Thomas Schmidinger im Ö1-Nachtquartier

Heute Nacht (5.3.2015, ab 00:08) im Ö1-Nachtquartier:

"Über das Aber"
Politikwissenschaftler Thomas Schmidinger zu Gast bei Hans Groiss
Anrufe kostenlos aus ganz Österreich unter 0800 22 69 79

Der Politikwissenschaftler und Sozial- und Kulturanthropologe Thomas Schmidinger macht sich Gedanken über ein friedliches Zusammenleben. Extremismus und Terrorismus verstellen einen klaren Blick auf gesellschaftliche Probleme. Äußerungen über "den Islam", über den viele etwas zu wissen glauben, machen Diskussionen zunehmend schwieriger. Aus Befürchtungen werden Positionen einseitiger und aus Angst wird zunehmend Feindlichkeit, stellt Schmidinger in einem Interview fest:

"Der drohende soziale Abstieg der Mittelschichten durch die seit Jahren andauernde Weltwirtschaftskrise und die Deterritorialisierung von unterschiedlichsten Konflikten durch die Globalisierung, machen vielen Menschen zu Recht Angst. …Angst ist ein irrationales Gefühl, dem mit rationalen Argumenten ab einem bestimmten Punkt nicht mehr zu begegnen ist und deshalb verschmelzen dann der türkische Kebabbudenbesitzer ums Eck, die Moschee drei Straßen weiter, die Menschenrechtsverletzungen Saudi-Arabiens und die Massaker des selbsternannten "Islamischen Staates" zu einer gemeinsamen islamischen Verschwörung gegen den Säkularismus oder das "christlich-jüdische Abendland"."

Wie kann diesem Phänomen Angst entgegnet werden? Diskutieren Sie mit.

Thomas Schmidinger, geboren 1974, ist Lektor am Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien und an der Fachhochschule Vorarlberg, Vorstandsmitglied der im Nahen Osten tätigen Hilfsorganisation LEEZA, der Gesellschaft für kritische Antisemitismusforschung und Beirat des Österreichisch-Irakischen Freundschaftsvereins Iraquna.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022403603/

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Kleinräumige Spezialisierung und transnationaler Vergleich – Landesgeschichte im Masterstudium

Landesgeschichte muss sich, anders als vielleicht die erste Assoziation nahelegt, nicht ausschließlich mit der Geschichte z.B. Bayerns, Westfalens oder Sachsens befassen. Vielmehr bietet die historische Teildisziplin „Landesgeschichte“ einerseits die Möglichkeit zum europäischen oder transatlantischen Vergleich sowie andererseits besonders gute Anknüpfungspunkte … Weiterlesen

Quelle: http://beruf.hypotheses.org/171

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Inhalt: Sensation – Publikationsort: Provokation. Handschriftenfund in Wissenschaftsblog veröffentlicht

382px-PueterichEin besonderes Geburtstagsgeschenk hat Klaus Graf, Mitglied der Redaktion von de.hypotheses, der Blogplattform zum dritten Geburtstag gemacht: Einen bedeutenden Handschriftenfund publizierte er nicht etwa in einer Fachzeitschrift, sondern in einem Wissenschaftsblog, dem Frühneuzeit-Blog der RWTH((1)). Damit besitzt die geisteswissenschaftliche Blogosphäre fortan ihren eigenen Beleg dafür, dass Blogs das Potential haben, wissenschaftliche Diskurse zu prägen und dass sie Zeitschriften als Publikationsort durchaus Konkurrenz machen können.

Die ersten Rückmeldungen und Glückwünsche von Germanisten und Mediävisten sind eingegangen, weitere Publikationsangebote liegen vor, der Beitrag ist in zwei Bibliothekskatalogen nachgewiesen((2)), und früher oder später wird auch die Qualitätspresse auf diesen Fund aufmerksam. Weitgehend unbeachtet blieb in der wissenschaftlichen und bibliothekarischen Welt bisher jedoch die Form dieser Publikation, der Publikationsort selbst: einen “Fehdehandschuh (den) Klaus Graf da hingeworfen hat”((3)). Das ist erstaunlich, denn die Publikation des Sensationsfundes in einem Blog ist in dieser Form eine “Bombe”, so Eric Steinhauer, und weiter: “Hier wird ein Text im einem Blog publiziert, an dem NIEMAND, der sorgfältig wissenschaftlich arbeitet, vorbeigehen darf, will er sich nicht den Vorwurf unsauberer Arbeit gefallen lassen. Damit zwingt Klaus Graf die Zunft quasi ins Internet und in die Blogosphäre.((4)).

Wissenschaftsblogs, so hatte ich es für die Blogparade #wbhyp formuliert, geben Auskunft darüber, welches Verständnis von Wissenschaft die Bloggenden haben und wie sie sich im Wissenschaftsbetrieb verorten((5)). Auch an dieser Publikation ist neben den Inhalten das Medium die Botschaft: Das Blog ermöglichte die schnelle Publikation, die frei zugänglich ist und keine Beschränkungen (Inhalt, Textlänge, Verlinkungen, Abbildungen) aufweist. Eine Zweitpublikation in einer Fachzeitschrift oder das Einstellen in einem Repositorium (Vorschlag Eric Steinhauer) kann auch später noch erfolgen, sofern überhaupt gewünscht. Denn das Frühneuzeit-Blog der RWTH ist bibliothekarisch gesehen eine vollwertige fortlaufende Publikation, sie besitzt eine eigene ISSN, die Inhalte werden von OpenEdition archiviert.

Als Geschenk erscheint die Publikation deshalb, weil sie eine hervorragende Antwort auf die häufig gestellte Frage bietet, ob Blogs den wissenschaftlichen Diskurs beeinflussen können. Bisher war deutlich, dass Blogs Metadiskurse über den Einsatz von sozialen Medien allgemein und das Wissenschaftsbloggen im Besonderen prägen. Beispiele, in denen Blogs wissenschaftliche Diskurse prägen, sind schwieriger beizubringen, nicht zuletzt deshalb, weil das Entstehen eines Diskurses einige Zeit benötigt und weil es keine klaren Maßstäbe für die Messung seiner Entstehung gibt. In den Naturwissenschaften gibt es die Beispiele aus der Zeitschrift “Science”, bei denen kontroverse und kritische Berichte in Wissenschaftsblogs dazu geführt haben, dass dem ursprünglichen Beitrag in der Zeitschrift ein erweiterter Kommentar zur Seite gestellt wurde((6)). In den Geisteswissenschaften ist das wissenschaftliche Bloggen momentan noch weniger anerkannt als in den Naturwissenschaften, aber Beiträge wie der von Klaus Graf stellen Meilensteine in der Geschichte des wissenschaftlichen Bloggens dar. Und das nicht nur, was die Anerkennung anbelangt, sondern auch, was die Nutzung anbelangt: Allgemein gelten Blogs als Orte, die “Forschung im Entstehen” zeigen. Sie dokumentieren den Forschungsprozess, die Phase vor der Publikation der Forschungsergebnisse. Das ist hier anders und sollte beachtet und diskutiert werden.

Der Handschriftenfund selbst kann als kleine Sensation bezeichnet werden, die von Mediävisten und Germanisten auch so eingeschätzt wird: Dazu Klaus Graf: “Seit dem Jahr 1725 war von dem gereimten “Ehrenbrief” (1462) des bayerischen Adeligen Jakob Püterich von Reichertshausen, der wichtigsten Quelle für das literarische Leben des Adels im 15. Jahrhundert, nur eine einzige Handschrift (um 1600) bekannt, die 1997 in einem finanziellen Kraftakt mit Hilfe der Kulturstiftung der Länder und der Bayerischen Landesstiftung mutmaßlich für einen Millionenbetrag von der Bayerischen Staatsbibliothek angekauft wurde. Im Februar 2015 konnte ich mit der sogenannten Trenbach-Chronik des Niederösterreichischen Landesarchivs St. Pölten (1590) eine zweite Handschrift publizieren, vermutlich die unmittelbare Vorlage der Münchner.”((7)).

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Abbildung: Autorenbild Püterichs in der bisher einzig bekannten Handschrift Cgm 9220.

  1. Klaus Graf: Fiktion und Geschichte: Die angebliche Chronik Wenzel Grubers, Greisenklage, Johann Hollands Turnierreime und eine Zweitüberlieferung von Jakob Püterichs Ehrenbrief in der Trenbach-Chronik (1590). In: Frühneuzeit-Blog der RWTH vom 10. Februar 2015
    http://frueheneuzeit.hypotheses.org/1847.
  2. Vlg. Klaus Graf, Nicht weniger wichtig als ein Parzival-Schnipsel, in: Archivalia, 2.3.2015, http://archiv.twoday.net/stories/1022403078/.
  3. Eric Steinhauer, Der Fehdehandschuh, in: BiblioViel:), 12.2.2015, http://esteinhauer.tumblr.com/post/110815859485/der-fehdehandschuh.
  4. Ibid.
  5. Mareike König, Wissenschaftsbloggen – quo vadis? Vier Aufrufe und zwei Lösungen, in: Redaktionsblog, 19.1.2015, http://redaktionsblog.hypotheses.org/2674.
  6. Beispiele bei Merja Mahrt, Cornelius Puschmann, Science blogging: an exploratory study of motives, styles, and audience reactions, in: Journal of Science Communication 13/2014 3, S. 1. Als PDF online unter: http://jcom.sissa.it/archive/13/03/JCOM_1303_2014_A05/JCOM_1303_2014_A05.pdf.
  7. Graf, Nicht weniger wichtig als ein Parzival-Schnipsel, http://archiv.twoday.net/stories/1022403078/.

Quelle: http://redaktionsblog.hypotheses.org/2727

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Keine Reisekostenübernahme!

Der sächsische Kurfürst machte sich Sorgen: Aus den Ämtern seines Landes erreichten ihn Klagen, daß die Lasten durch sogenannte Amts- und Patentfuhren überhand genommen hätten. Vor allem auswärtige Gesandte, die das Kurfürstentum passierten, würden auf diese Dienste der Ämter zurückgreifen und sich entsprechend mit Reisepferden ausstatten und in den Wirtshäusern versorgen lassen. Entsprechend erließ Kurfürst Johann Georg die Verfügung, daß auch durchreisende Fürsten und ihre Abgesandten für diese Leistungen zahlen sollten (Kurfürst Johann Georg von Sachsen an Kurfürst Georg Wilhelm von Brandenburg, Dresden 28.2.1618, GStA PK BPH, Rep. 34, Nr. 25 fol. 32-32‘ Ausf.).

Konkret war dieses Schreiben hier an den Kurfürsten von Brandenburg gerichtet. Der nördliche Nachbar Kursachsens konnte kaum anders, als sächsisches Territorium zu durchqueren, wenn er zum Kaiserhof und vielen anderen Reichsfürsten reisen wollte. Insofern traf es Brandenburg besonders hart – die brandenburgischen Kassen waren oftmals leer, und man mußte sich stets Gedanken machen, wie Gesandtschaften zu finanzieren waren. Auch wenn es Spannungen zwischen beiden Reichsfürsten gegeben hat – etwa in dem nun schon seit Jahren schwelenden Streit um das Jülicher Erbe –, wird man in dieser sächsischen Anordnung kaum eine besondere antibrandenburgische Spitze erkennen können. Zumindest ist dies nicht nachweisbar.

Auffallend ist aber die Argumentation in der kursächsischen Ankündigung. Hier ist generell von den „thewern zeiten“ die Rede. Auch Mißernten und Unglücke wie Feuersbrünste hätten im Land Schaden verursacht, so daß die Untertanen dort „nicht allein in abfall ihrer Nahrung kommen, sondern auch eußersters verderben geraten möchten“. Das hört sich auf den ersten Blick wie die übliche zeitgenössische Rhetorik an, die die schweren Zeiten beklagt. Auch dies können wir nur vermuten oder unterstellen. Immerhin datiert diese Episode von Anfang 1618, als zwar in Böhmen schon ein Ständeregiment die habsburgische Herrschaft abgeschüttelt und den Pfälzer Kurfürsten als neuen König installiert hatte; der Feldzug gegen Böhmen sollte aber erst in ein paar Monaten beginnen.

Auch wenn also im Moment noch kein offener Krieg im Reich geführt wurde, standen die Zeichen auf Sturm. Vor dem Hintergrund kann man diese Hinweise aus Kursachsen doch als Krisensymptome verstehen: Man fürchtete um sein Auskommen, beklagte hohe Belastungen. Unabhängig davon, ob noch ein anderes Kalkül dahinterstecken mochte, ging von dieser Verfügung doch ein klares Signal aus: Selbst ein wohlhabender Reichsstand wie Kursachsen konnte es sich nicht leisten, solche Services wie Amts- und Patentfuhren aufrechtzuerhalten. Für andere Reichsfürsten und ihre Gesandten galt ab sofort, daß es in Sachsen keine Reisekostenübernahme mehr gab.

Quelle: http://dkblog.hypotheses.org/616

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Viele Geschlechter, viele Begriffe: Zur Semantik von “intersexuell”, “hermaphroditisch”, “bisexuell”

Über uneindeutiges körperliches Geschlecht wird auf viele Weisen und mit vielen Begriffen gesprochen. Es ist ziemlich offensichtlich, dass dabei die Begriffe oft sehr durcheinandergehen und die Diskussionen von ungenauen, verwirrenden und verletztenden Begriffen geprägt sind. Der historische Sprachgebrauch ist selbst für das 20. Jahrhundert einigermaßen kompliziert. Das, was heute als “Intersexualität” bezeichnet oder mehr oder minder umständlich als “Varianz der als normal definierten körperlichen Geschlechtlichkeit” o.ä. umschrieben wird, wurde historisch mit vielen Begriffen bezeichnet. Dazu gehören außer “Intersexualität” vor allem “Hermaphroditismus”, “Androgynie” und “Bisexualität”, […]

Quelle: http://intersex.hypotheses.org/165

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Aufbruchstimmung

Am Dienstag ist es soweit und der Flieger wird uns, eine 44-köpfige Reisegruppe der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, nach Israel und Palästina bringen: Einmal ins Heilige Land fahren und die Orte, die einem sonst nur in der Bibel oder anderen Überlieferungen begegnen, live erleben. Uns erwartet eine Exkursion der besonderen Art, die unter anderem dadurch geprägt ist, dass jede und jeder Einzelne von uns zum Experten für ausgewählte Plätze wird und vor Ort selbst kurzzeitig als Reiseleiter aktiv sein wird.

Man darf gespannt sein, was wir in den nächsten Tagen erleben werden. Ein kleiner Kreis von Exkursionsteilnehmerinnen und -teilnehmern wird versuchen, die Tageserlebnisse sowie Eindrücke von Land und Leuten hier zu veröffentlichen. Wie sieht der Jordan aus, an dem Johannes Jesus taufte? Was ist vom Betlehem aus Jesu Zeit noch übrig? Wie verhält es sich mit der Stadt Jerusalem, die von allen drei monotheistischen Weltreligionen beansprucht wird? Herzlich willkommen auf unserem Blog. Die Taschen sind gepackt, der Reisepass liegt bereit … jetzt kann’s losgehen.

Quelle: http://spuren.hypotheses.org/51

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CfP für Stipendien für Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler #dhiha6

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#DHIHA6 – Digital Humanities Experimente – 11. und 12. Juni 2015

Vom 8. bis zum 12. Juni 2015 steht Paris ganz im Zeichen der Digital Humanities. Während ein vom Cléo organisiertes THATCamp zu Beginn der Woche (8. bis 11. Juni) stattfindet, ist das Ende der Woche #DHIHA6 gewidmet, einer Tagung in sechster Auflage, die dieses Jahr Experimente und Erfahrungen in den Mittelpunkt rückt. Dieses Zusammentreffen ermöglicht verschiedenen Forschenden aus dem Bereich der Digital Humanities sich in einem offenen Dialog zu Ideen und Praktiken auszutauschen.

Experimente kommen traditionell aus den Naturwissenschaften. Die Entwicklung der Digital Humanities, die das Feld der Geistes- und Sozialwissenschaften erweitern, ermöglichen das Ausprobieren von Praktiken und die Durchführung von Experimenten. Dieser neue Forschungsbereich erlaubt die Multiplikation von Arbeitsmethoden, die Diversifizierung von Kriterien und neue Anwendungsbereiche. Die Forschungspraktik, aber auch der Arbeitskontext und die genutzten Werkzeuge befinden sich im Umbruch. So entwickelt sich das kollaborative Arbeiten im Forschungsprozess, das lange den Naturwissenschaften vorbehalten war, ebenso stellt die Niederlage einen wesentlichen Bestandteil der Forschungsarbeit dar, nicht um die Arbeit zu diskreditieren, sondern – im Gegenteil – zur Bereicherung der Perspektiven und zur Konfrontation von Hypothesen.

Dem Beispiel der Soziologie oder der Psychologie folgend positionieren sich die Digital Humanities zwischen experimentellen Wissenschaften und den Geistes- und Sozialwissenschaften, zwischen zwei Polen der Forschung, zwischen zwei Arten von Praktiken. Die Forschungsobjekte, die in den Geistes- und Sozialwissenschaften auf lange Forschungstraditionen zurückblicken, werden mit neuen Forschungsmethoden untersucht. Zudem tragen die Digital Humanities zur Entwicklung einer pluridisziplinären Perspektive bei, indem sie sich nicht nur auf die Informatik, sondern auch auf die Geschichte, die Literaturwissenschaft, die Linguistik, etc. stützen. Genau diese Art von Interdisziplinarität und experimenteller Herangehensweise charakterisieren das Feld der Digital Humanities.

Im Zentrum der Tagung steht die Verschiedenheit der Praktiken, zwischen Forschenden aus den Digital Humanities und Forschenden der Geistes- und Sozialwissenschaften. Was können wir über die Bedeutung des Experiments im Bereich der Digital Humanities sagen? Inwiefern trägt dies dazu bei, die Verbindung zwischen Methodik und Forschungsfrage zur definieren? Welche Wissenschaftskultur entwickelt sich aufgrund dessen (Positionierung Niederlagen, Vergleichen, etc. gegenüber)?

Programm

Die Tagung #DHIHA6 beginnt am 11. Juni um 18 Uhr am DHIP mit einer Präsentation von Julianne Nyhan vom University College Londen zur Rolle von Experimenten im Bereich der Digital Humanities. Der Freitag ist Workshops und Vorträgen vorbehalten. Die Tagung an sich stellt eine neue Form dar, alternierend zwischen traditionellem Tagungsformat und verschiedenen Experimenten (ThatCamp, Word Cafés). Fünf Panels und zwei Laboratorien sind geplant:

Panel 1: Simulation in historical science

Panel 2:  Citizen Science: crowdsourcing, crowdfunding

Panel 3: Visualisation: mindmapping & Co.

Laboratory: Data

Panel 4: What does not work? Failure in Research Projects

Panel 5: Data Experiments

Laboratory: New forms of literature: Collective writing (Mini-Booksprint)

 

Um den Austausch zu fördern, werden 13 Stipendien an Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler vergeben, die ihnen die Teilnahme an der Veranstaltung ermöglichen: 300 Euro für französische und 500 Euro für aus dem Ausland kommende Nachwuchswissenschaftler und -wissenschaftlerinnen. Die Stipendien dienen (bei Vorlage eines Nachweises) der Erstattung von Reise- und/oder Übernachtungskosten.

Für die Bewerbung wird das Zusenden einer Kurzpräsentation der eigenen Forschung (15 Zeilen) und ein Motivationsschreiben (15 Zeilen) bis zum 1. April an Suzanne Dumouchel (sdumouchel [at] dhi-paris.fr) erbeten.

Die Arbeitssprache ist Englisch, wobei die Bewerbungen in Französisch, Englisch oder Deutsch verfasst werden können. Um den 15. April werden die Antworten verschickt.

Die Veranstaltung wird vom Deutschen Historischen Institut, OpenEdition, der Humboldt-Universtität zu Berlin sowie der Scientific Review Group HUM organisiert und wird insbesondere von der European Science Foundation (Finanzierung von 10 Stipendien) und dem Institut d’Etudes Avancées de Paris (Finanzierung von 3 Stipendien) unterstützt.

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Abbildung: lightbulb-idea von r. nial bradshaw, Lizenz CC BY 2.0

Quelle: http://dhdhi.hypotheses.org/2380

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Visual Cultures of Socialism

Sowjet matchbox label from the 1960s © Collection Monica Rüthers
Sowjet matchbox label from the 1960s © Collection Monica Rüthers

Sowjet matchbox label from the 1960s. © Collection Monica Rüthers

Socialist visual cultures generated social and cultural codes that went far beyond the political iconographies. They defined central places for the negotiation of political and social relationships. The visual and pictorial conventions of the Soviet Union after 1945 are, alongside their transfer, the topic of the conference: The conference focuses on socialism as a central pathetic formula of the 20th century. How was socialism visually defined and represented? How was it made recognizable?

After 1945, visual cultures changed in the wake of reconstruction, the cold war, the thaw, stagnation and the period of transformation. Having been modeled after an ideal Stalinist Soviet Union in the postwar years, the socialist “brother countries” were soon forced to readapt to new slogans. Such changes (similar to the transition from avant-gardes and constructivism to socialist realism) led to ruptures on the one hand, but also – for example, in architecture and urban planning – to the coexistence of different concepts, to the simultaneity of the non-simultaneous. During periods of transition, the planning and implementation of new and old concepts existed side by side. Changes were not implemented at the same time and in the same way in different realms or in different socialist countries. Thus, disruptions remained visible and became part of the socialist city and everyday environments. Another ongoing confrontation with alternative projects and images appeared in the context of the cold war.
We seek to gain insights into the relationships between the control and production of images, the consumption of images and mass culture, the interaction between ‘high’ and ‘low’, in addition to the management of cultural and ethnic diversity in the socialist societies of the 20th century and the visual cultures tied to ruling practices.

Conference organisers: Prof. Dr. Monica Rüthers, Dr. Alexandra Köhring, Nathalie Keigel MA

The conference is open to the public on notification; please send a short mail to: marianna.zhevakina@uni-hamburg.de

Programme:

Wednesday, 18th March
9:00 – 10:00 Opening of the Conference

Panel 1
The Socialist Persona

10:00 – 11:00
Klaudija Sabo, University of Vienna
Tito – Icon of the Yugoslav Confederation

Sabine Stach, University of Leipzig
Hidden Heroes – Political martyrs in East Central Europe in the 1970s and 1980s

11:00 – 11:30 COFFEE BREAK

11:30 – 12:00
Beata Hock, GWZO Leipzig
Casualties of remembering communism: Women and their visual representation

12:00 – 12:30 Comment & Discussion
Monica Rüthers

12:30 – 14:00 LUNCH BREAK

Panel 2
Style and Material Culture

14:00 – 15:00
Kateryna Malaia, University of Wisconsin-Milwaukee
Animating Modernism: The Affective History of the Soviet Monumental 1960s

Sylvia Wölfel/ Christian Wölfel, TU Dresden
Technical Aesthetics — On the Aspiration for Designing a Socialist Material Culture

15:00 – 15:30 COFFEE BREAK

15:30 – 16:30
Elena Huber, University of Salzburg
Fashion, Media, and the Everyday Life: On the visualisation of Soviet national styles in the 1950s and 1960s

Gian Piero Piretto, University of Milan
Soviet shop windows as a world model

16:30 – 17:00
Comment & Discussion
Esther Meier, Alexandra Koehring

19:00 DINNER

Thursday, 19th March

Panel 3
Visual Mass Cultures

9:30 – 10:30
Pawe? Miedzinski,
Institute of National Remembrance, Szczecin
Color photo in Black&White – history of Central Photographic Agency

Carmen Scheide, University of St. Gallen
The visual construction of Soviet Ukraine

10:30 – 11:00 COFFEE BREAK

11:00 – 11:30
Matteo Bertelé, Ca’ Foscari University of Venice
The Soviet illustrated postcard as an object of mass culture and ideological practices

11:30 – 12:00
Comment & Discussion
Nathalie Keigel

12:00 – 13:30 LUNCH BREAK

Panel 4
Failures and Irony

13:30 – 14:30
Lucia Halder, TU Braunschweig
Teleology of Failure. Visualizations of Socialism in West-German textbooks

Christoph Lorke, WWU Münster
Thinking the Social: Social Images of “Poverty” and the Construction of “Self” and “Otherness” in GDR Society

14:30 – 15:00 COFFEE BREAK

15:00-16:00
Christine Gölz, GWZO Leipzig
Merry Pictures of the Little Folk: The Cartoon Magazine “Veselye kartinki”, or What’s Left from the Socialist “Children’s World”

Micha Braun, University of Leipzig
Surrealistic Mimicry. Practices of Repetition and Imitation in Eastern European Performative Arts of the 1970s and ’80s

16:00 – 16:30
Comment & Discussion
Klara Pinerová

18:00 EVENING LECTURE
Nadine Siegert, University of Bayreuth
Images of nostalgic and utopian socialism: visuality and counter-visuality in Angola & Mozambique

20:00 DINNER

Friday, 20th March

Panel 5
Folklore

9:30 – 10:30
Odeta Mikstaite, University of Greifswald
Performing the Village: “Authenticity” and rural aesthetics in the Soviet Lithuanian Ensemble Movement

Anna G. Piotrowska, Jagiellonian University, Cracow
Embodying ‘socialist emotions’ via image and music – The case of Polish state folk groups “Mazowsze” and “?l?sk”

10:30-11 COFFEE BREAK

11 – 11:30
Comment & Discussion
Ekaterina Emeliantseva

11:30 – 12:00
Closing remarks – END

 

University of Hamburg, Edmund Siemers Allee 1, 20146 Hamburg, ESA East Room 221

Quelle: http://www.visual-history.de/2015/03/02/visual-cultures-of-socialism/

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Public Diplomacy in Twitter: Der Hashtag #InternationalSwedishBreakfastWeek

Die Mikroblogging Plattform Twitter, die 2006 gegründet worden ist, ermöglicht ihren Nutzern das Schreiben kurzer Beiträge mit nicht mehr als 140 Zeichen, die sich an die „Follower“ des Accounts richten. Damit kopiert Twitter die Begrenzungen der frühen SMS, an die viele Nutzer schon gewöhnt waren, und erzeugt eine Twitter-spezifische Sprachverwendung, die sich durch Prägnanz, Wortwitz, Abkürzungen und Aphorismen auszeichnet. Seit 2006 haben sich daher auf der Plattform einige sehr distinktive Formen der Kommunikation unter den Mitgliedern ausgebildet, die basieren auf einer intensiven Nutzung von Retweets, Hashtags und der erhöhten Sichtbarkeit  durch Erscheinen von Hashtags in den Twitter-Trends. Die Plattform hat inzwischen über 284 Millionen aktive Nutzer und es werden pro Tag um die 500 Millionen Tweets versendet.

Die Bevölkerung Nordeuropas wird traditionell als offen für technologische Innovationen wahrgenommen, eine Wahrnehmung die sich in Bezug auf die Internetnutzung auch in konkreten Zahlen widerspiegelt. Die Schweizer Stiftung „Weltwirtschaftsforum“, bekannt für das jährliche Treffen in Davos, veröffentlicht jährlich den „Network Readiness Index“, der für 148 Länder der Welt die Anwendung und Nutzung der Möglichkeiten von Informations- und Kommunikationstechnologien analysiert.1 Der Index wird in drei Bereiche unterteilt, das Umfeld im Sinne von Infrastruktur und staatlichen Regulierungen, die Bereitschaft von Individuen, Unternehmen und staatlichen Institutionen neue Informations- und Kommunikationstechnologien zu nutzen und die tatsächliche Nutzung. Aus den drei Faktoren wird ein Index errechnet und daraus ein internationales Ranking erstellt. Schweden befindet sich gegenwärtig vor Singapur und Finnland auf dem ersten Platz des Rankings und ist auch in dem Index der individuellen Anwendung, der sich aus Daten wie Anwednung sozialer Netzwerke und Internetzugang in Schulen zusammensetzt, auf dem ersten Platz. Die Schwedische Stiftung .SE (Stiftelsen för Internetinfrastruktur) gibt einen jährlichen Überblick über die Anwendung und Ausbreitung des Internets in Schweden und schreibt für 2014, dass 68% der Schweden Facebook nutzen und jeder Fünfte Schwede Twitter anwendet.2

Im Kontext dieser hohen individuellen Nutzerzahlen für die sozialen Netzwerke scheint es eine logische Folge, dass auch staatliche Institutionen und Agenturen sich den sozialen Medien zuwenden um ihre nationale und internationale Reichweite zu erhöhen. Ein besonders interessantes Beispiel für diese Anwendung neuer Kommunikationstechnologie durch etablierte staatliche Institutionen ist die Kampagne „Curators of Sweden“, die am 10. Dezember 2011 gestartet wurde. Gemeinsam verantwortlich sind das Svenska Institutet, zentrale Organisation schwedischer Kulturdiplomatie, und Visit Sweden, die offizielle schwedische Institution zur Tourismusförderung. Das Projekt „Curators Of Sweden“ mit dem Twitter-Handle @Sweden gibt in wöchentlichem Turnus einem Schweden/einer Schwedin die Möglichkeit sich als Sprachrohr der Nation zu präsentieren und ihr eigenes Schweden-Bild, ihre eigenen politischen oder sozialen Vorstellungen, kurz ihre ganz eigene Agenda einem internationalen Publikum als Facette Schwedens zu präsentieren. Einzige Voraussetzung für die Übernahme einer Kuration ist die schwedische Staatsbürgerschaft und eine vorherige Präsenz auf der Plattform Twitter. Das Konzept des regelmäßigen Sprecher-Wechsels unter dem Schirm eines Accounts wurde als „Rotation Curation“ betitelt und bekam viel mediale Aufmerksamkeit, was zu einer Welle neuer „Rotation Curation“ Accounts führte. „Curators of Sweden“ ist exemplarisch für Public Diplomacy, im Sinne einer dipomatischen Bemühung, die sich speziell an eine ausländische Öffentlichkeit wendet, im Zeitalter der sozialen Medien. Im Rahmen der Kommunikation des @Sweden Accounts mit den weltweit verstreuten internationalen und den in Schweden ansässigen nationalen Followern wird eine Form des „Nation Branding“ betrieben. Der Begriff wird hier im Sinne des unabhängigen britischen Politikberaters Simon Anholt verwendet und beschreibt die Entwicklung eines nationalen Images mit Marketingtechniken, die zuvor vor Allem auf Handelsmarken angewendet wurden. Eine erfolgreiche nationale Marke verstärkt nicht nur den Touristenstandort, sondern hat auch messbare Effekte auf das internationale Geschäft lokaler Marken. Der Twitter Account @Sweden mit seinem Prinzip der wechselnden Kuratoren vermittelt das Bild eines modernen und technologie-affinen skandinavischen Staates mit einer hohen Redefreiheit und großem Vertrauen in die eigenen Staatsbürger. Dieses Vertrauen und die hohe Meinungsfreiheit des @Sweden Accounts wurden beispielsweise in 2012, als die Kuratorin Sonja Abrahamsson antisemitische Aussagen tätigte, auf eine harte Probe gestellt.3 Abrahamsson konnte trotz des großen Widerstands ihre Woche fertig kuratieren und das Projekt wurde weiter fortgesetzt. Im Februar 2015 hatte der Account 82.300 Followers, verfügt also über eine recht große Reichweite.

Die Kommunikation des @Sweden Accounts unterliegt keiner Zensur und die Kuratoren/Kuratorinnen können frei über die Dinge die sie interessieren schreiben, von Landwirtschaft bis zu Erotikfilmen. Oft wird jedoch ersichtlich, dass die Kuratoren/Kuratorinnen sich bemühen ihre eigenen Erfahrungen und Interessen in Beziehung zu ihrem “Schwedisch-Sein” zu setzen. Daraus entstehen vielfach spontane Dialoge, die in Hashtags kulminieren und eine ganze Woche des Accounts prägen können.

Im Folgenden soll am Beispiel des Hashtags #InternationalSwedishBreakfastWeek gezeigt werden, wie eine solche exemplarische Verhandlung schwedischer Identität in Twitter aussehen kann. Vom 26.1.2015 bis zum 2.2.2015 war die Musikerin Sa’ra Charismata Kuratorin des Accounts. Sie wurde in Schweden als Kind von Flüchtlingen aus Eritrea geboren und wohnt in Stockholm und Brooklyn. Selbst erklärtes Ziel ihrer Woche war es über soziale Gerechtigkeit, Aktivismus und ihre eigene Musik zu sprechen.4

Nach einigen Tweets zu politischen Themen nimmt Sa’ra Charismata bereits an ihrem ersten Tag als Kuratorin von @Sweden Bezug zu rassistischen Statements, die ihr entgegengebracht werden: „A twitterer just said im not swedish because i dont have „viking blood“ though im born and raised in Sweden. What’s a swedish person to you?“ (26.1.2015 7:22) Wenige Stunden später schreibt sie mit ironischem Gestus: „Im having a late breakfast now. Is this the breakfast of a viking??“ (26.1.2015 11:38) und fügt folgendes Foto hinzu:

Used with permission by Sa'ra Charismata (@saracharismata)

Used with permission by Sa’ra Charismata (@saracharismata)

Das von ihr dokumentierte Essen besteht aus zahlreichen Bestandteilen einer durchschnittlichen schwedischen Frühstücksmahlzeit: Milchprodukte der dänisch-schwedischen Meierei Arla, Kakao von der schwedischen Marke O’boy und eine Gurke mit schwedischer Flagge. Die weitere Diskussion wird im Wesentlichen von der Diskussion über die UN-Kritik an Schwedens Umgang mit rassistischen Verbrechen geprägt.5 Auch der nächste Morgen startet mit einem Verweis auf ein echtes Wikinger-Frühstück, diesmal „plockgodis“ und eine Tasse Kaffee.

Diese Verweise auf das eigene Essen und die Thematisierung im Kontext Nationaler Identität („Wikinger-Frühstück“) sind aus kulturwissenschaftlicher Perspektive besonders interessant, da das Essen sich an der Schnittstelle von Kultur und Natur befindet. Essen erfüllt grundlegende natürliche Bedürfnisse der Energiezufuhr des menschlichen Körpers und ist gleichzeitig in erheblichem Maße kulturell geprägt, über das Essen und die Wahl der Nahrungsmittel wird Status und Gruppenzugehörigkeit markiert. Im Jahr 2012 war das literaturwissenschaftliche Kolloquium des Nordischen Klangs dem Thema Essen gewidmet und Joachim Schiedermair schrieb dazu in seiner Einleitung:

Man kann Essen und Trinken ausschließlich als Nahrungsmittel betrachten, die den Stoffwechsel in Gang halten; doch dann erfasst man nicht, dass sie auch Lebens-Mittel, Träger von Sinn und Ordnung, sind: Als Teil einer sozialen Handlung wird das Wie und Was des Essens unmittelbar zum Bedeutungsträger; Kaviar bedeutet Oberschicht; köttbullar signifiziert „Schwedizität“; und indem man Salat dem Hamburger vorzieht, macht man manchmal ein schichtspezifisches, manchmal ein genderdifferenzierendes, manchmal ein religiöses Statement. Wer isst und trinkt ordnet sich in einen Sinnzusammenhang ein – ob er will oder nicht.6

Liest man so die Bildposts von Sa’ra Charismata als kulturelles Zeichen, so wird deutlich, dass hier schwedische Identität in unterschiedlichen Facetten thematisiert wird, vom gesunden Frühstück schwedischer Milchprodukte zum ungesunden, aber auch typisch schwedischen, Frühstück von Kaffee und Plockgodis. Die Posts sind nicht ohne den Kontext ihrer Herkunft als Kind von Immigranten lesbar und die daraus resultierende reflexhafte Hinterfragung ihrer schwedischen Authentizität bereits an ihrem ersten Tag als Kuratorin des @Sweden Accounts. Sie markieren daher eben auch, dass Sa’ra Charismata eine weite Palette des „Schwedisch-Seins“ beherrscht und sind so auch als Hinweise auf eine kulturelle Assimilation interpretierbar. In Folge formuliert Charismata einen Post, indem sei einen neuen Hashtag entwirft: „Who’s down for making this international Swedish Breakfast week? So we post a pic of our bfast and tag it #InternationalSwedishBreakfastWeek“ (27.1.2015 :29) Darauffolgend kündigt sie an, dass sie am Ende ihrer Twitter-Woche ein Bild einer Mahlzeit auswählen wird, die ihrer Meinung nach in die offizielle schwedische Frühstückskultur integriert werden sollte. Es gibt keinerlei nähere Definitionen, nur den Hinweis, dass die Teilnehmer sich überlegen sollten, was ein Schwede zum Frühstück essen würde.

In den folgenden Tagen sammeln sich unter dem Hashtag #InternationalSwedishBreakfastWeek zahlreiche unterschiedliche Bildbeiträge von schwedischen und internationalen Followern, die ganz unterschiedliche Morgenmahlzeiten als schwedisch markieren und damit spielerisch die Verhandelbarkeit nationaler Identität thematisieren (hier ein Storify mit den dazugehörigen Tweets). So werden zahlreiche Bilder von Haferbrei und Müsli, aber auch das Trinken von Kaffee aus einem an der Universität in Uppsala gekauften Becher und zahlreiche Bilder von Snus-Dosen als Bildbeiträge geteilt. Von Waffeln, zu Pizzakartons zu ausgefeilten veganen Menüs wird Frühstück als schwedisch markiert und damit die initial an Sa’ra Charismata gestellte Frage nach schwedischer Authentizität ironisch unterlaufen. In diesem Sinne vergibt Charismata am Ende der Woche auch zwei Gewinnertitel an Frühstücksbilder die unterschiedlicher nicht sein könnten, zum einen das vielfältige Frühstück von @GoldenTalon in Sidney und zum Anderen ein Weckglas mit Müsli der in Jönköpings län lebenden Schwedin @janettearon:

Used with permission by @GoldenTalon

Used with permission by @jeanettearon

Used with permission by @jeanettearon

  1. Quelle: http://www.weforum.org/issues/global-information-technology/the-great-transformation/network-readiness-index#
  2. Quelle: http://www.soi2014.se/kommunikation-och-sociala-natverk/ 
  3. Siehe: http://mashable.com/2012/06/12/sweden-twitter/
  4. Quelle: http://curatorsofsweden.com/curator/sara-charismata/
  5. Für mehr Info: http://sverigesradio.se/sida/artikel.aspx?programid=2054&artikel=6077709
  6. Joachim Schiedermair: „Nordischer Klang: Spis dog ordentligt! – Kultur und Essen im Norden“ In: EJSS, Volume 42, Issue 1. April 2012.

Quelle: http://nofoblog.hypotheses.org/148

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Quelle: http://revolt.hypotheses.org/975

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