Tagungsbericht: “Automatic Pattern Recognition and Historical Handwriting Analysis”

Ein wesentlicher Bestandteil historischer Forschung ist die Interpretation primären Quellenmaterials. Hier spielen insbesondere Handschriften oft eine entscheidende Rolle. Der seit Jahren stetig anwachsende Bestand digitalisierter historischer Schriftzeugnisse lässt inzwischen auch Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten für derartige Dokumente zu, welche mit händischen Verfahrensweisen nur unter erheblichem Aufwand zu denken wären. Ein in Erlangen veranstalteter Workshop zum Thema “Automatische Mustererkennungsverfahren und Analyse historischer Handschriften” stellte nun eine Reihe von Techniken vor, mit denen Schrift- und Layoutanalysen für handschriftliches Material unternommen werden können. Ein detaillierter Bericht zur Konferenz kann hier abgerufen werden.

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=1862

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B. Dennerlein u.a. (Hrsg.): “Identitäten in Bewegung” – Eine Rezension von Natalie Bayer

Bereits seit einigen Jahrzehnten ist zu beobachten, dass Migration zunehmend im Film ankommt. Hervorgegangen aus dem interdisziplinären Workshop „Identitäten in Bewegung. Migration im Film“ (2010), veranstaltet vom Lehrstuhl Gender Studies und Islamwissenschaften der Universität Zürich, geht der gleichnamige Sammelband mit … Weiterlesen

Quelle: http://soziologieblog.hypotheses.org/4107

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Pommersche Gravamina, Teil VI – politische Destabilisierung

Ein letztes Mal zu der Flugschrift, in der die Gesandtschaft des Herzogtums Pommern auf dem Regensburger Kurfürstentag auf die unerträglichen Zustände in ihrem Land hinwies. Jenseits der Gravamina über die Ausschreitungen der in Pommern einquartierten Truppen ist ein Aspekt festzuhalten, der meist unausgesprochen mitschwingt, in wenigen Passagen dieser Beschwerdeschrift dann auch explizit benannt wird. So heißt es an einer Stelle: „Vnd lassen sich zum 30. theils der Officirer noch wol verlauten / daß sie / vnd nicht der Landsfürst vber die Vnterthanen im Lande zu gebiethen haben.“ (S. 9, Nr. 30) Was hier formuliert wird, ist nichts weniger als der Anspruch des Militärs, die landesherrliche Souveränität völlig an die Seite zu drücken und die obrigkeitlichen Kompetenzen für sich selbst zu reklamieren.

An der Machtlosigkeit des Herzogs von Pommern war gar nicht zu zweifeln. Wer konnte der kaiserlichen Armee widerstehen, die in den vergangenen Jahren jeden Gegner im Feld besiegt hatte (die unglückliche Belagerung vor Stralsund lassen wir hier mal außen vor) und allein durch ihre schiere Masse jeden Widerstand zu erdrücken schien? Am Ende der Flugschrift findet sich eine Beilage, die ein Verzeichnis der in Pommern stationierten Truppen enthält: Dort ist von 19 Regimentern Infanterie und Kavallerie mit insgesamt 163 Kompagnien die Rede. Natürlich waren dies erst einmal Einheiten, über deren Ist-Stärke kaum Klarheit zu erzielen war. Doch auch wenn Abgänge durch Krankheit und Desertion die Truppenstärke reduziert hatte, blieb eine gewaltige Militärmacht im Lande. Auch dies gehörte zum Prinzip Wallensteinscher Kriegführung: Es wurden so viele Einheiten in ein Territorium gelegt, daß Widerstand zwecklos war – und mit der militärischen Dominanz ließen sich auch politische Ziele erreichen.

Pommern selbst befand sich in einer besonders schwierigen Situation. Herzog Bogislaw XIV. war der letzte Vertreter des Greifenhauses, seine Ehe kinderlos: Das Herzogtum stand also vor einer offenen Nachfolge, und die Prätendenten begannen bereits, sich in Position zu bringen – kein Wunder, war das Territorium an der Ostseeküste mitsamt der Odermündung auch von besonderem strategischen Wert: für den südlichen Nachbarn Brandenburg, für das von einem dominium maris Baltici träumende Schweden wie auch für eine kaiserliche Politik, die ihren Feldherrn zum „Admiral der baltischen und ozeanischen Meere“ bestimmte. Angesichts dieser Machtinteressen war Wallensteins Urteil über Bogislaw fatal: Der Herzog von Pommern sei ein einfältiger Herr, ja einen armen Tropf nannte er ihn ein anderes Mal (Golo Mann, S. 361).

So besehen erschien die massive Truppenpräsenz des kaiserlichen Heeres in Pommern durchaus sinnvoll. Und doch wird man über den speziellen Fall Pommerns hinaus sehen müssen, daß es viele Maßnahmen gab, die unabhängig von einem übergeordneten Machtkalkül das Herzogtum erschütterten: Wenn kaiserliche Offiziere Zölle erhoben und neue Zölle einführten, den pommerschen Untertanen eigene Pässe ausstellten und über sie auch „in causis ciuilibus“ Gerichtsurteile verhängten (S. 9 f., Nr. 27, 30-32) – von den Eingriffen in die konfessionellen Verhältnisse des Landes gar nicht zu reden (vgl. Pommersche Gravamina, Teil II) –, dann wird deutlich, daß eine Einquartierung immer auch eine potentielle politische Destabilisierung bedeutete. Jede Landesobrigkeit sah sich nun einer konkurrierenden Herrschaftsinstanz gegenüber, die die Macht hatte, die landesherrliche Souveränität auszuhöhlen und Kompetenzen an sich zu ziehen.

Wenn also Feldmarschall Torquato Conti, der Kommandeur über die kaiserlichen Truppen in Pommern, von einer pommerschen Delegation ultimativ die Zahlung der Ausstände für seine Truppen forderte, und „solten sie sich auch biß auffs Hembde außziehen müssen“ (so wurde er in der Flugschrift zitiert: S. 16), so war dies nicht nur eine brüske Drohung, sondern auch der klare Verweis darauf, daß der Herzog in diesem Land nicht mehr viel zu sagen hatte.

Quelle: http://dkblog.hypotheses.org/159

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Pop jenseits des Westens: Die Geschichte des Massenphänomens Menudo

Pop-Phänomene werden sehr oft als musikalische Erscheinungsformen des Westens verhandelt. Vor allem die englischsprachigen Musiken gelten durchaus als Pop. Erweitert man jedoch den Blick über die westliche Welt hinaus, so findet man eine Vielfalt von Phänomenen, die sich auch als Pop klassifizieren lassen aber noch nicht in die Popgeschichtsbücher eingegangen sind. Jüngste musikethnologische Forschungen im Bereich Popmusik weisen darauf hin, wie vielversprechend diese Aufgeschlossenheit gegenüber nicht-westlicher populärer Musik für eine Geschichtsschreibung des Pops sein kann. Dies lässt sich beispielhaft an der Laufbahn der Boyband Menudo zeigen, deren Geschichte noch immer nahezu unbekannt ist.

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Während britische und amerikanische Jugendliche 1977 den Punk begründeten, entstand die berühmteste Boyband der spanischsprachigen Welt. Mit fünf Jungs zwischen neun und zwölf Jahren organisierte der puerto-ricanische Manager Egdargo Díaz Meléndez eine Band für das vorpubertäre Publikum. Díaz hatte Anfang der 70er Jahre Regie und Produktion für Kino und Fernseher in Spanien studiert. Nebenbei produzierte er die Kinderband La Pantilla. Dabei erprobte er ein bestimmtes Arbeitsverfahren: Die Bandmitglieder konnten wechseln, ohne dass der Name der Band sich änderte. Diese Erfahrung bewog ihn zur Gründung einer eigenen Band. Zurück in Puerto Rico gewann er seine drei Neffe und zwei Söhne eines Freunds als Mitglieder für Menudo. Sie mussten singen und tanzen. Den Rest übernahm Díaz. November1977 war die Uraufführung der Band in einem Patronatsfest in Puerto Rico.

Menudo funktionierte von Anfang an als ein Unternehmen. Díaz registrierte die Marke Menudo, gründete das Label Padosa und stellte einen Choreographen, einen Produktionsleiter, zwei Komponisten und künstlerische Leiter, einen Fotografen und einen Gesanglehrer an. In den ersten zwei Jahren trat die Band ausschließlich an Wochenenden auf, damit die Jungs die Schule besuchen konnten. 1978 nahm Menudo zum ersten Mal an einer Fernsehsendung – “Noche de Gala”– teil. Daraus entstand ihre eigene Sendung “La gente jovem de Menudo” [Die Jugendliche von Menudo], die samstags um 18 Uhr für halbe Stunde zu sehen war. Damit gelangte die Band in Puerto Rico zu nationaler Berühmtheit. Als eines der Bandmitglieder 15 Jahre alt wurde, musste es aufgrund der Veränderung seiner Stimme und seines Körpers die Band verlassen. Díaz organisierte ein öffentliches Casting um neue Mitglieder zu werben. Dieses Verfahren wurde zur Regel.

Die neue Besetzung der Band hatte internationalen Erfolg. 1980 gaben Menudo ihre ersten Konzerte in Venezuela. Ein Jahr später verkaufte sich ihre Schallplatte in ganz Lateinamerika, was eine internationale Tournee ermöglichte. In Argentinien und Peru sangen die fünf Jungs vor 15.000 Zuschauern. Danach flogen sie nach Uruguay und Mexiko, um an Radio- und Fernsehsendungen teilzunehmen. Die Anzahl der Fans stieg beträchtlich in diesen Ländern. Díaz begann diverse nicht-musikalische Produkte unter der Marke Menudo herzustellen: Fernsehserien, Filme, Poster, Zeitschriften, Schlüsselanhänger, Ketten, Ohrringe, Gürtel und anderes mehr. Menudos Fernsehsendung wurde in “Menudo Mania” umbenannt und sieben Jahre lang in Puerto Rico übertragen.

Die Tourneen in Lateinamerika entwickelten sich zu Massenveranstaltungen. In Bolivien, Panama, Kolumbien, Honduras, Guatemala und El Salvador gaben Menudo Konzerte in bis auf den letzten Platz besetzten Fußballstadien. 1983 sammelten sich mehr als 100.000 Menschen in Mexiko-Stadt und Belo Horizonte (Brasilien), in Rio de Janeiro 130.000 und 200.000 Fans in São Paulo. Aufgrund der erfolgreichen Tournee in zwanzig brasilianischen Städten nahmen Menudo eine Schallplatte auf Portugiesisch auf und flogen Monate später in die USA. Die Konzerte im Madison Square Garden in New York sorgten ebenfalls für Furore. Ermutigt durch Medienberichte nahmen Menudo drei Schallplatten auf Englisch auf. Der Song “If you’re not here” wurde zum Radio-Schlager. Mitglieder von Menudo waren bei der Grammy-Verleihung zu sehen. Sie wurden als Botschafter der Jugend von UNICEF nominiert, um sich an Kampagnen gegen Drogen und Abwanderung der Schüler zu beteiligen. Nach einer Japan-Tournee erhielt die Band die goldene Auszeichnung des Tokio-Music-Festivals. Anschließend tourte sie in Taiwan und den Philippinen, worauf die Goldene Schallplatte für das Album “Reaching Out” folgte.

Angesichts des unkontrollierbaren, massiven Konzertpublikums, das in dem Mädchen zwischen 10 und 16 Jahren die Mehrheit stellten, kam es zu einigen Unfällen. Deswegen wechselte der Manager Díaz seine Strategie: Menudo sollten nun in kleineren Spielstätten auftreten. Daraus folgten einige Veränderung im Arbeitsverhältnis der Band. Die Jungs mussten ihre Schulen verlassen. Privatlehrer reisten mit ihnen, um in den Pausen unterrichten zu können. Die Eltern durften aus Kosten- und Organisationsgründe nicht mehr mit ihren Kindern auf die nun häufigeren Tourneen gehen. Auch die Gagen veränderten sich. Bis 1984 erhielten die Jungs zusammen 70 Prozent der Gewinne während der Produzent 30 Prozent behielt. Nun arbeiteten die Jungs als Angestellter des Unternehmens Menudo mit einem festen Gehalt. Alle anderen Kosten wurden aus der Produktion gedeckt. Sie durften bis zu ihrem 18. Lebensjahr Bandmitglieder sein. Daraus entstanden familiäre Probleme um den neuen “Reichtum” der Söhne. Außerdem zog die Band nach Miami um, wo sie gemeinsam in einem als “Menudosschloß” bekannten Haus wohnte.

Diese Veränderungen prägten auch die Musik der Band. Nach der Teilnahme an der argentinischen Fernsehserie “Por siempre amigos” [Freunde für immer] im Jahr 1987 entschied Díaz aus Menudo eine Rockband zu machen. Obwohl die Mitglieder immer noch keine Musikinstrumente spielten, trugen sie nun Lederjacken, Stiefel und zerrissene Jeans. Unter den Fans waren nun mehr Jungs zu finden. Die Fernsehserie “Los últimos héroes” [Die letzten Helden] zeigte diese neue Haltung der Band. Nachrichten zufolge wollten Hotels sie nicht mehr beherbergen, da die Fans gewalttätig geworden waren. Zwei Bandmitglieder wurden 1990 wegen Drogenbesitz auf dem Flughafen von Miami festgenommen. Unterdessen verloren Menudo an Popularität. Das Image der Naivität und Unschuld bekam Risse. Díaz wechselte die beiden straffälligen Bandmitglieder sofort aus und bemühte sich um einen eher lateinamerikanischen Stil. Die neue Besetzung war jedoch erfolglos. 1991 traten vier Bandmitglieder vor die Medien und beschuldigten ihren Manager der Ausbeutung und der körperlichen und sexuellen Misshandlungen. Obwohl sie den Manager nicht verklagten, war Menudo damit am Ende.

In 14 Jahren waren mehr als 30 Jungs Mitglieder von Menudo gewesen. Viele sagen, dass Díaz eine Erfolgsformel erfunden hat, um die Band immer “jung” zu halten und zugleich viele neue Interessierte anzuziehen. Der erfolgreichste Menudo war Ricky Martin, der danach eine Karriere als Sänger und Schauspieler in den USA machte. Unter dem Einfluss von Menudo bildeten sich aber neue Boybands in Lateinamerika (wie z.B. Dominó in Brasilien) und den USA (z.B. New Kids on the Block), die ohne das historische Vorbild von Menudo so nicht denkbar gewesen wären.

Menudo sind trotz ihres weltweiten Erfolges und ihres bahnbrechenden Geschäftsmodells noch immer völlig unbekannt in der westlichen Popforschung. Eine historische Analyse des Phänomens Menudo trägt aber nicht nur dazu bei die Konsolidierung einer bestimmten Art von Boyband in der internationalen Musikindustrie zu erklären. Sie würde auch die wirtschaftshistorische Analyse von Musikbands als Firmen erlauben und die ökonomische Prinzipien der Musikindustrie offenlegen. Hinter den Mythen um die Band und den Produzenten Edgardo Díaz Meléndez kann man die sozialen Mechanismen finden, die Entstehung und Verbreitung des Phänomens Boybands erklären helfen können. Pop, so heißt es oft, sei ein westliches Phänomen, das maßgeblich in den USA und in Großbritannien entstand. Ein kurzer Blick auf Massenphänomene wie Menudo reicht eigentlich schon aus, um die Beschränktheit dieser Sichtweise zu entlarven.

Abbildung: Menudo 1983 von ~YuRiKoSaMa4820: CC BY-NC-ND 3.0.

Quelle: http://pophistory.hypotheses.org/713

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Netzfundstück: Kleine Aktenkunde beim Großen Generalstab

Der Archivar und Historiker Lars-Holger Thümmler betreibt eine Website zur preußischen Militärgeschichte, auf der sich etwas unerwartet auch eine „Kurze Einführung in die Aktenkunde“ ergoogeln lässt. Diese Seite scheint innerhalb der Website nicht verlinkt und nur direkt abrufbar zu sein.

Es handelt sich um eine als Gedächtnisstütze brauchbare Zusammenstellung zentraler Aktenstilformen der Zeit bis 1918, jeweils mit den wichtigsten formalen Merkmalen in Stichwortform. Hier ist auch einmal das unter Archivaren legendäre „Kornsche Gatter“ als JPG vorhanden: Ein tabellarisches Schaubild, das ein wenig wie „Käsekästchen“ aussieht, und es erlaubt, Aktenschriftstücke anhand der Kombination der Merkmale „Stil“ und „Zweck“ (des Schreibens) zu kategorisieren – benannt nach dem Dozenten an der Archivschule Marburg Hans-Enno Korn.

Merkwürdigerweise fehlen gerade die Sonderformen des militärischen Schriftguts; siehe dazu konzise Jürgen Kloosterhuis, Amtliche Aktenkunde der Neuzeit: Ein hilfswissenschaftliches Kompendium, in: Archiv für Diplomatik 45 (1999), S. 465–563, hier S. 548 f. (im Preprint Kap. V, Anhang 2).

Quelle: http://aktenkunde.hypotheses.org/27

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Forschungsnotizbücher im Netz – Postskript zu einer Veröffentlichung

werkstattgeschichte61von Klaus Graf und Mareike König

Im Druck erschienen ist vor kurzem: Klaus Graf/Mareike König: Forschungsnotizbücher im Netz. Weblogs in der deutschsprachigen Geschichtswissenschaft. In: WerkstattGeschichte 21 (2012), Heft 61, S. 76-87. Die Verlagsfassung ist erfreulicherweise als PDF einsehbar, was wir als Verfechter von “Open Access” sehr begrüßen. Worum es in unserem Beitrag geht, mag folgendes Zitat zeigen

“Der Beitrag versteht sich als Einstieg in den bisweilen unübersichtlichen Informationsraum der Weblogs in der deutschsprachigen Geschichtswissenschaft. Zunächst werden Merkmale wissenschaftlicher Blogs mit Blick auf die deutschsprachige Geschichtsblogosphäre analysiert sowie die wesentlichen Funktionen von wissenschaftlichen Weblogs vorgestellt. Dabei geht es auch darum, was dieses Medium für die Wissenschaft attraktiv macht oder machen könnte, und wo seine Grenzen liegen. Anschließend werden die unserer subjektiven Meinung nach relevantesten deutschsprachigen wissenschaftlichen Geschichtsblogs vorgestellt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Weblogs, die sich an ein wissenschaftliches Publikum wenden. Abschließend werden Fragen rund um Erfolg und Misserfolg dieser Form der wissenschaftlichen Kommunikation thematisiert.”

Wir wollen den Beitrag hier nicht wiederholen, sondern ein Postskript zu seiner Publikationsgeschichte und den Entwicklungen in der Geschichts-Blogosphäre bieten, die sich seit der Drucklegung ergeben haben.

Publikationsgeschichte

Am 9. Dezember 2011 veröffentlichten wir einen Beitrag im Redaktionsblog zu deutschsprachigen Geschichtsblogs: http://redaktionsblog.hypotheses.org/40. Darin stellten wir die aus unserer subjektiven Sicht wichtigsten neun deutschsprachigen Geschichtsblogs in alphabetischer Reihenfolge in kleinen Kurzporträts vor. Im Anhang publizierten wir eine Blogroll mit weiteren Wissenschaftsblogs zu historischen Themen. Der Beitrag wurde von der Leserschaft als sehr nützlich empfunden, wie aus den insgesamt 22 Kommentaren hervorgeht. Fehlende Blogs wurden uns in den Kommentaren gemeldet, Wenke Bönisch veröffentlichte in der Folge eine Liste der Geschichtsblogs im deutschsprachigen Raum, in die man sich selbst eintragen kann.

Am 13. Dezember fragte uns Eckart Schörle per Mail, ob wir basierend auf unserem Blogartikel einen Beitrag für WerkstattGeschichte über deutschsprachige Geschichtsblogs schreiben wollten, was wir am 14. Dezember 2011 zusagten. Vorgabe war dabei, die Geschichtsblogs nicht alphabetisch vorzustellen, sondern thematisch bzw. methodisch geordnet und weitere Ergänzungen zum Wissenschaftsbloggen allgemein zu schreiben (Definition von Blogs, warum bloggen?). Am 30. Mai 2012 übersandten wir den Beitrag. Am 22. Juni kamen umfangreiche Anregungen aufgrund der Diskussion in der Redaktion und wir wurden um Ergänzungen gebeten. Am 23. Juli und 10. September 2012 gingen Überarbeitungen an die Redaktion ab. Am 13. März 2013 kamen die Fahnen, die wir umgehend absegneten. Mitte Mai 2013 war dann das gedruckte Heft bei Klaus Graf in der Post, einige Tage später auch bei Mareike König in Paris, d.h. von der Abgabe des Artikels bis zu seinem Erscheinen verging fast ein Jahr.

Gemessen an anderen gedruckten Veröffentlichungen mag das eine vergleichsweise rasche Publikation sein. Aber angesichts des deutlich höheren Tempos der digitalen Kultur und in Anbetracht des Themas “Blogs” kam uns die Veröffentlichungsfrist gefühlt lange vor. Durch die Rückmeldungen der Redaktion konnten wir den Aufsatz etwas verbessern bzw. wir haben nach den Wünschen der Reviewer einige Punkte ergänzt und erweitert, die in der ursprünglichen Fassung nicht vorhanden waren. Wiegen diese Verbesserungen die lange Wartezeit auf? Die Frage ist schwierig zu beantworten. Wir sollten beispielsweise ergänzen, welche Vorteile Blogs gegenüber Mailinglisten (beispielsweise H-SOZ-U-KULT) haben – (eine Steilvorlage für Klaus Graf, über die er sich heute noch freut, MK). Letztlich hat uns die Redaktion dazu gebracht, einen Beitrag für Blog-Laien zu schreiben, und das ist gut so. Denn unser Ziel war es, einen Beitrag über Geschichtsblogs in einer gedruckten Zeitschrift veröffentlichen zu können, um somit ein Publikum zu erreichen, das sich ansonsten nicht mit der Materie beschäftigt. Andererseits ist die Blogszene deutlich in Bewegung, so dass die Vorstellung und das Herausheben von bestimmten Blogs schon wenige Wochen später überholt sein kann, geschweige denn in einem Jahr. Auch darum haben wir uns für ein “PS” zum Beitrag entschieden.

Viele neue Blogs

Denn während unser Beitrag zwölf Monate durch Begutachtungs- und Satzverfahren lief, blieb die Zeit für die deutschsprachigen Geschichtsblogs natürlich nicht stehen. Das Thema Soziale Medien im Allgemeinen und Wissenschaftsblogs im Besonderen erfährt weiterhin große Aufmerksamkeit, wovon beispielsweise die Tagung im Januar 2013 “Rezensieren, Kommentieren, Bloggen” zeugt, die vom gleichnamigen Blog. begleitet wurde, das nun auch nach der Tagung weitergeführt wird.

Im März 2012 war mit der Eröffnung des deutschsprachigen Blogportals für die Geisteswissenschaften eine zentrale Infrastruktur geschaffen worden, die mittlerweile zahlreiche neue Geschichtsblogs enthält, Tendenz steigend. Von den Mitte Juni 2013 bei de.hypotheses.org angemeldeten gut 100 Blogs hat bei großzügiger Zählung nur etwa ein Viertel keinen historischen Schwerpunkt.

Erfreulich ist auch, dass die Blogs eine stetig wachsende Leserschaft finden: durchschnittlich 30.000 unique user besuchen monatlich die Blogs von de.hypotheses.org. Im ersten Jahr publizierten die Bloggenden auf der deutschsprachigen Seite insgesamt 941 Beiträge und schalteten 975 Kommentare dazu frei. Damit wird, statistisch gesehen, auf der deutschen Seite mehr diskutiert als bei den französischen Blogs((1)).

Dissertations- und Forschungsblogs

Die meisten Neugründungen im Bereich der Geschichtsblogs sind thematisch eng geführte Dissertations- und Forschungsblogs, wie wir bereits in unserem Artikel in WerkstattGeschichte schreiben. Damit lässt sich eine weitere Diversifizierung der Blogosphäre feststellen((2)). Neben den im Beitrag erwähnten Blogs gehören dazu beispielsweise das dissertationsbegleitende Blog Quadrivium, Wissenskulturen im Reich im 12. Jahrhundert, das Blog zu einer Habilitation zum Thema Schwedens Beziehungen zu Kaiser und Reich 1648-1721, das Blog zur Geschichte des Dreißigjährigen Krieges, das Blog ArchitecturalDrawings aus der Kunstgeschichte (Frühe Neuzeit) , Astrologie in der Frühen Neuzeit, das Blog Rheinischer Adel, ein Blog über westliche Chinabilder zwischen 1700 und 1869, Mind the gap(s), das Blog Übergangsgesellschaften – Ländliche Politik in der europäischen Moderne,  ziemlichkonservativ, ein Blog über den Vergleich der CDU mit der britischen Conservative Party in den 1970er Jahren sowie ein Blog über Prostitution im 20. Jahrhundert.

Im Beitrag haben wir über thematisch enge Dissertations- und Forschungsblogs geschrieben:

“Diese Blogs sind per se am wenigsten sichtbar, weil sie häufig nur einem kleinen Leserkreis bekannt sind. Dissertationsblogs können daher am meisten von der Zugehörigkeit zu einem Portal profitieren. Sie sind stark forschungszentriert, konzentrieren sich auf ein eng begrenztes Thema und entsprechen dem Wunsch der Promovierenden nach stärkerer Vernetzung und Austausch. Bedauerlicherweise besteht teilweise Unsicherheit darüber, ob Promovierende generell über ihr Thema bloggen dürfen, schließen doch manche Promotionsordnungen jegliche Veröffentlichung über das bearbeitete Thema vor Annahme der Dissertation aus.”

Hier herrscht weiterhin Klärungs- und ggf. Anpassungsbedarf und wir erhalten nach wie vor per Mail Anfragen von Promovierenden, die gerne bloggen würden, sich aber nicht trauen.

Thematische Gemeinschaftsblogs

Die zweite große Gruppe an Neugründungen sind thematische Gemeinschaftsblogs. Besonders erfolgreich vernetzt und neuer Stern am Bloghimmel ist das Blog Ordensgeschichte, initiiert von Maria Rottler, Mitglied der Redaktion von de.hypotheses.org. Am Blog beteiligt sind mittlerweile über 90 Autoren aus unterschiedlichen Universitäten und Forschungseinrichtungen, und viele von ihnen betreten Blog-#Neuland. Vorbildlich sind die monatlichen Rezensionsdigests (auf Anregung des Frühneuzeitblogs der RWTH Aachen), eine Rubrik “Das posten die anderen” und eine über “Geschichte von Orden und Klöstern #Open Access”, der Einsatz von Sozialen Medien (das Blog hat eine eigene Facebookseite, einen Twitteraccount, eine Seite bei Google+, bei Academia.edu und sogar ein Blog bei Tumblr!) sowie ganz neu eine Gemeinschaftsbibliographie bei Zotero.

Als weitere thematische Gemeinschaftsblogs sind seit Mai letzten Jahres die Blogs Mittelalter, das 19. Jahrhundert in Perspektive, MusErMeKu über Ausstellungskonzepte und Erinnerungskultur , Scriptorum, ein Gemeinschaftsblog über mittelalterliche Bibliotheksbestände und ganz neu Heraldica Nova hinzugekommen.

Immer mehr Forschungsprojekte dokumentieren ihre Arbeit in Blogs. Da diese öffentliche Sichtbarkeit ganz im Sinne der jeweiligen Geldgeber (und zudem kostenlos) ist, lassen sich in diesem Bereich zukünftig neue Blogs prognostizieren. Beispiele sind die Blogs des Projekts “Europa als Herausforderung” mit dem Teilprojekt Urbane Gewalträume, Achtundvierzig, ein Blog der Forschergruppe “Provisorische Zentralgewalt für Deutschland in der Revolution von 1848/49” sowie das Blog Studienstätte Protestantismus begleitend zum DFG-geförderten Projekt “„Ausbau der Forschungsbibliothek Gotha zu einer Forschungs- und Studienstätte für die Kulturgeschichte des Protestantismus in der Frühen Neuzeit“, vor kurzem zu de.hypotheses migriert.

Archiv- und Quellenblogs

Auch im Bereich der Archiv- und Quellenblogs gibt es Neuzugänge: Das Blog Archive 2.0, ursprünglich als Tagungsblog angelegt, wird zum Thema Social media im deutschsprachigen Archivwesen weitergeführt. Das Weblog Rheinischer Archivtag ist auch für die Jahresversammlung 2013 weitergeführt worden. Neu ist das deutschsprachige Blog des deutsch-französischen Projekts Grenzüberschreitendes Netzwerk digitaler Geschichtsquellen, dessen französische Variante ebenfalls bei hypotheses zu finden ist. Das Archiv der Erzdiözese Salzburg hat ein Blog eröffnet.

Bei den Quellenblogs ist Napoleon auf der Spur neu hinzugekommen, ein Blog über napoleonische Ära in den deutschen Landen. Ebenfalls noch ganz frisch am Start ist das Blog Aktenkunde eines Mitarbeiters des Politischen Archiv des Auswärtigen Amtes, in dem es um die Aktenanalyse als Historische Hilfswissenschaft geht.

Neben all diesen erfreulichen Neuzugängen zur deutschsprachigen Blogosphäre ist leider auch ein sehr trauriger Verlust zu vermelden: Der Schweizer Historiker Peter Haber, Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats von de.hypotheses.org und Mitbegründer des Blogs der ersten Stunde weblog.histnet ist Ende April 2013 nach langer Krankheit verstorben. Sein Freund und Kollege Jan Hodel hat ihm einen anrührenden Nachruf gewidmet.

Impact und Risiko

Wissenschaftsblogs können durchaus etwas bewegen, das hat die “Causa Stralsund” gezeigt: Durch den öffentlichen Wirbel, der nicht zuletzt in Archivalia entfacht wurde, sah sich die Stadt Stralsund gezwungen, ihre Entscheidung, den größten Teil der historischen Gymnasialbibliothek einem Antiquar zu verkaufen, rückgängig zu machen. (Siehe dazu auch den Kommentar von Michael Schmalenstroer und die Bemerkung von Bastian Gillner im Blog Archive 2.0. Ein bei hypotheses.org verankertes Weblog Kulturgut  ging aus dem Skandal hervor und wird von einer kleinen Gruppe Interessierter, die auch die Facebookseite “Rettet die Stralsunder Archivbibliothek” betreut, getragen.

Doch nicht nur Positives ist nachzutragen. Aufgrund der Berichterstattung über die Affäre Schavan wurde Archivalia von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung abgemahnt: http://redaktionsblog.hypotheses.org/1120. Vermutlich hat die Aufregung über die allgemein als überzogen empfundene Abmahnung dazu geführt, dass die FAZ bislang keine weiteren Schritte unternommen hat. Leider müssen Blogger immer auch leidige Rechtsfragen im Auge haben, die entsprechende Rubrik im Redaktionsblog - http://redaktionsblog.hypotheses.org/category/rechtsfragen - mit Hinweisen auf eine Artikelserie “Blog&Recht” in Archivalia soll dazu beitragen, dass Wissenschaftsbloggende ohne Furcht vor misslichen juristischen Konsequenzen ihrer Arbeit nachgehen können.

Fazit

Auch wenn man die Widerstände im akademischen Betrieb gegen Blogs nicht unterschätzen sollte (so verweigert die Herzog August Bibliothek Blogs Rezensionsexemplare ihrer Publikationen), so scheint uns doch die Akzeptanz von Blogs als Medium der Wissenschaftskommunikation im Berichtszeitraum deutlich gewachsen zu sein. Blogbeiträge haben eine Vielzahl spannender Themen aufgegriffen, und es gab auch einige Forschungsmiszellen mit veritablem wissenschaftlichen Apparat (ein Lob von Klaus Graf, und das will was heißen! MK). Blogs können gedruckte- und Online-Zeitschriften, aber auch Dissertations-/Habilitationsprojekte bzw. Monographien sinnvoll ergänzen. Nicht zuletzt unser eigenes Beispiel, bei dem aus einem Blogbeitrag ein Peer-Review-Artikel wurde, stimmt hoffnungsfroh.

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Abbildung: Titelcover von WerkstattGeschichte 61/2012, Geschichte und Kritik, http://werkstattgeschichte.de/.

  1. Mareike König, Anregungen aus der französischen Blogosphäre, in: Redaktionsblog, 10.3.2013, http://redaktionsblog.hypotheses.org/993.
  2. Mareike König, Die Entdeckung der vernetzten Vielfalt: Geschichtsblogs auf der internationalen Plattform hypotheses.org, in: historyblogosphere, hg. von Peter Haber und Eva Pfanzelter, http://historyblogosphere.oldenbourg-verlag.de/open-peer-review/m-koenig/

Quelle: http://redaktionsblog.hypotheses.org/1385

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Leiterin/Leiter des Digital Humanities Forschungsverbundes

via Gabriele Kraft

Am Göttingen Centre for Digital Humanities (GCDH) der Georg-August-Universität Göttingen ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt die Stelle einer/eines

Leiterin/Leiters des Digital Humanities Forschungsverbundes

mit 100% der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit (zzt. 39,8 Stunden/Woche) zunächst befristet bis zum 31.03.2015 zu besetzen. Die Entgeltzahlung erfolgt nach Entgeltgruppe 14 TV-L.

Der MWK Niedersachsen geförderte Forschungsverbund „Digital Humanities“ führt verschiedene international angesehene Infrastruktur-, Forschungs- und Lehreinrichtungen in Niedersachsen zusammen, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen: innerhalb von drei Jahren das neue und sich entwickelnde Forschungsgebiet der Digital Humanities exemplarisch so weit zu entwickeln, dass der Mehrwert einer solchen Digital-Humanities-Forschung für die Geistes- und Sozialwissenschaften sichtbar wird. Dabei stehen drei Forschungs- und Arbeitsfelder im Fokus des Forschungsverbundes:

  1. Digitale Bibliothek und virtuelles Museum
  2. Internet und Gesellschaft,
  3. Infrastruktur und Lehre.

Das Aufgabenfeld umfasst neben der Sicherstellung der Ziele des Gesamtprojektes und der Teilprojekte, u. a. die Kommunikation und Abstimmung mit Projektpartnern und Netzwerken mit weiteren Akteuren im Bereich Digital Humanities auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene, die Koordination und Redaktion des Folgeantrags, die strategische Ausrichtung des Gesamtprojekts und erfolgreiche Einbindung in die Gesamtstrategie des Göttingen Research-Campus für die Digital Humanities, Öffentlichkeitsarbeit und die Planung, Organisation und Durchführung von Veranstaltungen.

Voraussetzungen sind ein Universitätsabschluss in den Geistes- oder Sozialwissenschaften mit nachgewiesener Erfahrung in den Digital Humanities, (Promotion wünschenswert), ein ausgeprägtes technisches Verständnis, nachgewiesene Erfahrungen in der Projektleitung und der Beantragung, Durchführung und Abwicklung von Drittmittel-Projekten, sehr hohe Kommunikationskompetenz im Umgang mit nationalen und internationalen Wissenschaftspartner, sehr gute organisatorische Fähigkeiten und Zeitmanagement, ausgeprägte Teamerfahrung und Erfahrung in der Personalführung sowie sehr gute Englischkenntnisse in Wort und Schrift.

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen werden bis zum 31.07.2013, vorzugsweise in elektronischer Form, erbeten an Georg-August-Universität Göttingen, Göttingen Centre for Digital Humanities (GCDH), Papendiek 16, Heyne-Haus, 37073 Göttingen, gerhard.lauer@phil.uni-goettingen.de

Für Rückfragen steht Ihnen Herr Prof. Gerhard Lauer (gerhard.lauer@phil.uni-goettingen.de) zur Verfügung.

Reichen Sie bitte die Bewerbungsunterlagen nur in Kopie ein. Die Unterlagen werden nach einer Aufbewahrungsfrist von fünf Monaten nach Abschluss des Verfahrens vernichtet. Eine Rücksendung erfolgt nur bei einem beigefügten, ausreichend frankierten und adressierten Rückumschlag.

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=1856

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Veranstaltung in Regensburg: Geschichtswissenschaft und Web 2.0

„Zum Frühstück lese ich die Posts meiner Kollegen“1, so Mareike König vom Deutschen Historischen Institut Paris (@Mareike2405) in einem Interview im Sommer 2011 über ihren Alltag als Historikerin, die intensiv Soziale Medien nutzt. „Wir haben uns an kollaboratives Arbeiten im Netz gewöhnt“, so Gudrun Gersmann, Inhaberin des Lehrstuhls für Geschichte der Frühen Neuzeit an der Universität zu Köln (@GGersmann) im März 2012 in ihrer Rede bei der Tagung „Weblogs in den Geisteswissenschaften Oder: Vom Entstehen einer neuen Forschungskultur“ anlässlich der Eröffnung des neuen Blogportals [...]

Quelle: http://ordensgeschichte.hypotheses.org/4772

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Meine Bilder sind klüger als ich – Regine Prange über Gerhard Richter

Gerhard Richter_Meine Bilder sind klueger als ichEinmal einem der bekanntesten Künstler der Welt über die Schulter blicken, den Malprozess begleiten und vielleicht verstehen, warum gerade diesem Künstler der internationale Durchbruch gelungen ist. Schon vor Corinna Belz’ Richter-Film “Painting” gaben zwei Dokumentarfilme Einblick in den Schaffensprozess und Ausblick auf den sehr zurückgezogen lebenden Künstler.

Zu diesen Dokumentarfilmen gehört das Richter-Portrait mit dem immer wieder zitierten Titel “Meine Bilder sind klüger als ich”. In dem Film öffnet Richter dem Betrachter sein Atelier, spricht behutsam und lässt den Zuschauer am Malprozess der großformatigen Abstrakten Bilder teilhaben.

Heute wird Regine Prange, Professorin am Kunstgeschichtlichen Institut der Goethe-Universität, den Dokumentarfilm näher erläutern und der Frage nachgehen, inwiefern Richters Bilder die Malerei als eine Form des Denkens einsetzen. Regine Prange lehrt neuere und neueste Kunstgeschichte, Kunst- und Medientheorie an der Goethe-Universität Frankfurt. Ihr Vortrag ist der fünfte von insgesamt sechs im Rahmen der Vortragsreihe „Deutsche Biografien – Wie wir wurden, wer wir sind“ der Frankfurter Bürger-Universität. Der Vortrag  ist als Videoaufzeichnung über www.buerger.uni-frankfurt.de abrufbar.

Die Veranstaltung finden am Montag, den 24. Juni 2013 um 19.30 Uhr in der Zentralbibliothek der Stadtbücherei Hasengasse 4, 60311 Frankfurt statt.

 

 

Quelle: http://gra.hypotheses.org/973

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