dem auch das epistemische Ding selbst unterworfen ist.

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Quelle: https://dhdhi.hypotheses.org/3011

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Learn to stop worrying and love authenticity

Ein Beitrag von Robert Heinze

In den letzten Tagen flammte, ausgehend von mehreren Konferenz(beiträg)en und Blogposts, die Debatte darum wieder einmal hoch, wie wir uns als Historiker zum Anspruch von Videospielen im Speziellen, Medien- und Kulturprodukten im Weiteren verhalten sollen, „Geschichte“ „authentisch“ abzubilden. Dabei ging es bisher vor allem um die Frage, ob Authentizität erreichbar oder überhaupt erwünscht ist. Während Eugen Pfister und Jan Heinemann den „untoten“ Begriff am liebsten beerdigt sähen, verteidigte Nils Steffen den „dokumentarischen Anspruch“ und wies auf die unterschiedlichen Ebenen der Authentizität hin, die in einer gegebenen Produktion eine Rolle spiele.

Colonization (Screenshot Robert Heinze)Ich will quer dazu eine andere Ebene ins Spiel bringen. Ich bezweifle, dass wir den „Zombie-Elefanten“ in naher Zukunft zu Grabe tragen können. Susanne Knaller und Harro Müller seufzten schon 2006: „Authentizität und kein Ende.“[1] Es stellt sich also die Frage, wie damit umzugehen ist.

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Quelle: https://gespielt.hypotheses.org/1715

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Some Patterns of Making Public History in China (1)

As progress, urbanization, economical growth transform China, its official and inofficial versions of history change rapidly, too. Public History in China. If history is no longer intellectual navel-gazing, but a social form of knowledge...

The post Some Patterns of Making Public History in China (1) appeared first on Public History Weekly.

Quelle: https://public-history-weekly.degruyter.com/5-2017-35/public-history-in-china-1/

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