Paläographie, Graphologie, Forensik

Dieses Blog bringt immer wieder Beiträge zur Aktenforensik. Das meint die Anwendung aktenkundlicher Methoden zum praktischen Zweck juristischer oder auch historisch-politischer Beweiserhebung: Ist ein Dokument authentisch? Wer hat es verfasst? Wurde es nachträglich manipuliert?

Eine cause célèbre der Forensik von Schriftstücken ist die Affäre Dreyfus. Die Historische Zeitschrift vom Dezember 2016, die mir erst jetzt in die Hände fiel, bringt einen hoch interessanten und wunderbar geschriebenen Aufsatz des Schweizer Historikers Caspar Hirschi zur Rolle der Schriftexperten in den Prozessen gegen Dreyfus und Zola — und er steht sogar online.

Das gibt Anlass zur Beschäftigung mit der Paläographie und ihrer exzentrischen Cousine, der Graphologie, im Verhältnis zur Aktenkunde.



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Quelle: https://aktenkunde.hypotheses.org/709

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SANTA: Shared Task on the Analysis of Narrative levels Through Annotation

Symbolbild Annotation(english version below)

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Liebe Kolleginnen und Kollegen,

hiermit möchten wir Sie auf unsere Initiative zu Shared Tasks in den Digital Humanities hinweisen. Bei dem Shared Task zur Analyse narrativer Ebene durch Annotation (Shared Task on Analysis of Narrative Levels through Annotation, SANTA) handelt es sich um eine Erweiterung des Shared-Task-Konzepts aus der Computerlinguistik hin zur komputationellen Literaturwissenschaft. Das Ziel der ersten Stufe des insgesamt zweistufigen Verfahrens ist die kollaborative Erstellung und Verfeinerung von Richtlinien zur Annotation narratologischer Kategorien in literarischen Texten. Diese Richtlinien dienen dann auf der zweiten Stufe als Basis für die Automatisierung der computergestützten Identifikation der narratologischen Kategorien auf einem größeren Textkorpus.

Der erste Call for Participation wird voraussichtlich im August versendet. Intendierte Zielgruppe für die erste Stufe sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit theoretischem Interesse an narratologischen Kategorien und praktischem Interesse an der (manuellen, strukturierten) Analyse von narrativen Ebenen.

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Quelle: http://dhd-blog.org/?p=8138

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Veranstaltung: Digital Humanities-Kolloquium an der BBAW

Die „Digital Humanities“ sind eine der wichtigsten Entwicklungen im Bereich der Geisteswissenschaften in den letzten zehn Jahren. Die zunehmende Verfügbarkeit digitaler Quellen und Werkzeuge zu deren Auswertung beeinflusst die geisteswissenschaftliche Forschung maßgeblich. Als größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung im Bereich der Geisteswissenschaften im Raum Berlin/Brandenburg stellt dieser Paradigmenwechsel auch für die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW) eine große Herausforderung dar. Unter anderem mit der TELOTA-Initiative, dem Infrastrukturprojekt CLARIN-D, dem Projekt „Deutsches Textarchiv“ (DTA), dem Langzeitvorhaben „Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache“ (DWDS) sowie der Mitgliedschaft im Forschungsverbund if|DH|b hat die BBAW diese Herausforderung angenommen und unterstützt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aktiv beim Einsatz digitaler Methoden in der geisteswissenschaftlichen Forschung.

Um den interdisziplinären Dialog zum Thema „Digital Humanities“ weiter zu intensivieren, möchte Sie die BBAW recht herzlich zu einer neuen Veranstaltungsreihe — dem „‚Digital Humanities‘-Kolloquium“ — einladen. Innerhalb dieses Kolloquiums wird der Fokus insbesondere auf praxisnahen Themen und konkreten Anwendungsbeispielen digitaler geisteswissenschaftlicher Forschung liegen und dabei auch von „Hands-on-Sessions“ begleitet werden.

Das Kolloquium wird immer am ersten Freitag eines Monats von 17 bis 19 Uhr c.t.

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Quelle: http://dhd-blog.org/?p=8151

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Stellenausschreibung: Wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in an der BBAW

Die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW) sucht für die Initiative TELOTA  zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine wissenschaftliche Mitarbeiterin / einen wissenschaftlichen Mitarbeiter mit Erfahrungen in den Digital Humanities.

Die Stelle hat den Umfang von 50% der tariflichen Regelarbeitszeit und ist befristet bis zum 31.12.2018.

Den vollständigen Ausschreibungstext finden Sie in der Stellenausschreibung.
Die Bewerbungsfrist endet am 16.7.2017.

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Quelle: http://dhd-blog.org/?p=8149

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Was uns die Schwarzmundgrundel über Südosteuropa sagt (wenn sie denn sprechen könnte): Verflechtung, Marginalität und Nationalismus

von Ulf Brunnbauer

Abstrakt

Ausgehend von einer kurzen Erörterung der Position der Area Studies in Deutschland in den letzten Jahrzehnten diskutiert der Beitrag die Frage nach der Relevanz der Südosteuropaforschung. Während das geringe ökonomische und demographische Gewicht Südosteuropas zur Ansicht verleiten könnte, eigentlich bedürfe es keiner konzentrierten Beschäftigung mit der Region, argumentiert der Text für das heuristische Potenzial der Region: Die Forschung über sie kann wichtige Beiträge zu „großen“ Forschungsdebatten leisten. Südosteuropa kann als Fallbeispiel einer semi-peripheren Region am Rande eines der Kerne des globalen Systems angesehen werden. Welche spezifischen politischen und gesellschaftlichen Reaktions- und Anpassungsformen auf diese Situation lassen sich dann beobachten? Am Beispiel des aktuell wieder so virulenten Nationalismus versucht der Beitrag zu verdeutlichen, dass die Geschichte der Region nur aus ihrer marginalen Position heraus zu verstehen ist, da sich daran historische Akteure Mal für Mal abgearbeitet haben. Südosteuropa führt also deutlich die relationale Natur des Nationalismus – der scheinbar selbstbezüglichen Ideologie par excellence – vor.

 

Einleitung

Im Jahr 2000 veröffentlichte der Wissenschaftsrat eine Stellungnahme zu den Berliner Hochschulen, in der er sich auch zu den konzeptionellen Grundlagen ihrer Regionalstudien (Area Studies) äußerte, und zwar äußerst kritisch:

„Die Kategorie ‚Raum’ oder ‚Region’ steht indessen in keiner Beziehung zu wissenschaftlichen Disziplinen, Methoden oder zur Theoriebildung der betroffenen Fächer.

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Quelle: https://ostblog.hypotheses.org/813

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Handeln auf Distanz als Grundgedanke reflexiver Lehrer*innenbildung im Medium der Wissenschaft – ein Gespräch mit dem Bildungswissenschaftler Andreas Dörpinghaus

Von Cristian Magnus Am 11. Juli 2016 fand an der Heidelberg School of Education (HSE) ein Wissenschaftsgespräch zum Thema „Forschungsperspektiven im Vergleich – Wissenschaftliche Fundierungen der Lehrerbildung“  statt. Herr Prof. Dr. Andreas Dörpinghaus nahm…

Quelle: http://hse.hypotheses.org/567

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Komplexitätsforschung IV: Algorithmische und evaluative Komplexität

Julia Genz Komplexität ist keine absolute Größe, sondern immer relativ ‒ etwas ist komplex, weil es subjektiv oder ‚objektiv‘ gesehen andere, weniger komplexe Vergleichsobjekte gibt. Diese Vergleiche werden mittels Zeichen und Zeichenrelationen, vor allem mittels Sprache erfasst und dargestellt. Um Komplexität sprachlich adäquat erfassen oder besser hervorbringen zu können, muss man in sprachlicher Hinsicht über eine so genannte Ausbausprache (Heinz Kloss) verfügen, also über eine Sprachvarietät, die einen bestimmten Entwicklungsgrad in der Lexik, in der Grammatik und in der Syntax aufweist, was vor allem […]

Quelle: http://kure.hypotheses.org/292

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Die Gegenstandslosigkeit des Materiellen: Was den material turn zum Abtörner macht

 

“Denn die Worte haben sich vor die Dinge gestellt.
Das Hörensagen hat die Welt verschluckt.”
(Hugo von Hofmannsthal)[1]

 

Was öffnet einen “immer weiter klaffenden Abgrund zwischen der Kultur der Dinge und der der Menschen”?[2] Was lässt die bunte Vielfalt des Materiellen in einer “gleichmäßig matten und grauen Tönung” erscheinen?[3] Die Antwort des Berliner Philosophen Georg Simmel erscheint simpel: Ein Übermaß an Objekten, die den Menschen der Moderne wie “eine feindliche Macht” umringen. Unentrinnbar eingekreist von den eigenen Artefakten nämlich müssten seine Zeitgenossen eine blasierte Aversion gegen die Greifbarkeit der Gegenstände entwickeln. Nur mehr “mit gleich zurückgezogenen Fingerspitzen” würde man sich der Objektwelt nähern und “statt der Dinge nur die Schleier, die um die Dinge sind” betrachten.

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Quelle: http://mittelalter.hypotheses.org/10617

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Interview mit Prof. Dr. Holger Lengfeld zu Abstiegsängsten der Mittelschicht, grenzüberschreitender Solidarität und den ultimativen Oma-Test

Ist unsere Gesellschaft, wie einige namhafte Soziolog*innen konstatieren, von zunehmenden Abstiegsängsten geprägt, die die Menschen in die Arme von PEGIDA, AfD und Co. treiben? Vorsicht! Mit diesem „Mythos“ räumt Holger Lengfeld, Professor für Soziologie an der Universität Leipzig, im Interview mit dem Soziologiemagazin auf dem DGS-Kongress 2016 in Bamberg auf. So stellt er etwa auf Grundlage von Daten des sozio-ökonomischen Panels dar, dass die Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatz‘ seit etwa 2006 zurückgegangen sei. Daran habe auch die Euro-Krise nicht stark gerüttelt. Interessanterweise sei es gerade die mittlere Mittelschicht, aus der die AfD ihre Wähler*innen konsultiert, die besonders wenig Angst verspüre. Wie stattdessen der Erfolg von AfD, Pegida und Co. erklärt werden kann und wie es sonst um unsere grenzüberschreitende Solidarität bestellt ist, verrät er uns im Interview.



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Quelle: http://soziologieblog.hypotheses.org/10639

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