Das Oberlandesgericht Köln zwischen dem Rheinland, Frankreich und Preußen

Für Rechtshistoriker fällt die Lektüre von Gerichtsfestschriften oft eher ernüchternd aus, da sie mit deren Vorstellungen an eine wissenschaftliche Herangehensweise kollidieren und auch nur einen begrenzten Wert als Materialsammlung haben. Dies ist bei dem vorliegenden Werk nicht der Fall. Dies hat auch mit dem Gericht zu tun, dessen 200jähriges Bestehen gewürdigt wird. Der 1819 ins Leben gerufene und für die gesamte Rheinprovinz zuständige Rheinische Appellationsgerichtshof in Köln stand im Spannungsfeld verschiedener Rechtstraditionen und rechtsnormativer Konzepte. Dies wird auch durch den Buchtitel („… zwischen dem Rheinland, Frankreich und Preußen“) deutlich gemacht, der dem Untersuchungsprogramm des Werkes die Richtung weist. Es sollen die „rheinisch-französisch-preußischen Einflüsse“ auf die Rechtsprechung untersucht werden (S. 12 f.). Dies geschieht auf den verschiedenen Ebenen des materiellen Rechts, des Verfahrensrechts, der Justizorganisation, der Personalpolitik, der Juristenausbildung, der Spezialgerichtsbarkeit (arbeitsgerichtliche Rechtsprechung), sowie schließlich in Bezug auf die materialisierte Wissensbasis der Gerichtsbarkeit, den Beständen der Gerichtsbibliothek

In beeindruckender Weise eingelöst wird dieser Anspruch im Beitrag des Mitherausgebers Hans-Peter Haferkamp.

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Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2020/06/rezension-olg-koeln-collin/

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Macht und Herrlichkeit. Die großen Kathedralen am Rhein von Konstanz bis Köln

Dieser opulente Bildband ist ein veritabler Ersatz für eine Reise zu den Kathedralen der Städte entlang des Ober- und Mittelrheins von Konstanz bis nach Köln.

Der Fotograf Florian Monheim passte bei seinen Aufnahmen der Kirchenbauten die idealen Licht-, Witterungs- und Frequentationsbedingungen ab. Die menschenleeren Innenräume der Kirchen und ihre Ausstattung mit Glasmalereien, Tafelbildern und Skulpturen sind dabei sämtlich unter natürlichen Lichtverhältnissen ohne künstliche Beleuchtung festgehalten. Er fand ungewöhnliche Blickwinkel und Perspektiven, die die Bauten zur Geltung bringen und neue Seheindrücke der Architekturen und ihrer Details vermitteln. Die hier vom Greven Verlag Köln in großformatigen Doppelseiten von herausragender Farbqualität reproduzierten Fotografien vermögen es geradezu, einen an den Ort des Geschauten zu versetzen. Darüber hinaus ermöglichen sie Anblicke, die man dort mit bloßem Auge nicht zu Gesicht bekäme. Bei den Großaufnahmen der Fassaden sind selbst kleinste Details lesbar, bei den Nahaufnahmen der Skulpturen einzelne Steinbearbeitungsspuren erkennbar. Wer einmal versucht hat, etwa Glasmalereifenster oder die Reliefs vom ehemaligen romanischen Südportal des Wormser Doms zu fotografieren, weiß, welche Mühen der Vorbereitung und welches fotografische Können dahinterstehen. Der Aufwand hat sich gelohnt, denn die fast schon immersive Qualität der Fotografien ist unvergleichbar und selten gesehen in Buchform.

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Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2020/05/rezension-macht-und-herrlichkeit-jacobs/

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Religiöse Vielfalt in Köln

Das 104. Heft der Mitteilungen aus dem Stadtarchiv von Köln ist eine Zusammenstellung mehrerer Beiträge aus dem Reformationsjubiläumsjahr 2017. Die ersten 82 der 123 Seiten werden von verschriftlichten Vorträgen der titelgebenden Ausstellung gefüllt, die übrigen sind Beiträge und Vorträge, die auf anderen Veranstaltungen im Jahr 2017 gehalten wurden. Der Hauptteil des Heftes zum 500 Reformationsjubiläum soll zudem aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen des Themas „religiöse Toleranz“ reflektieren. Den Anfang macht die Ausstellungseröffnungsrede vom 5. April 2017 von Stefan Bachmann mit dem Titel „Toleranz ist Arbeit!“, dessen lesenswertes Plädoyer für Toleranz zugleich eine Warnung vor dem Verlust des kulturellen status quo durch Unterfinanzierung ist. Dabei reisst er die Fassade der oft zitierten Toleranz in Köln nieder, die eine „fatale Tendenz zur kindlichen Regression, zum Kleinmut und zur Lähmung“ habe (S.11). Damit zeigt Bachmann auf eine pathologische Gleichgültigkeit, die nicht zuletzt auch den Einsturz des Archivgebäudes 2009 mit zu verantworten hat: Der „kölsche Fatalismus“ sei „der depressive Bruder der Kölschen Gelassenheit“ und habe „mit der Toleranz […] nicht viel zu tun“ (S.

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Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2020/05/rezension-religioese-vielfalt-hermel/

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La mécanique de l’histoire

Winston Smith ist ein Mann ohne Geschichte. Seine Eltern kennt er kaum, da er im Heim aufwuchs, an seine Kindheit kann er sich fast nicht erinnern. Er ist 39 Jahre alt, lebt in London, der Hauptstadt Ozeaniens, und ist beschäftigt im Ministerium für Wahrheit. Smiths größte Freude in seinem kargen Leben ist die Arbeit. In einem Land, das vom „Big Brother“ beherrscht wird, ist es Smiths Aufgabe, das Archivmaterial des Ministeriums im Sinne der gegenwärtigen politischen Wahrheit zu manipulieren. Smith schreibt alte Zeitungsartikel um, Bücher, Akten. Er bearbeitet Filmmaterial und Fotos so gekonnt, dass man nicht merkt, wenn sie rückwirkend verändert wurden. „Einen Tag um den anderen und fast von Minute zu Minute wurde die Vergangenheit mit der Gegenwart in Einklang gebracht (…). Die ganze Historie stand so gleichsam auf einem auswechselbaren Blatt, das genauso oft, wie es nötig wurde, radiert und neu beschrieben werden konnte“.[1] In George Orwells Roman „1984“, verfasst im Jahre 1949, wird nicht nur die Zukunft zum Gegenstand dystopischer Betrachtung, sondern auch die Vergangenheit, die Frage der historischen Wahrheit, von Faktizität, Aussagekraft archivalischer Quellen und letztlich auch der Beruf des professionellen Vergangenheitsdeuters – des Historikers.

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Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2020/03/la-mecanique-de-lhistoire/

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Digitales Comeback

„Der wertvollste Dreckhaufen der Welt“[1], „Schätze aus dem Schlamm“[2] oder „Wenn ein Archiv an Demenz leidet“[3] – so lauten die aussagekräftigen Zwischenüberschriften im Sonderband der Mitteilungen aus dem Stadtarchiv von Köln „Geschichte mit Zukunft. 10 Jahre Wiederaufbau des Kölner Stadtarchivs“. Es handelt sich um Zitate aus überregionalen Medien, die beim ersten Durchblättern des Buches ein lebendiges Bild von zehn Jahren Rettungsarbeit erzeugen. Stellenbeschreibungen mit der für ArchivmitarbeiterInnen eher ungewöhnlichen Anforderung „Bereitschaft zur Reisetätigkeit innerhalb der Bundesrepublik“[4] erinnern an die verschiedenen Standorte und Asylarchive. Viele hochaufgelöste Fotos und Detailaufnahmen beeindrucken mit unter Mauerresten hervorschauenden, zerstückelten Archivalien, schwer zu bändigenden „Blumenkohl“-Akten und fertig restaurierten Evangelarien aus dem Mittelalter.

Die Katastrophe am 3. März 2019, die zwei Todesfälle verursachte und das sechsstöckige Archivgebäude im Erdboden versinken ließ, hat einen seit dem Zweiten Weltkrieg in Europa unvergleichlichen Schaden verursacht.[5] Ein Jahrtausend Stadtgeschichte in Form von 22 Regalkilometern Archivgut, drei laufenden Kilometern Bibliotheksgut und 330.000 Karten, Pläne und Plakate wurden zertrümmert und unter Bauschutt vergraben.

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Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2020/03/digitales-comeback/

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Willkommen im alten Köln

Der 2018 erschienene 103. Band der Mitteilungen aus dem Stadtarchiv von Köln enthält fünf der im Rahmen des Begleitprogramms der Ausstellung „Willkommen im alten Köln“ 2016 gehalten Vorträge. Die Ausstellung präsentierte neben Gemälden der mittelalterlichen Stadtmauer des Malers Siegfried Glos ausgewählte Archivalien. Der Band stellt eine Novität dar, weil bis dato die Publikation von Findbüchern im Vordergrund stand. Da diese jedoch in Zeiten von Onlinerecherche und digitalisierten Beständen ihren Wert eingebüßt haben, so die Leiterin des Historischen Archivs der Stadt Köln, Bettina Schmidt-Czaia: “… möchten wir zukünftig den Fokus verschieben, indem wir u.a. die Vorträge des Begleitprogramms zu unseren Jahresausstellungen veröffentlichen. Immer wieder bitten uns die Besucher am Rande unserer Vortragsreihe, die Beiträge in Ruhe noch einmal nachlesen zu können. Wir unternehmen mit der Punlikation der Vorträge zukünftig einen weiteren Schritt auf dem Weg des Historischen Archivs der Stadt Köln zu einem Bürgerarchiv, bei dem zu den Kernaufgaben der Bereitstelluung von Quellen zu wissenschaftlicher und privater Forschung auch die Vermittlung von Informationen und Einsichten an einen erweiterten Kreis interessierter Bürger tritt.”



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Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2020/02/willkommen-im-alten-koeln/

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Willkommen im alten Köln

Der 2018 erschienene 103. Band der Mitteilungen aus dem Stadtarchiv von Köln enthält fünf der im Rahmen des Begleitprogramms der Ausstellung „Willkommen im alten Köln“ 2016 gehalten Vorträge. Die Ausstellung präsentierte neben Gemälden der mittelalterlichen Stadtmauer des Malers Siegfried Glos ausgewählte Archivalien. Der Band stellt eine Novität dar, weil bis dato die Publikation von Findbüchern im Vordergrund stand. Da diese jedoch in Zeiten von Onlinerecherche und digitalisierten Beständen ihren Wert eingebüßt haben, so die Leiterin des Historischen Archivs der Stadt Köln, Bettina Schmidt-Czaia: “… möchten wir zukünftig den Fokus verschieben, indem wir u.a. die Vorträge des Begleitprogramms zu unseren Jahresausstellungen veröffentlichen. Immer wieder bitten uns die Besucher am Rande unserer Vortragsreihe, die Beiträge in Ruhe noch einmal nachlesen zu können. Wir unternehmen mit der Punlikation der Vorträge zukünftig einen weiteren Schritt auf dem Weg des Historischen Archivs der Stadt Köln zu einem Bürgerarchiv, bei dem zu den Kernaufgaben der Bereitstelluung von Quellen zu wissenschaftlicher und privater Forschung auch die Vermittlung von Informationen und Einsichten an einen erweiterten Kreis interessierter Bürger tritt.”



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Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2020/02/willkommen-im-alten-koeln/

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RIDE 11 zu „Tools and Environments for Digital Scholarly Editing“ erschienen!

Die elfte Ausgabe der Rezensionszeitschrift RIDE – herausgegeben seit 2014 vom Institut für Dokumentologie und Editorik (IDE) – ist soeben erschienen und unter http://ride.i-d-e.de/issues/issue-11 erreichbar!

Mit der neuen Ausgabe startet ein neuer Themenschwerpunkt in der RIDE-Reihe: „Tools and Environments for Digital Scholarly Editing“. Initiatorinnen und Gastherausgeberinnen der Ausgabe sind Anna-Maria Sichani und Elena Spadini. Idee des neuen Themenschwerpunkts ist, Software als Teil des wissenschaftlichen Ökosystems stärker im Fachdiskurs zu evaluieren und diskutieren. Darüber hinaus sind die Rezensionen von Tools und Forschungsumgebungen für all diejenigen nützlich, die an der Erstellung von wissenschaftlichen Editionen beteiligt sind und die Verwendung von Software in Betracht ziehen. 

Die elfte Ausgabe von RIDE enthält fünf Rezensionen in Englisch (4) und Französisch (1), die Tools und Forschungsumgebungen für die digitale wissenschaftliche Editionen diskutieren.

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Quelle: https://dhd-blog.org/?p=12832

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The Imperial City of Cologne

Joseph P. Huffman, Professor für Europäische Geschichte am privaten christlichen Messiah College in Mechanicsburg, Pennsylvania (USA), unternimmt in seiner 2018 bei der Amsterdam University Press erschienenen Monographie den ambitionierten Versuch einer Gesamtgeschichte der Stadt Köln im Zeitraum von 19 v. Chr. bis 1125 n. Chr. auf nur 280 Seiten. Sein Buch ist nur der erste von geplanten zwei Bänden, der Nachfolger soll die Jahre 1125 bis 1475 abdecken. Dies erklärt vermutlich auch den irreführenden Titel – denn eine Reichsstadt bzw. ‚Imperial City‘ war Köln in der im vorliegenden Band behandelten Zeit keineswegs.



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Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2020/01/the-imperial-city-of-cologne/

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Die Kriegsverbrecherlobby – Bundesdeutsche Hilfe für im Ausland inhaftierte NS-Täter

Herbert Kappler war zwar kein Hundertjähriger als er am 15. August 1977 aus dem Fenster eines römischen Militärkrankenhauses stieg und verschwand. Zudem ist nicht einmal sicher, ob Kappler sich – wie von den Boulevard-Medien seinerzeit kolportiert – überhaupt aus seinem Zimmer im dritten Stock abseilen musste, um in die Freiheit zu gelangen. Ein Methusalem war er in gewisser Hinsicht aber dennoch: 32 Jahre hatte der ehemalige SS-Mann in italienischer Haft gesessen, ehe er bei einem Krankenhaus-Aufenthalt die Flucht ergriff. Somit gehörte er zu den letzten im westeuropäischen Ausland inhaftierten deutschen Kriegsverbrechern. Kappler hatte 1944 mit dem Massaker in den Fosse Ardeatine einen der grausamsten Massenmorde in Italien während des Zweiten Weltkriegs zu verantworten. Nach dem Krieg war er in Rom wegen der brutalen Erschießung von 335 Italienern zu einer lebenslänglichen Gefängnisstrafe verurteilt worden. In den drei Jahrzehnten seiner Haft wurde Kappler in Italien zunehmend zur Symbolfigur für die deutschen Besatzungsverbrechen. In der Bundesrepublik hingegen wurde er gern zum Opfer einer ungerechten und unbarmherzigen italienischen Kriegsverbrecherpolitik stilisiert.



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Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2019/12/rezension-bohr-glahe/

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